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Stadt Barsinghausen verabschiedet ehemaligen Bürgermeister Marc Lahmann

Marc und Karin Lahmann.

Barsinghausen. Am Dienstagabend hat die Stadt Barsinghausen sich offiziell vom ehemaligen Bürgermeister Marc Lahmann verabschiedet. Die Corona-Krise hatte Feierlichkeiten bislang nicht zugelassen. Nun folgten an die 100 Gäste der Einladung, um sich von Marc Lahmann zu verabschieden. Acht Jahre lang war Lahmann Bürgermeister von Barsinghausen. Neben den Danksagungen schaute Lahmann auch auf eine bewegte Zeit zurück, sowie schöne, aber auch traurige Ereignisse. .

Der amtierende Bürgermeister Henning Schünhof begrüßte die zahlreiche Gästeschar, die sich aus Weggefährten, Ehrenbürgern, Ratsmitglieder, Mitgliedern der Gesellschaft, Wirtschaft und der Feuerwehr zusammensetzte. Auch viele Bürgermeisterkollegen aus der Region und Nachbarkommunen waren anwesend. In der Aula des Schulzentrums Am Spalterhals gab es zur Untermalung auch Musik der HAG-Band Taste of Rhythm.

„Das Bürgermeisteramt ist eine mächtige Position“, erklärte der erste Gastredner Jan Arning, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Städtetages, „Das Amt ist direkt vom Bürger gewählt. Es ist aber auch mit Entbehrungen gespickt.“ Ein Bürgermeister könne sich heutzutage nicht mehr auf die „Autorität“ des Amtes verlassen. Ein Bürgermeister müsse Menschen mögen, sie abholen können, bürgernah sein und sich kümmern wollen. Dies ginge oft zulasten der Familie. „Ich habe dich als erfahrenen und juristisch hoch qualifizierten Menschen kennengelernt“, erinnert sich Arning, „Der immer seine Haltung hatte und diese gerne auch juristisch durchgesetzt hat.“ Dies habe u.a. auch zu Erfolgen beim regionalen Raumordnungsprogramm gegenüber der Region Hannover geführt. „Du bist ein politischer Mensch. CDU-Mitglied zu sein ist heute auch nicht mehr so leicht“, scherzte Arning zum Ende seiner Rede, „Aber du hast viel für deine Partei getan, warst immer dynamisch und aktiv. Du bist ein Mensch, der seine eigene Lebensart hat.“

„Als Bürgermeister hat man die Möglichkeit, sich direkt für eine Kommune/Stadt einzusetzen“; begann Werner Backeberg, Bürgermeister Gemeinde Uetze, seine Rede, „Wir werden sich vermissen, denn du warst immer ein aktiver Posten.“ Auch Backeberg verwies auf Lahmanns klare juristische Perspektive, die er gerne Streit- und Klagefreudig einsetzte. „Wir waren uns oft einig, gerade wenn es ums Geld, oder gegen die Region ging“, erklärte Backeberg und erinnerte an die Erfolge bei der Regionsumlage. Er beschrieb Lahmann weiter als Menschen, der ein hohes Fachwissen vorweisen konnte, aber immer konstruktiv und vertrauensvoll agierte. Er sei ein erfolgreicher Kollege gewesen, der stolz aus dem Amt gehen konnte.

Lahmann dankte zu Beginn seiner Rede den vielen Gästen für ihr Erscheinen. Er sei gerne Bürgermeister von Barsinghausen gewesen. Besonders stolz sei er darauf, dass in seiner Zeit zwei Gewerbegebiete erschlossen werden konnten. Eines am Calenberger Kreisel und eines in Groß Munzel. Die Feuerwehr habe er in Barsinghausen sehr ins Herz geschlossen, obwohl er persönlich zuvor wenig Kontakte zur Feuerwehr hatte und sich eher sportlich Interessierte. Auch die Innenverdichtung beim Wohnungsbau habe er stets verteidigt, was aus heutigen Klimaschutzgründen richtig war. „Aber zwei große Krisen haben meine Amtszeit begleitet“, schaute Lahmann zurück, „Zum einen die Flüchtlingskrise, aber natürlich auch die Corona-Krise.“ Beides sei Dank dem großen Einsatz der vielen Mitarbeiter in Barsinghausen gelungen. „Die Brände am Flüchtlingsheim (Hannoversche Straße) und die brennenden Autos am Rathaus, zählen zu den schlimmsten Erinnerungen meiner Amtszeit“, so Lahmann.

Er hätte gerne mehr Straßen und Schultoiletten saniert. Doch während der Haushaltskonsolidierung fehlte Barsinghausen das Geld. Später fehlte das Personal in der Verwaltung, um das vorhandene Geld auszugeben.

Lahmann dankte allen Ehrenamtlichen, auch der ins Herz geschlossenen Feuerwehr, seinen Bürgermeisterkollegen, den Wahlbeamten, den Mitarbeitern, aber auch dem Rat und der Politik. Die Ratsarbeit sei öfter in Streitigkeiten geraten, dass kannte er so vorher nicht. Dort hätte er sich gerne einen anderen Umgang gewünscht. „Vielleicht lag es manchmal auch an mir. Ich kann ein streitbarer Mensch sein“, so Lahmann. Inakzeptabel befand er aber die Affären, die ihm nachgesagt wurden. „Hier kamen auch Gerüchte aus der Politik. Es sollte nur mich treffen. Aber es hat viel mehr Menschen getroffen, auch meine Frau. Im Sinne der Demokratie sollte so ein verhalten nicht stattfinden. Denn welcher junge Mensch möchte schon in die kommunale Politik gehen, wenn dort so miteinander umgegangen wird.“

Abschließend dankte Marc Lahmann noch seiner Frau Karin und ihrer jahrelangen Unterstützung. Jetzt freue er sich auf mehr Zeit mit ihr und der Familie, auch wenn er immer gerne Bürgermeister von Barsinghausen war.

Es folgte der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Barsinghausen. Da Lahmann auch Mitglied des Rates war, überreicht ihm Bürgermeister Schünhof als Dankeschön auch noch eine Grubenlampe.


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