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Wennigsen erhöht die Abwassergebühren deutlich

Wennigsen. Die Gemeinde Wennigsen wird ihre Abwassergebühren deutlich erhöhen müssen. Aufgrund einer Unterdeckung der Gebühren aus dem Jahr 2021 und diverser dringend nötiger Investitionen wird der Preis von 2,98 Euro/m³ auf 3,77 Euro/m³ steigen. Langfristig muss es weitere Modernisierungen am Klärwerk geben, um die Energiekosten zu senken. .

Für die zentrale Schmutzwasserentsorgung weist die Gebührenkalkulation einen Gebührenbedarf von knapp 2.500.000 Euro aus. Der Prognoseansatz für die eingeleitete Schmutzwassermenge liegt bei 661.000 m³. Daraus errechnet sich für 2022 eine Gebühr von 3,77 Euro/m³. Um einen noch stärkeren Gebührenanstieg zu vermeiden, sind in der Gebührenkalkulation 2022 nur 50 Prozent der voraussichtlichen Unterdeckung aus dem Jahr 2021 in Höhe von 167.000 Euro gebührenerhöhend berücksichtigt. Die verbleibenden 50 Prozent dieser Unterdeckung werden in den folgenden Gebührenkalkulationen verrechnet. „Die Gebühren werden ein Jahr vorher errechnet und sind leider nie ganz genau“, erklärt Frau Widerspan aus der Gemeindeverwaltung, sie hat die Gebührenrechnung durchgeführt, „Manche Faktoren kennt man erst im laufenden Jahr.“ So hat sich ergeben, dass die Berechnung für das Jahr 2021 zu gering war. Da die Gemeinde keinen Gewinn, oder Verlust, aus den Abwassergebühren ziehen darf, muss diese Unterzahlung in den nächsten Jahren aufgefangen werden. „Die Erhöhung macht uns auch keinen Spaß, aber die Gebühren werden kalkuliert, ohne Wenn und Aber“, so Kämmerer Michael Beermann.

Bei der Berechnung der Gebühren kommen auch die Energiekosten und die verbesserte Leistung des Klärwerks durch Investitionen in modernere Technik zum Tragen. Allerdings nur in geringem Maße. Durch Stromeinsparungen können bislang rund fünf Cent/m³ eingespart werden. Durch die Sanierungen der Schlammsilos, Kalkkonditionierung und anderen Kosteneinsparungen, konnten etwa 40.000 Euro/Jahr an Entsorgungskosten eingespart werden. Dies spart rund 6,6 Cent/m³ ein. „Das Klärwerk ist der größte Energiefresser in der Gemeinde“, erklärt Bürgermeister Ingo Klokemann, „Jede Energieeinsparung ist hier wünschenswert. Jedoch wird es im Gesamtbild nur für eine Stabilisierung der Gebühren sorgen, nicht für eine Senkung. Man denke an die steigenden Energiepreise.“ Auch die Schlammentsorgung ist teuer und schlägt mit knapp 940.000 Euro pro Jahr zu Buche. Außerdem sind die Unterhaltungskosten des Klärwerks hoch, genauso wie die Kanalsanierungen, gibt Wasserbauingenieur Friedrich Hüper zu bedenken. Zusätzlich hat die Gemeinde ein Problem mit viel Fremdwassereinflüssen im Kanalsystem. Dies sorgt für eine weitere Erhöhung der Energiekosten, da dass ganze Wasser durch die Kläranlage läuft. Das Abwasser der Wennigser Mark fließt in Richtung Egestorf und wird durch Barsinghausen gereinigt, gegen Rechnung. Daher wurde hier mit den Kanalsanierungen begonnen, um den Fremdwassereinfluss zu verringern.

In den nächsten zehn Jahren sollen circa 8,8 Millionen Euro in die Sanierung des Kanalnetzes fließen. Die Kosten werden mit 800.000 Euro im Jahr auf die Gebühren angerechnet. Bredenbeck hat hier die ältesten und marodesten Kanäle der Gemeinde.

„Das Klärwerk hat die letzten Jahre auf Verschleiß gearbeitet“, erklärt der Kämmerer, „Hier werden weitere Investitionen nötig sein.“ Für Klokemann bleibt wichtig, dass der Energiebedarf des Klärwerks durch modernere Technik verringert wird. So sollen Solaranlagen auf die Hallendächer der Kläranlage, effizientere Technik installiert werden und auch ein eigenes Windrad zur Deckung der Energie sollte laut Verwaltung zumindest diskutiert werden.

Klokemann rechnet für die nächsten Jahre nicht mit weiteren starken Steigerungen der Gebühr, sondern mit einem stabilen Preis. Widerspan rechnet vor, dass die Preiserhöhung pro Person rund 31 Euro/Jahr ausmachen werde, etwas über 2,50 Euro pro Monat.

Die Gebührenerhöhung wird noch in der Ratssitzung am 16. Dezember Thema sein.


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