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Verwaltung sieht keine Chance für den Ahornweg

Zollstöcke lügen nicht. Der Ahornweg ist zu schmal und die Verwaltung kann kein geltendes Recht brechen.

Barsinghausen. Im Ahornweg ist wenig Platz. Die Straße und auch die beiden Gehwege sind schmal, dies führt zu Problemen. Die Anwohner und der CDU-Ortsverbands Vorsitzende Ulrich Nitschke sammelten Ideen, um die Verwaltung zum Handeln zu bewegen. Auch eine Unterschriftenliste von fast allen Anwohnern wurde überreicht. Doch Zollstöcke lügen nicht. .

Für Unmut bei den Anwohnern sorgten verteilte Knöllchen und ein Gefühl der ungleichen Behandlung. Der Ahornweg ist nur 4.70 Meter breit. Damit Begegnungsverkehr auf der Straße möglich ist, herrscht Parkverbot, auch ohne Beschilderung. Dies wissen viele nicht, schützt aber vor Strafe nicht. Um ein Parken möglich zu machen, schlugen die Anwohner vor, dass 30 Zentimeter von einem Gehweg weggenommen werden und als Parkfläche markiert werden. Somit sollte genug Platz herrschen. „Unser Vorschlag ist kostengünstig, Gäste und Pflegedienste können auf der Straße halten und auch die Feuerwehr kommt durch“, hieß es von einem Anwohner. Dann holte die Verwaltung den Zollstock raus.

Die Gehwege sind im Ahornweg nur jeweils 1,60 Meter breit. Nach heutigem Standard schon zu schmal. Laut Verordnung muss so viel Platz auf dem Gehweg sein, dass zwei Kinderwagen, oder zwei Rollstuhlfahrer, aneinander vorbeikommen können. Dies sei nicht gegeben, so Michael Dettmann, Leiter vom Fachdienst Tiefbau Stadt Barsinghausen. Auf den Hinweis der Anwohner, dass es im Brahmsweg jedoch gemacht wurde, lies die Stadt kalt. „Es wurde dort vor Jahren falsch gemacht. Das bedeutet nicht, dass wir es hier jetzt auch so falsch machen können, sondern eher, dass wir es am Brahmsweg rückgängig machen müssen“, so Dettmann.

Dettmann erklärte weiter, der Vorschlag sei schlicht rechtswidrig, da die gesetzlich vorgeschriebenen Maße nicht eingehalten würden. Aktuell müsste die Stadt mit Straßenbreiten von insgesamt mindesten zehn Metern planen. Dafür ist im Ahornweg kein Platz. „Der Ahornweg hat so wie er jetzt ist Bestandsschutz. In der Sekunde, in der wir hier bauliche Veränderungen vornehmen, müssen wir aktuelles Recht umsetzen, dass wäre schlicht nicht möglich“, so Dettmann.

Auch der Vorschlag, dass der Bürgersteig auf einer Seite entfernt werde, macht für die Verwaltung wenig Sinn. Es gäbe zu viele kaputte Straßen in Barsinghausen, als dass man im Ahornweg eine funktionsfähige Straße mit Bürgersteigen entfernen könne. „Da bewegen wir uns bei Kosten im sechsstelligen Bereich. Darüber hinaus ist der Trend hin zu mehr Fuß- und Radwegen und nicht dahin, Fußwege abzureißen, um mehr Platz für Autos zu schaffen“, erklärte der Leiter vom Fachdienst.

„Ich sehe keine Möglichkeit für den Ahornweg, ohne dass wir geltendes Recht brechen“, sagte Bürgermeister Henning Schünhof. Keiner der Verwaltungsmitarbeiter würde illegale Vorhaben umsetzen. Dies würde sofort bei der Kommunalaufsicht landen. „“Wir hätten uns auch gewünscht aus dem Dilemma herauszukommen, aber es geht leider nicht“, bestätigte zur Ernüchterung der Anwohner auch Michael Dettmann.


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