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Wann werden die Kitaplätze vergeben?

Saskia Zieroldt (Kitaster) will wissen, wann die Kinderbetreuungsplätze vergeben werden.

Barsinghausen.

Die Zahlen sind beeindruckend, die Bilder der Präsentation auch. Deshalb gibt es in der aktuellen Stunde der SPD fast nur Lob von den Ratsmitglieder für die bisherige Umsetzung des Kita-Nothilfeplans. Eltern, die Donnerstagabend zur Ratssitzung in die Goetheschule gekommen sind, interessiert aber vor allem eines: Wann werden die Plätze vergeben?

83 Kinder warten zur Zeit noch auf einen Krippenplatz. 160 auf einen Kindergartenplatz. Im Sommer sollen sie alle versorgt sein, sagen Erster Stadtrat Thomas Wolf und Fachdienstleiter Claudius Reich. "Zwei Drittel des Weges sind wir bereits gegangen," so Wolf. 

Planer Jochen Florian von den Kontext-Architekten projiziert Grundrisse und Frontansichten von der Kita "Die Heide", den neuen Einrichtungen an der Deister- und Wilhelm-Hess-Straße sowie den zwei Großtagespflegen in der Alten Stadtvilla in der Bergstraße an die Wand. "Die Heide" südlich des Astrid-Lindgren Kindergartens ist die größte Einrichtung mit 870 Quadratmetern, bei den beiden Kitagruppen an der Deisterstraße reicht es auf dem Gelände der Bert-Brecht-Schule für das Mindestmaß. Dass schnelle Modulbauten kindgerecht, solide und ansprechend sein können, wird sichtbar. Claudius Reich ergänzt die Ausführungen um die Kirchdorfer Arche, die Erweiterung bei den "Marienkäfern" und den Waldkindergarten an der Deister Freilichtbühne: "Für den haben wir sogar schon einen gebrauchten Bauwagen", freut sich Reich.

Statt der veranschlagten 6,3 Milllionen Euro für die zusätzlichen Betreuungsplätze werden es jetzt wohl doch nur 4,2, dafür verzögert sich die Fertigstellung:" Ich habe die Zeit für die Vorplanungen unterschätzt," gibt der Erste Stadtrat unumwunden zu. Zwar könne dank der Module schneller gebaut werden, die planerischen Arbeiten seien aber doch genauso langwierig wie bei herkömmlichen Bauten gewesen. "Am 28. Februar gehen wir mit den Ausschreibungen für die Kitamodule auf den Markt", das soll losweise geschehen. Mitte April werden die Erdarbeiten vergeben, Anfang Mai soll Baubeginn sein. Nach aktuellem Plan werden die städtischen Einrichtungen bis Mitte August, "Die Heide" mit ihren 50 Kindergarten- und 30 Krippenplätzen bis Mitte September fertiggestellt. 

Sehr zufrieden sind Reich und Wolf mit der städtischen Werbekampagne für neue Erzieher: 130 Bewerbungen habe man auf 65 Stellen erhalten, bis auf die Leitungsposten seinen alle bereits besetzt. Kerstin Beckmann von "Aktiv für Barsinghausen" lobt wie andere Ratsmitglieder die "sehr engagierte Arbeit der Stadtverwaltung" bei der Umsetzung des Kita-Nothilfeplans. Beckmann kündigt aber auch an, ihren abgewiesenen Antrag, wonach 105 Prozent der rechnerisch benötigten Kitaplätze in den Haushalt eingestellt werden sollen, für das kommende Jahr noch einmal zu stellen. Dann könne man besser auf  die Bedarfe reagieren. 

Saskia Zieroldt, Sprecherin des Stadtelternrates für Kindertagesstätten (Kitaster), interessiert sich vor allem für die Verzögerungen bei der Platzvergabe: "Viele Eltern haben Sorgen, weil der Zeitplan hinterherhinkt," berichtet sie. "Wir können jetzt noch keine vernünftige Vergabe machen und bedarfsgerechte Plätze anbieten", erklärt Reich. Im März soll es dann soweit sein.  Björn Dreßler von der Bürgerinitiative „Pro KIBA – Pro Kinderbetreuung Barsinghausen" wünscht sich eine bessere Kommunikation mit der Verwaltung und den Kommunalpolitikern, damit sich Eltern beispielsweise frühzeitig auf Verzögerungen bei der Eröffnung einer Einrichtung einstellen können:"Wie wäre es mit einem Elternportal auf der Website der Stadt, auf dem die aktuellen Entwicklungen nachzulesen sind? Dann kocht die Aufregung nicht so hoch", meint Dreßler.

Vor einem Jahr habe man den Eltern gegenüber Zusagen gemacht, daran sei man gebunden. Frank Roth von den Grünen kritisiert die Verzögerungen und ärgert sich, dass in einer solchen Situation eine Sozialausschusssitzung gestrichen werde. "Das darf nicht noch einmal passieren." 

 

 

 


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