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Vor Ort-Termin am Rottkampweg - Bauausschuss spricht für Grabeland im Bebauungsplan

Anna Lena Derksen stellt die Änderung des Bebauungsplans im Ausschuss vor.

Barsinghausen.

Am Donnerstag fand um 17 Uhr der Ortstermin am Rottkampweg statt, um 18.30 Uhr folgte die Sitzung des Bauausschusses. Vor Ort stellten sich Mitglieder des Ausschusses und der Verwaltung den Fragen von über 50 Anwohnern und auch interessierten Grundstückskäufern. In der Ausschusssitzung wurde dann über die Änderung des Bebauungsplans diskutiert.

Am Rottkampweg soll gebaut werden. Den Aufstellungsbeschluss dazu gab es bereits im Mai 2016. Es folgte ein neuer Aufstellungsbeschluss im Jahr 2019, auf den die Bekanntmachung des Beschlusses folgte und von Juni bis Juli 2019 war die frühzeitige Bürgerbeteiligung. Jetzt haben wir 2020 und die Bürger haben viele Fragen, denn die Unsicherheiten beim Thema Rottkampweg sind groß. Das nun auch noch die 11. Änderung des Bebauungsplans auf der Tagesordnung des Barsinghäuser Bauausschusses stand, linderte die Verunsicherung nicht. In der 11. Änderung des Bebauungsplans Nr. 212 hieß es nun, das Grabeland sollte nicht mehr Teil der Überplanung sein. Warum? Die Verwaltung hatte sich Aufgrund von Gesprächen mit Bürgern dazu entschlossen, aus sozialen Aspekten die kleinen Schrebergärten zu erhalten. Gerne nutzten Menschen ohne Garten diese Parzellen, um etwas Natur zu genießen. Eigentümer Burkhard Lango bedauert zwar die Aufgabe des Grabelands, doch die Nachfrage sei seit Jahren nicht mehr groß. Aus der Ellernstraße gab es nur sieben Nutzer, der Rest kam aus anderen Ortsteilen. Viele zwischen 70 und 80 Jahren, die laut Lango nicht mehr lange die Gärten behalten hätten. „Meine Eltern hatten noch eine lange Warteliste für einen Platz, dass ist lange nicht mehr so“, erklärte Burkhard Lango. Für interessierte hat er ein anderes Stück Land, auf das ausgewichen werden könnte. Sein Interesse gilt seinen neuen Plänen für das Land am Rottkampweg. Seine Pläne sind Bungalows für Senioren, eine Senioren-WG und auch drei bis fünf Häuser für junge Familien. Das Konzept für ein generationsübergreifendes Wohnprojekt fand auch Anklang im Bauausschuss. Hier formierte sich schnell die Stimmung, nicht für die Änderung des Bebauungsplans zu stimmen und das Grabeland im Bebauungsplan zu belassen. Die Finale Entscheidung über die Änderung wird allerdings erst im Rat entschieden, dieser findet am 13. Juli statt.

Beim Ortstermin war neben der Bauplanänderung auch der Verkehr ein Thema. Was wird aus den Straßen und wie viele neue Anwohner wird es geben? Hier musste die Verwaltung schnell klarstellen, so weit sind die Pläne noch lange nicht. Keine befriedigende Antwort für die Bürger, bei einem Verfahren das seit 2016 auf dem Tisch liegt. Eine Möglichkeit wäre entlang des Grabelandes hin zur Weberstraße, oder über den Rottkampweg hin zur Brinkstraße. Laut Michael Dettmann, Tiefbau-Fachdienstleiter, ist der Rottkampweg zwar „nur“ ein gehobener Feldweg, bei dem es allerdings zu Schade wäre, die Asphaltdecke aufzureißen. Ein Bürgersteig wäre aus Platzgründen aber nur im unteren Bereich, hin zur Brinkstraße möglich. Michael Huschenhöfer, Leiter Bauverwaltungsamt, sah noch große Probleme bei der Erschließung der Straßen. Genaue Planungen zum Verkehr wird es aber erst mit Fortschreiten des Bebauungsplans geben. Auch bei der Anzahl der möglichen Anwohner kann derzeit nur spekuliert werden, da es eine große Nachfrage nach dem Bauland gibt, eine genaue Einteilung aber erst mit Fortschreiten des Bebauungsplans möglich ist. Derzeit geht die Verwaltung von 60 bis 90 Wohneinheiten á 3,5 Personen.

Laut Anna Lena Derksen, Bauplanungsamt, wird es noch gut neun Monate dauern, bis alle Gutachten vorliegen und der endgültige Satzungsbeschluss vorliegt, wenn alles gut läuft. Huschenhöfer geht dann von einem realistischen Erschließungsbeginn im Jahr 2022 aus.


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