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Update: Überschwemmte Grundstücke in Hohenbostel – Trotz Starkregenereignissen fühlt sich weiterhin niemand verantwortlich

Foto: privat.

Hohenbostel. Seit über 5 Jahren kämpfen drei Familien aus dem Eichenweg in Hohenbostel dafür, dass ihre Häuser an die Entwässerung angeschlossen werden – bislang vergeblich. Erschließungsträger und Stadtverwaltung liegen im Streit um den Ausbau, weshalb sich seit Jahren nichts bewegt. Darauf nimmt das Wetter natürlich keine Rücksicht, dass mussten die Anwohner beim Regenguss am Donnerstag erneut erfahren..

Hochwasser- und Starkregenereignisse sind in aller Munde und es sind fast täglich Meldungen darüber in den verschiedensten Medien zu lesen. Bund, Land und Kommunen erklären stetig, dass man sich auf diese verstärkt auftretenden Ereignisse vorbereiten wolle und auch den Katastrophenschutz darauf ausrichte. In ganz Deutschland, nein. In Barsinghausen ist man seit 5 Jahren weit davon entfernt und schafft noch nicht einmal das Grundlegendste.

Ein Rückblick

Im März meldeten sich drei Familien aus Hohenbostel, die ihre Sorge mit Con-nect.de teilten, da ihre neuen Häuser nicht an die Entwässerung angeschlossen wurden. Da die Zufahrtsstraße Eichenweg und eine Stichstraße nicht ausgebaut werden, fließt das Regenwasser ungehindert in die Häuser – verantwortlich dafür wollen weder Verkäufer noch die Stadtverwaltung sein.

2018 kauften die drei Familien die Grundstücke in Hohenbostel von der Aue Projektentwicklung. Zur Erschließung der Grundstücke wurde im Mai 2018 eine Baustraße (Schotterweg) eingerichtet. 2019 zogen die Anwohner in ihre Häuser. Die Zufahrtstraße vom Eichenweg gehört der Stadt Barsinghausen. Ein Zwischenstück den Anwohnern. Das Problem: Der Verkäufer ist Erschließungsträger und hat sich für den Ausbau verpflichtet. Die Stadtverwaltung nimmt die bisherigen Maßnahmen jedoch nicht ab – es herrscht Stillstand.

"Es interessiert sich einfach keiner dafür." 

Während der Deutsche Wetterdienst regelmäßig Unwetterwarnungen herausgibt, fühlen sich die Familien weiter alleine gelassen. So zuletzt am gestrigen Donnerstag, 27. Juni. Zwar wurde Barsinghausen, anders als Wennigsen, weitestgehend von dem Starkregen verschont, reichte der Regenschauer im Eichenweg aber wieder für eine Überschwemmung aus. „Es wird nicht besser und schon auf dem Nachhauseweg am Nachmittag war die Garage wieder vollgelaufen“, erklärt eine Mutter aus dem Eichenweg gegenüber Con-nect.de, „Ich musste die Kinder im Auto lassen und habe nur schnell versucht, einige Gegenstände vor dem Wasser zu retten.“ Den Nachbarn ging es nicht anders. Erneut suchten die Anwohner den Kontakt und Hilfe bei der Stadt und der Stadtentwässerung. „Tja, die haben dann zwei junge Burschen rausgeschickt, die sollten den Gully frei machen. Da zeigte sich wieder, dass sich niemand für die Situation interessiert. Der Gully liegt immer noch unter Schotter und ist auch immer noch von der Stadt versiegelt, da konnten die gar nichts machen.“ Die Familien nahmen auch wieder Kontakt zu ihren Anwälten auf, um die Situation endlich zu klären.

Vor einigen Wochen seien die Leitungen im Eichenweg und der Querstraße überprüft worden, dabei sei herausgekommen, dass die Stadt die Leitungen vor sechs Jahren gar nicht abgenommen habe – trotzdem wurden die Grundstücke zur Bebauung verkauft, so die Anwohner. „Wir würden nie wieder in Barsinghausen bauen. Wir haben auf Anraten der Stadt teure Zisternen auf unseren Grundstücken installiert, die nun nur mit Schlamm volllaufen und die Stadt kann nicht einmal Leitungen abnehmen.“

Seit März hat Con-nect.de mehrfach bei der Stadt zur Situation angefragt, äußern wollte man sich bislang nicht weiter. Der zuständige Mitarbeiter der Aue Projektentwicklung, Erschließungsträger und Verkäufer, ist derzeit im Urlaub, teilte der Redaktion jedoch mit, dass man der Stadtverwaltung erneut ein Angebot gemacht habe, auf das bislang keine Reaktion kam.

Ob es zeitnah eine Entscheidung geben wird, bleibt nach über fünf Jahren Stillstand abzuwarten. Ein Blick auf den Wetterbericht für Hohenbostel für die nächsten Tage und die kommende Woche zeigt aber, dass Wetter wird weiterhin keine Rücksicht nehmen.


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