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Start der Sommerferien in Niedersachsen: Gemeinsame Aktion des Niedersächsischen Innenministeriums und vieler Kooperationspartner für mehr Rücksicht im Straßenverkehr

Symbolbild. Foto: Pixabay.

Region. In Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt beginnen morgen, 06. Juli die Sommerferien. Einige andere Bundesländer sind bereits in die rund sechswöchige Auszeit gestartet. Das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport, der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, die Landesverkehrswacht Niedersachsen e. V. und die Johanniter-Unfall-Hilfe Niedersachsen/Bremen haben heute auf dem Opernplatz in Hannover im Rahmen einer gemeinsamen Ferienanfangsaktion für mehr Rücksicht und Achtsamkeit bei der Fahrt in den Urlaub geworben. Unterstützt wird die gemeinsame Aktion außerdem durch das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung sowie der Polizei Niedersachsen, dem Landesfeuerwehrverband Niedersachsen und der Berufsfeuerwehr Hannover sowie dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V. (ADFC)..

Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, sagt: „Niedersachsen ist ein Reise- und Ferienland. Mit Beginn der Sommerferien wird sich das Verkehrsaufkommen auf unseren Autobahnen auch in diesem Jahr wieder deutlich erhöhen. Zusätzlich werden Staus und Unfälle die Fahrt in den Urlaub für viele verlängern. Doch was bei den Reisenden zu Unmut und Verzögerung führt, bedeutet für Rettungs- und Einsatzkräfte einen Kampf um Sekunden, denn es geht hierbei allzu oft um Menschenleben. Umso wichtiger sind deshalb gegenseitige Rücksichtnahme und Achtsamkeit. Bilden Sie bei Stau eine Rettungsgasse und wenden Sie gemeinsam das Reißverschlussverfahren an Engstellen an. Nur so können die Rettungskräfte schnell die Einsatzstellen erreichen und Staus sich schneller abbauen. Mit genügend Pausen, Getränken und Verpflegung steht dann einem sicheren Ferienstart nichts mehr im Wege.“

Gerade bei langen und stressigen Autobahnfahrten ist es wichtig, nicht nur das eigene Ziel im Fokus zu haben, sondern auch andere Reisende. An diesem Aktionstag soll der Blick aber nicht nur in die Ferne gehen: Auch Niedersachsen bietet viele Möglichkeiten für einen Urlaub vor der Haustür, beispielsweise auf dem Rad. Dass das gut ankommt, zeigt nicht zuletzt die hohe Zahl an Touristen, gerade in den Ferien. Deshalb bietet die Ferienanfangsaktion zudem Informationen rund um die Themen Fahrradtransport und Fahrradsicherheit.

Hierbei stellt die Johanniter-Unfall-Hilfe Niedersachsen/Bremen ihre Stauhelfenden vor und führt Schnelleinweisungen in Erster Hilfe durch. Die Bedeutung der Rettungsgasse wird durch Mitglieder der Jugendfeuerwehr Hannover mit Bobby-Cars dargestellt und erklärt. Für Fragen rund um den sicheren Transport von Fahrrädern steht der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt bereit und klärt zusammen mit der Jugendfeuerwehr über die Gefahren am Stauende und das richtige Anwenden des Reißverschlussverfahrens auf. Der ADFC gibt Tipps zu Radtouren, darunter auch Pannenhilfe, Routenempfehlungen und Übernachtungsmöglichkeiten, sowie die Fahrradmitnahme in der Bahn. Bei der Landesverkehrswacht ist mit Hilfe von VR-Brillen ein Perspektivwechsel zwischen verschiedenen Verkehrsbeteiligungsarten möglich. Ebenso wird die Radfahrsicherheit zusammen mit dem ADFC thematisiert. Für Fragen zum Thema Radverkehr und sicheres Verhalten im Straßenverkehr stehen ebenfalls das Präventionsteam und die Fahrradstaffel der Polizei Hannover bereit.

Ein sicheres Händchen und die richtige Ausrüstung können laut der Johanniter-Unfall-Hilfe Niedersachsen/Bremen insbesondere bei einem Notfall in der Reisezeit entscheidend sein. Egal ob im Auto, auf dem Motorrad oder auf dem Fahrrad, das erhöhte Verkehrsaufkommen in der Urlaubszeit bringt oft ein entsprechendes Unfallrisiko mit sich. Auch für andere Notfälle wie den Herzinfarkt eines Angehörigen oder Atemnot eines Kindes lohnt sich jederzeit eine sorgfältige Vorbereitung durch einen Erste-Hilfe-Kurs, einen vollständigen Verbandskasten und das richtige Verhalten in Notfallsituationen.

