Barsinghausen. Die Stadt Barsinghausen und der Tierschutzverein aus der Deisterstadt setzen ihre gute Zusammenarbeit fort - und verlängerten jetzt den gemeinsamen Vertrag über die Aufnahme sogenannter Fundtiere. In dieser Vereinbarung verpflichtet sich der Verein insbesondere dazu, Fundtiere aus dem Stadtgebiet aufzunehmen und zu betreuen sowie bei Bedarf von Tiermedizinern behandeln zu lassen. Als finanzielle Entschädigung zahlt die Stadt eine jährliche Pauschale von 17.000 Euro an den Tierschutzverein Barsinghausen und Umgebung. Zuletzt lag die Pauschale bei 12.000 Euro..
In seiner Sitzung am 20. Juni hatte der Rat der Stadt Barsinghausen zuvor die Verlängerung des Vertrages zu modifizierten Konditionen beschlossen. Bei der Aufnahme und Betreuung von Fundtieren handelt es sich nach Angaben von Bürgermeister Henning Schünhof um eine kommunale Pflichtaufgabe der Städte und Gemeinden. "Im Vertrag übergeben wir diese Aufgabe an den Tierschutzverein mit seinen fachkundigen und erfahrenen Leuten. Ich bin sehr zufrieden, dass wir die bisher reibungslose Zusammenarbeit fortsetzen werden", sagte Schünhof am Dienstag während der Vertragsunterzeichnung mit dem Vereinsvorsitzenden Ernst Wildhagen.
Laut Wildhagen stellt der Vertrag auch einen wichtigen Schritt dar, um finanzielle Planungssicherhet sowohl für den Vereinsvorstand als auch für die Mitarbeiterinnen und für das ehrenamtliche Helferteam zu schaffen. Mit der Jahrespauschale von 17.000 Euro sei die Vereinsarbeit für die Fundtiere finanziell kalkulierbar und mit wenig bürokratischem Aufwand leistbar.
Durchschnittlich 50 bis 60 Fundtiere nimmt der Verein jedes Jahr bei sich auf. "Das macht etwa 25 bis 30 Prozent aller Tiere in unserem Heim aus", erläuterte Wildhagen. Da Hunde einer Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht unterliegen, "können wir sie schon nach kurzer Zeit wieder bei Herrchen und Frauchen zu Hause abgeben", machte der Vorsitzende deutlich. Anders sehe es bei Katzen aus: Trotz Pflicht seien Katzen häufig nicht gechipt und somit kaum zu identifizieren. "Da müssen wir dann einen großen Aufwand treiben, um die Besitzer zu ermitteln",. betonte Ernst Wildhagen.
Katzen müssten daher in der Regel länger im Tierheim untergebracht und betreut werden. Häufig komme dann auch noch eine ärztliche Versorgung für erkrankte Tiere hinzu. Um mögliche Kostensteigerungen zum Beispiel bei der Verpflegung oder der tiermedizinischen Versorgung von Fundtieren auffangen zu können, sieht der Vertrag alle zwei Jahre eine Neubewertung der Pauschale vor - falls der Verein diese Überprüfung wünscht. Generell hat der neue Fundtiervertrag eine Laufzeit bis einschließlich 31. Dezember 2026 - und er verlängert sich automatisch um zwei Jahre, wenn weder Stadt noch Verein den Vertrag kündigen.
In der Vereinbarung verpflichtet sich der Verein außerdem dazu, Verstöße gegen das Wald- oder gegen das Hundegesetz an die Stadt zu melden. Zudem werden auch die Einhaltung der elektronischen Kennzeichnungspflicht und von Auflagen der Veterinärbehörden anlassbezogen geprüft. Ziel sei es, die Bedürfnisse von Zwei- und Vierbeinern mit dem Naturschutz in Einklang zu bringen.