Barsinghausen.
60 Seiten umfasst der Abschlussbericht zum Projekt „Beteiligungsorientierte Sportentwicklung“ in Barsinghausen, den Dr. Arne Göring von der Universität Göttingen jetzt den Vereinsvertretern präsentierte und der gleichzeitig als Startschuss für die nächsten Schritte gilt. „Der erste Schritt auf dem Weg zu einem Sportentwicklungsplan für die Stadt ist getan“, freute sich der Erste Stadtrat, Dr. Thomas Wolf. „Jetzt heißt es dranbleiben!“
Die Aufgaben, die auf die Stadt, die Vereine und den Sportring Barsinghausen zukommen, sind vielfältig und umfangreich. „Sowohl die Stadt als auch die Vereine können bei diesem Prozess aber nur gewinnen“, ist sich Berthold Kuban, Vorsitzender des Sportrings Barsinghausen sicher. Und auch nach den ersten Treffen waren schon kleine Erfolge sichtbar: „Die Vereine sind miteinander ins Gespräch und in den Austausch gekommen“, so Kuban. Darauf solle in den kommenden Wochen und Monaten auf jeden Fall weiter aufgebaut werden.
Bereits jetzt ist in der Region Hannover und auch in der Stadt Barsinghausen die Zahl der Mitglieder in den Sportvereinen rückläufig: waren in Barsinghausen im Jahr 2008 noch 12.634 Mitglieder in den Vereinen vertreten, so sind es im Jahr 2018 nur noch 9.365. „Dennoch“, so machte Dr. Arne Göring den Vereinsvertretern Mut, „ist die Ausgangslage hier am Deister sehr gut.“ Die Vereinslandschaft sei bunt und vielfältig und es existiere mit dem Sportring bereits eine übergeordnete, verbindende Organisation für die Vereine.
In mehreren Workshops hatten die Vereine im Laufe des vergangenen Jahres unterschiedliche Themen und Wünsche besprochen, aus denen Dr. Göring nun verschiedene Handlungsempfehlungen ableitete. Wichtigster Punkt war dabei der Erhalt und die Entwicklung der Sportstätten. Hier liegt der Ball nun bei der Stadtverwaltung, die zeitnah ein sogenanntes „Sportstättenkataster“ erarbeiten soll, aus dem auch der Sanierungsbedarf der einzelnen Anlagen hervorgeht. Zudem sollen in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund die Förderrichtlinien überarbeitet und angepasst werden.
Auch die Zusammenarbeit und Kooperationsmöglichkeiten unterschiedlicher Vereine, beispielsweise im Bereich der Übungsleitungen, sollen gemeinsam mit dem Sportring sowie dem Regionssportbund ausgelotet werden. Zudem wünschen sich vor allem die ehrenamtlichen Kräfte mehr Unterstützung und weniger Bürokratie, vielleicht durch di Schaffung einer zentralen Koordinierungsstelle. Ein weiteres Thema ist die Mitgliederbindung und –gewinnung. Generell soll das öffentliche Ansehen des bürgerschaftlichen Engagements weiter gestärkt und auch anerkannt werden.
„Wir haben in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren viel zu tun“, betont Fachdienstleiterin Nadin Quest. Schließlich sei der Prozess der Sportentwicklung als dauerhafte Aufgabe auf Seiten der Kommune und des Sportrings zu sehen. Doch genau darin läge auch die Chance, den Sport in Barsinghausen zukunftsfähig aufzustellen.