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Wie war 2019 in Kirchdorf?

Kirchdorf.

Der Jahreswechsel bietet mit seinen Feiertagen immer die Gelegenheit, um einmal durchzuatmen und zurückzuschauen. Was wurde erreicht, woran wurde gearbeitet, oder was hat einfach viel Freude bereitet? Neben diesen Erinnerungen und Errungenschaften, darf aber auch ein Blick in die Zukunft nicht fehlen, denn sobald die Feiertage vorbei sind, steht schon das neue Jahr in der Tür.

In Kirchdorf schaut Günter Gottschalk auf die Geschehnisse:

Wie sehen Sie im Rückblick das Jahr 2019?

Gut war aus meiner Sicht, dass die Menschen wenigstens in unserem Bereich wachgerüttelt wurden, aktiver in punkto Klimawandel zu werden. Zwar kennen wir die Prognosen der Klimaforscher schon seit langem und die Welt wird nicht untergehen, wenn sich das Klima zunehmend erwärmt. Aber wir Menschen verändern durch unsere Art zu leben unsere Welt so, dass ein Leben für knapp elf Milliarden Menschen 2100, so wird es von der UNO prognostiziert, kaum mehr möglich sein wird. Es reicht nicht, Techniken zu entwickeln, um weniger CO2 zu erzeugen, an die Menschen zu appellieren, mehr ökologisch produzierte Lebensmittel zu konsumieren, unser Leben umweltgerechter zu führen. Wir müssen zusätzlich den Bevölkerungszuwachs so begrenzen, dass diese elf Milliarden eben nicht erreicht werden. Es muss gerade in weiten Bereichen Afrikas aber auch Teilen Asiens eine aktive Bevölkerungsplanung eingefordert werden. Sorge macht mir aber auch, dass vor allem im Osten Deutschlands zunehmend mehr Menschen von unserem "Staatswesen" enttäuscht“ sind und dann rechten Demagogen nachlaufen, die scheinbar ihre emotionalen Empfindungen ansprechen und teilen.

Im kommunalen Bereich freue ich mich, dass wir endlich den Bau eines neuen Wasserwerkes angeschoben haben und die Stellung der Stadtwerke sichern konnten. Es wäre aus meiner Sicht schlimm, wenn die Stadtwerke oder die kommunalen Wasserrechte vollständig oder teilweise in private Hände fallen würden.

Gefreut hat mich auch, dass es uns am Schluss des Jahres gelungen ist, den Schulen endlich mehr Geld pro Schüler zur Verfügung zu stellen. Hier bestand ein starker Nachholbedarf. Ich bin sicher, die Schulen werden diese Mittel sinnvoll für unsere Kinder/Enkel einsetzen.

Was ist an Aufgaben 2019 liegen geblieben?

Wenn man einen großen Teil dessen schafft, was man sich vorgenommen hat, kann man zufrieden sein. In diesem Sinne will ich nicht klagen über das "Liegengebliebene".

Gibt es ein bis drei besondere Ereignisse, auf die Sie für 2020 hinweisen wollen?

In Barsinghausen steht uns eine Bürgermeisterwahl ins Haus. Es läuft in unserer städtischen Verwaltung nicht alles zum Besten. In den letzten Jahren haben gute Leute das Rathaus verlassen, die uns in unserer Stadt heute fehlen. Neue Qualifizierte sind kaum zu finden. Das hängt sicher auch mit dem „Klima“ im Rathaus zusammen. Hier könnte ein Klimawandel sicher positiv wirken. Es wäre gut, eine neue Frau / einen neuen Mann an die Spitze unserer Stadt zu wählen. Es kommen auf unsere Stadt enorme Investitionen zu. Straßen müssen saniert werden, die Radwege müssen endlich in einen Zustand versetzt werden, der das Radfahren attraktiver und sicherer macht, neue Kindergärten brauchen wir. Allein im Schulbereich werden nach vorsichtigen Schätzungen der Verwaltung mindestens 30 Millionen Euro in den kommenden Jahren für Sanierungen und Neubauten auf uns zukommen. Daraus könnte sich schnell der doppelte Betrag entwickeln, wenn man sich die Preisentwicklungen im Bausektor realistisch anschaut. Wir sollten uns die Abrissbeschlüsse von 2018 von Wilhelm-Stedler-Schule, Bert-Brecht-Schule und des D-Trakts im Schulzentrum Spalterhals (Lisa-Tetzner-Schule) noch einmal genau anschauen und allesamt überdenken. Aus meiner Sicht sollte die BBS am jetzigen Standort bleiben. Der Standort hat sich in dieser Form gerade für die dort beschulten Kinder bewährt. Der D-Trakt sollte nicht durch ein neues Gebäude ersetzt, auch die Mensa im Schulzentrum Spalterhals muss nicht abgerissen werden. Natürlich brauchen alle Gebäude Sanierungsinvestitionen. Eine Sanierung im Bestand wird aber finanziell und sicher auch ökologisch eindeutig günstiger als ein Abriss und Neubau. Wir müssen unsere finanziellen Möglichkeiten immer im Auge behalten und dürfen die nächsten Generationen nicht durch immense Schulden belasten.

Was liegt Ihnen noch am Herzen?

Den Menschen schöne und geruhsame Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr zu wünschen.


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