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Zahnärzteschaft wünscht sich wieder mehr Zähneputzen in Kitas

Symbolfoto. Quelle: pixabay.

Region. Die niedersächsische Zahnärzteschaft wünscht sich eine stärkere Wiederaufnahme des gemeinsamen Zähneputzens in Kindertagesstätten. Zwar seien mittlerweile 80 Prozent der in Deutschland lebenden 12-Jährigen kariesfrei, dieser internationale Spitzenwert sei aber kein Zufall, teilen Zahnärztekammer Niedersachsen (ZKN) und Kassenzahnärztliche Vereinigung Niedersachsen (KZVN) anlässlich des am 25. September stattfindenden „Tag der Zahngesundheit“ mit. .

Entscheidend zur Mundgesundheit älterer Kinder beigetragen hat das reichweitenstärkste Präventions- und Gesundheitsförderungsangebot für Kinder und Jugendliche in der Geschichte der Bundesrepublik: die zahnmedizinische Gruppenprophylaxe. Beim diesjährigen Tag der Zahngesundheit mit dem Motto „Gesund beginnt im Mund – in Kita & Schule“ stehen das Erfolgsmodell der Gruppenprophylaxe und aktuelle Herausforderungen der Mundgesundheit von Kindern im Vordergrund.

In Niedersachsen werden jährlich über 80 Prozent aller Kinder in Krippe, Kindergarten und Grundschule durch mit dieser Aufgabe beschäftigte 45 zahnärztliche Teams erreicht. „Dadurch erhalten viele Kinder und Jugendliche mehr Chancen auf eine gute Mundgesundheit – unabhängig vom oder zusätzlich zum Engagement der Eltern“, sagt Silke Lange, Referentin für Jugendzahnpflege im Vorstand der ZKN. Teilweise würden durch die Gruppenprophylaxe auch schon Krippenkinder erreicht. In der bekannten Umgebung und gemeinsam in der Gruppe wird so das Vertrauen und positive Erlebnis zu einer zahnärztlichen Behandlung schon sehr früh gestärkt.

Die Coronapandemie hat sich jedoch sehr negativ auf die Durchführung der Gruppenprophylaxe ausgewirkt. So wurden zeitweise in vielen Gemeinschaftseinrichtungen die Aktivitäten vollständig eingestellt. In vielen Kitas entfiel zudem das gemeinsame Zähneputzen in den Gruppen – teilweise bis heute. Schon vor Corona haben Schätzungen zufolge nur noch 40 Prozent der Einrichtungen das tägliche Zähneputzen mit den Kindern praktiziert. Nach der Pandemie ist nur noch eine kleine Minderheit der Kitas dabei.

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung, Dr. Thomas Nels, teilt die Besorgnis. „Kinder müssen so früh wie möglich durch qualifizierte Anleitung an eine zielgerichtete Zahnpflege gewöhnt werden, damit die Karies auch in späteren Jahren keine Chance erhält“. Um die Mundgesundheit von jüngeren Kindern nachhaltig zu verbessern, hat die Zahnärztekammer im vergangenen Jahr den Fokus ihrer Aktionen auf den Kitabereich verlagert. Mit dem zahngesunden Kindergartenrucksack KIGARU, der als Vorsorge-Startpaket für Zahngesundheit unter anderem mit Zahnbürste und Zahnpasta gefüllt ist und an dreijährige Kinder verlost wird, ist die Jugendzahnpflege in Niedersachsen bundesweit Vorreiter.

Hintergrund:
In Niedersachsen werden jährlich über 80 Prozent aller Kinder in Krippe, Kindergarten und Grundschule durch mit dieser Aufgabe beschäftige 45 zahnärztliche Teams erreicht. Sie ist in § 21 SGB V gesetzlich geregelt. Bei der Gruppenprophylaxe in Niedersachsen wirken rund 50 Zahnärztinnen und Zahnärzte und weitere Paten- und Honorarzahnarztpraxen sowie über 170 Gruppen-Prophylaxefachkräfte mit.


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