„Damit die notwendigen Kenntnisse und Handlungsoptionen im Notfall ohne langes Nachdenken abgerufen werden können, raten die Johanniter, die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen – am besten alle zwei Jahre“, so Hannes Wendler, Landesvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe in Niedersachsen/Bremen. Zur Ersten Hilfe braucht es neben einem beherzten Einsatz sowohl im Auto als auch zuhause einen vollständigen Verbandskasten. Der kleine Lebensretter ist im PKW gesetzlich vorgeschrieben, sollte regelmäßig überprüft und aktuell ausgestattet sein. Aber Achtung: Bei längeren Fahrten oder Urlaubsreisen sollte er nicht unter dem gesamten Reisegepäck verstaut sein. „Zur Urlaubssaison kommt es auf Autobahnen häufig zu Staus mit Auffahrunfällen und verletzten Reisenden“, erklärt Wendler. „Wer dann seinen Verbandskasten im Kofferraum lange suchen muss, verliert wertvolle Zeit. Wichtig ist, dass dieser sicher verstaut wird und trotzdem jederzeit griffbereit zur Verfügung steht.“

Heiner Bartling, Präsident der Landesverkehrswacht Niedersachsen e.V., appelliert an alle Verkehrsteilnehmenden und wirbt für mehr Rücksichtnahme und Achtsamkeit gerade im Reiseverkehr: „Sommer, Sonne, Urlaub! Die Sommerferien sind die beliebteste Reisezeit. Mit der Urlaubsanreise gehen aber immer ein hohes Verkehrsaufkommen, Baustellen und Staus einher. Umso wichtiger ist Achtsamkeit. Achtsamkeit trägt dazu bei, einen Stau rechtzeitig zu erkennen und frühzeitig eine Rettungsgasse zu bilden. Beides rettet Leben. Im Urlaub angekommen, hilft Achtsamkeit ebenso. Häufig kommen das Fahrrad oder Pedelec zum Einsatz. Das ist gut, weil es Spaß macht und die Umwelt schützt. Aber Radfahrende haben keine Knautschzonen. Umso wichtiger sind Rücksichtnahme und Regelkenntnis aller Verkehrsteilnehmenden und der Selbstschutz über einen Fahrradhelm. Unsere Urlaubszeit soll eine schöne und erlebnisreiche Zeit sein. Tragen wir alle mit Achtsamkeit und somit mit mehr Miteinander dazu bei.“

„Auf den Autobahnen werden insbesondere die Baustellenbereiche immer wieder zu Engpässen für die Urlaubsreisenden. Fällt eine Fahrspur weg, sind Rücksicht und das Reißverschlussverfahren gefragt: Fuß vom Gas und so lange wie möglich alle Spuren nutzen, erst dann einfädeln und auch einfädeln lassen, damit der Verkehr weiter rollen kann – so lassen sich Staus wirkungsvoll verhindern“, betont Christine Rettig, stellvertretende Geschäftsführerin im ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt. „Wer am Urlaubsort auch ohne Auto mobil und flexibel sein möchte, nimmt immer häufiger das eigene Fahrrad oder Pedelec mit. So ein Radtransport sollte allerdings gut vorbereitet werden – egal, ob mit Heck- oder Dachträger, es gibt für das Sichern der Räder, zu Traglast und Dachlast, Beleuchtung, Fahrzeugbreite und -höhe einiges zu beachten. Und auch beim Fahren ist Vorsicht geboten, nicht nur der Luftwiderstand erhöht sich beim Fahrradtransport, auch das Kurven- und Bremsverhalten des Wagens wird schlechter, schneller als mit 120 km/h sollte man also nicht unterwegs sein.“

Klaus-Peter Grote, Vizepräsident Landesfeuerwehrverband Niedersachsen, sagt: „Wenn Feuerwehrleute, Rettungssanitäter, Notärzte oder die Polizei zu einem Unfallort fahren, können wenige Minuten über Leben und Tod von Verletzten entscheiden. Andere Verkehrsteilnehmende sind deshalb verpflichtet, eine Rettungsgasse zu bilden, um Helfenden den Weg freizumachen. Nach wie vor stellt die Bildung einer Rettungsgasse, alle Hilfsorganisationen vor Herausforderungen, daher sehen wir die Notwenigkeit, durch gezielte Prävention diesen Zustand zu verbessern und wollen im Rahmen der Ferienanfangsaktion dazu beitragen.“

Natürlich ist im Verkehr auf der Straße zur Ferienzeit ganz besondere Achtung geboten. Rüdiger Henze, Vorsitzender des ADFC Niedersachsen weiß aber auch: „Niedersachsen ist eines der beliebtesten und auch meist befahrensten Bundesländer von Radtouristinnen und -touristen. Ein guter Grund, abseits von Schallschutzmauern und Staus direkt vor der Haustür in den Urlaub zu starten – und zwar auf dem Fahrradsattel. Felder, Wälder, Flüsse und Eisdielen warten schon. Sogar die beliebtesten Radfernwege Deutschlands verlaufen durch Niedersachsen. Wer Fahrrad und Bahn kombiniert, sollte besonders bei begrenztem Platz Rücksicht auf andere Reisende im Fahrradabteil nehmen – das heißt Fahrradtaschen abnehmen, Fahrräder eng voreinander stellen und klären, wer wo aussteigen muss.“

 


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