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Stadtempfang der Stadt Ronnenberg – Klare Worte für Bürgerengagement und Demokratie

Ronnenberg. Am Donnerstagnachmittag veranstaltete die Stadt Ronnenberg ihren Stadtempfang in der Aula der Marie-Curie-Schule. Es wurde nicht nur 55 Jahre Großgemeinde Ronnenberg gefeiert, sondern auch 75 Jahre Grundgesetz. Bürgermeister und Gastredner fanden deutliche Worte für die Demokratie und den Wert von Bürgerengagement. Abgerundet wurde der Empfang durch ein musikalisches Programm..

In seiner Festrede nahm Bürgermeister Marlo Kratzke die Gäste mit auf eine Zeitreise. Er ging auf die Entstehung des Ronnenberg Gesetzes und der Großgemeinde Ronnenberg ein. Da Ronnenberg und Empelde in den 60er Jahren davon ausgehen mussten, dass sie von Hannover einverleibt würden, begannen die beiden Orte eigene Pläne zu schmieden, um eigenständig zu bleiben. Auf Landesebene, so Kratzke, war es als das „Ronnenberg Problem“ bekannt, doch Ratsbeschlüsse in Empelde und Ronnenberg waren eindeutig und es kam zum Zusammenschluss. Auch die heutigen Ortsteile Linderte, Vörie, Weetzen und Benthe schlossen sich an, etwas später auch Ihme-Roloven. „Es zeigt, wie bedeutsam das Engagement der Bürger damals war und sich das Ronnenberg gebildet hat, welches wir 55 Jahre später kennen“, so Kratzke. Es werde dieses Jahr noch weitere Feste zum Anlass des 55-jährigen Jubiläums geben, u.a. auf dem Stadtfest, kündigte der Bürgermeister an.

Beim Stadtempfang erfreute das Mandolinen- und Gitarrenorchester Empelde die Gäste und auch der Gospelchor ThoMoRo Voices wusste zu begeistern und das Programm aufzulockern. Besonders freuten sich die Gäste über Schüler der Grundschule Ronnenberg, die ebenfalls einige Lieder zum Besten gaben und auch ein Gedicht von Heinz Ehrhardt auf die Bühne brachten. Zum Dank gab es eine Geschenktüte vom Bürgermeister für die Schüler. „Für das Engagement der Lehrerinnen bekommen diese einen Blumenstrauß“, so Marlo Kratzke, „Von Besuchen in der Grundschule weiß ich, dass auch dort das Thema Grundgesetz schon besprochen wurde.“

Als Gastredner war Tilman Kuban, Mitglied des Deutschen Bundestages, gekommen. „Ich habe heute schon die Feierlichkeiten zum Grundgesetz in Berlin besucht, freue mich aber nun auf den krönenden Abschluss in Ronnenberg.“ Kuban fand dann eindringliche Wort für die Demokratie. Zur Entstehung des Grundgesetzes hätte die damalige Regierung den Frieden in Europa vor Augen gehabt und die Hoffnung, ein Teil davon zu sein. Es sei ein tolles Werk, eines der Besten aus Deutschland. Es garantiere Frieden, fordere aber auch Verantwortung. Diese Verantwortung für die Demokratie, sei heute wichtiger denn je. „Eine Partei, die sich als Alternative darstellt, aber Menschen aus der Gesellschaft rausdrängen will und bei einem bekannten Treffen absurde Pläne geschmiedet hat, dass darf nicht ohne Gegenwehr bleiben.“ Kuban zeigte sich froh, dass nach dem Bekanntwerden dieses Treffens in Potsdam, so viele Menschen für die Demokratie auf die Straße gegangen sind. „Es ist die Aufgabe unserer Zeit.“ Er bedauerte auch, dass Politiker, die sich ehrenamtlich für die Bürger engagieren, angegriffen und angefeindet werden. „Es darf nicht sein, dass Menschen Angst haben sich zu engagieren. So stirbt die Demokratie.“ Zu den kommenden Kommunalwahlen sollte sich jeder fragen, ob er sich nicht engagieren will und sich für die Demokratie einsetzen möchte. Der Krieg in der Ukraine zeige, wie schnell aus einfachen Bürgern, die so leben wollen wie wir, Soldaten werden mussten, die an die Front ziehen, ohne zu wissen, ob sie am nächsten Tag noch leben.

Im Anschluss an die Reden eröffnete Bürgermeister Kratzke das Buffet, das Gelegenheit für Gespräche gab. Bei Getränken und Musik klang der Abend in der Aula der Marie-Curie-Schule dann aus.


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