Barsinghausen.
Es ist schon gute Tradition, dass sich Stadtverwaltung und Polizei vor den Feiertagen zum Jahresgespräch treffen. Dabei geht es um größere gemeinsame Projekte wie zum Beispiel ein Sicherheitskonzept für das Stadtfest. Daneben finden regelmäßige monatliche Treffen statt, außerdem arbeiten beide im Präventionsrat eng zusammen.
Was gibt es auf dem Stadtfest schon an Sicherheitsmaßnahmen wie zum Beispiel Flucht- und Rettungswege, Krisenstäbe u.ä.? Was braucht die Stadt ggf. außerdem? Barsinghausens neuer Polizeichef Ludger Westermann hat das umfangreiche Konzept der Landeshauptstadt Hannover für Veranstaltungen vor Augen, stellt viele Fragen. Polizei und Verwaltung wollen im kommenden Jahr alle Akteure des Stadfestes an einen Tisch bringen, einen gemeinsamen Prozess gehen.
Auch wenn die Kriminalitätsstatistik erst Anfang nächsten Jahres veröffentlicht wird, lässt sich jetzt bereits feststellen: Barsinghausen, Egestorf und Kirchdorf sind nach wie vor beliebt bei Friedhofsdieben, die es auf metallene Grabfiguren aus Bronze, Kupfer oder Messing abgesehen haben. "Über hundert Taten sind es bereits in diesem Jahr," sagt Joachim Eickmeyer, Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes: "Bislang gibt es noch keinen Ansatzpunkt, ob es um das Material, das keinen so hohen Wert hat, oder um die Gegenstände geht." Positiv heben Stadt und Polizei auch hier ihre Zusammenarbeit hervor und appellieren an alle Friedhofsbesucher die Augen offenzuhalten: "Melden Sie sich bei uns, wenn Sie den Eindruck haben, da tobt jemand herum, der da nicht hingehört," sagt Polizeichef Ludger Westermann.
Ähnliches gilt für auffällige Fahrzeuge in Wohngebieten. Jetzt in der dunklen Jahreszeit steigen wie in den vorangegangenen Jahren die Einbruchszahlen. "Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster", stellt Westermann trocken fest und empfiehlt allen Bürgern, sich besser vor Einbrechern zu schützen. Barsinghausen ist seit mehr als zwei Jahren Mitglied im Netzwerk "Zuhause sicher", darüber könne sich jeder Barsinghäuser in Sicherheitsfragen beraten lassen.
Nicht ganz so einig waren sich Polizei und Verwaltung bei der Auswahl der Punkte für städtische Tempomessungen. Julia Manegold, Leiterin Fachdienst Ordnungswesen und Verkehr, weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass die stationären Messäulen in Wichtringhausen und Groß Munzel immer noch ohne Strom seien, mobil seinen die Messgeräte aber bereits einsatzbar. "Geschwindigkeitsüberschreitungen sind das Thema bei meinen Dorfrundgängen und in den Sprechstundem," ergänzt Bürgermeister Marc Lahmann und weist auf ein zweites Instrument zur Geschwindigkeitsbegrenzung hin: "Wir werden außerdem weitere Messtafeln in den Einfahrten zu den Ortsteilen aufstellen."
Fast ein Jahr ist Barsinghausens neuer Polizeichef Ludger Westermann nun im Amt und räumt ein, dass er sich noch nicht in allen Ortsteilen auskenne. Dafür schätzt er die Gesprächsbereitschaft in der Stadt, wodurch auch neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Polizei, Verwaltung und Politik entstehen: So hat die Polizei im nicht-öffentlichen Teil des Ordnungsausschusses den Politikern in diesem Jahr erstmals die Kriminalitätsstatistik persönlich präsentiert. Aktuell gebe es außerdem Gesprächsanfragen von zwei Ratsfraktionen.