Wennigsen. Künftig soll es bei Straßensanierungen im Vorfeld noch mehr Informationen, Transparenz und Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürger in der Gemeinde Wennigsen geben. Zu diesem Zweck hat die Verwaltungsspitze jetzt einen zusätzlichen Service mit Anwohnerversammlungen und Ortsterminen vorgestellt, um in offenen Gesprächen frühzeitig alle Bedenken, Wünsche und Anregungen aufnehmen zu können. Ziel: "Wir wollen gute Grundlagen für gute Entscheidungen schaffen", macht Bürgermeister Ingo Klokemann deutlich..
Zuletzt gab es kritische Stimmen vor allem beim Sanierungsprojekt der Hirtenstraße-Nord, weil sich Anwohner wegen der geplanten Einbahnregelung und dem Wegfall der Parkplätze überrumpelt fühlten. Allerdings: "Auch hier haben wir die Öffentlichkeit am Planungsprozess beteiligt und nicht im stillen Kämmerlein entschieden", sagt Klokemann. Erst spät, nachdem der Rat bereits über die Sanierungspläne entschieden hatte, seien Einwände der Anwohner laut geworden.
Um solchen Irritationen in Zukunft zu vermeiden und alle Meinungen zu den geplanten Straßensanierungen aufnehmen zu können, will die Verwaltung ab sofort alle Anwohner der betroffenen Straßen direkt anschreiben und in dem Brief die weiteren Planungs- und Entscheidungsschritte detailliert aufzeigen. "Das machen wir, wenn die erste Entwurfsplanung vorliegt. Als neuen Service laden wir dann die Anwohner zu einer Bürgerversammlung ein, um den Entwurf vorzustellen. So können sich die Leute einen einheitlichen Kenntnisstand davon verschaffen, was auf ihrer Straße passieren soll", kündigt der Bürgermeister an.
In einem weiteren Schritt beraumt die Verwaltung anschließend einen Ortstermin an. "Direkt vor Ort sind dann auch die Fachleute aus unserer Verwaltung dabei, um Erläuterungen zu geben oder um Fragen beantworten zu können", betont die Erste Gemeinderätin Jacqueline Gebauer. Durchaus denkbar sei es, solche Ortstermine unmittelbar einer öffentlichen Sitzung des zuständigen Ortsrates voranzustellen, um die frisch gewonnenen Erkenntnisse sofort besprechen zu können. Zu den weiteren Ratsgremien, die sich mit den Planungsentwürfen zu Straßensanierungen befassen, gehören nach den Ortsräten noch die Fachausschüsse sowie der nicht-öffentliche Verwaltungsausschuss und abschließend der Gemeinderat an.
"An vielen Stellen besteht für alle Bürger die Möglichkeit, sich mit ihren Standpunkten einzubringen", macht Jacqueline Gebauer deutlich. Es gehe darum, im Vorfeld der Baumaßnahmen zur Straßensanierung möglichst alle Meinungen zusammenzuführen und alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen.
Im Straßensanierungsprogramm der Gemeinde Wennigsen stehen noch einige Vorhaben aus. Als nächstes Projekt will die Gemeinde laut Bauamtsleiterin Anette Lerch im Herbst mit der Sanierung Am Häuserhof sowie auf der Ringstraße beginnen. Dann werde die Gemeinde auch das neue Transparenz- und Beteiligungsverfahren für die Anwohner der betroffenen Straßen auf den Weg bringen. Die Sanierung der Straßen und Gehwege im Häuserhof und Ringstraße sollen im Vollausbau erfolgen. "Die Auswertung der Kamerabefahrung hat ergeben, dass auch die Schmutzwasserkanalisation komplett erneuert werden muss. Die Regenwasserkanalisation ist in einem etwas besseren Zustand: sie wird teilweise neu gebaut, teilweise saniert", heißt es von der Verwaltung. Im Zuge der Kanalbaumaßnahmen müssen auch die Hausanschlüsse saniert werden.