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Sozialmonitoring aktuell: Einkommenssteigerungen im Niedriglohnsektor der Region

Haus der Region in Hannover.

Hannover. Die Region Hannover verzeichnet in den letzten Jahren spürbare Verbesserungen im Niedriglohnbereich, insbesondere bei Berufen, die während der Corona-Pandemie stark gelitten haben. Deutliche Einkommenszuwächse gab es vor allem bei den Berufen in den Bereichen Körperpflege, Gastronomie und Reinigung..

In der Körperpflege stieg das durchschnittliche Einkommen um 19,6 Prozent, in der Gastronomie sogar um 30,2 Prozent. Auch die Hotellerie kommt auf einen durchschnittlichen Gehaltsanstieg um 29,5 Prozent. Dies zeigt der aktuelle Bericht IMPULS Sozialplanung für 2023, den die Sozialplaner*innen der Region mit den aktuellen Daten aus dem Sozialmonitoring vorgelegt haben.

Die positiven Entwicklungen in der Region Hannover lassen sich insbesondere auf die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns im Jahr 2015 und dessen deutliche Anhebung im Jahr 2022 zurückführen. Lag 2015 der Anteil der Vollzeitbeschäftigten im Unteren Entgeltbereich (in 2015 Bruttoverdienst unter 2.055 Euro) noch bei 18,2 Prozent, hat sich die Quote bis zum Jahr 2023 – parallel zu der Erhöhung des Mindestlohns – auf 14 Prozent verringert. „Das ist eine gute Entwicklung und der gesetzliche Mindestlohn hat sich als starkes Instrument erwiesen, um das Risiko der Armut in der Region zu verringern. Ein armutsfester Mindestlohn ist ein zentraler Schritt auf dem Weg zu mehr sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Sicherheit in der Region Hannover“, so Regionspräsident Steffen Krach.

Vor allem die sogenannten working poor, also Beschäftigte, die trotz Arbeit unterhalb der Armutsgrenze leben, profitieren vom Mindestlohn. In der Region Hannover lag der Anteil dieser Personen, die trotz Erwerbseinkünften mit zusätzlichen Leistungen nach dem SGB II aufstocken mussten, im Jahr 2023 bei 3,2 Prozent, das sind rund 16.800 Personen. Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Anteil von 4,6 Prozent in 2015 (22.250 Personen) bis 2023 deutlich gesunken.

In der Region Hannover gehören laut Bericht insgesamt 297.819 Personen zur Kerngruppe der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten, von denen Angaben zum Entgelt vorliegen. Gut 75 Prozent davon verfügen über ein Bruttogehalt von mindestens 3.000 Euro und liegen damit über dem Niedriglohnsektor. Bei 62.908 Personen liegt der Monatsverdienst zwischen 2.000 und 3.000 Euro brutto. Unter 2.000 Euro haben 12.973 Menschen im Monat zur Verfügung und liegen damit unter der sogenannten Schwelle zum Unteren Entgeltbereich, die in der Region Hannover 2023 bei 2.530 Euro liegt. Der Untere Entgeltbereich beschreibt das Einkommen, das niedriger als 2/3 des mittleren monatlichen Bruttoarbeitsentgeltes aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten ist. Der Durchschnittslohn in der Region Hannover lag im Berichtsjahr 2023 bei 3.943,62 Euro.

Der Bericht macht außerdem Ungleichheiten sichtbar, die es zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen gibt. So verdienen Frauen im Durchschnitt nach wie vor deutlich weniger als Männer – mit Blick auf die Kommunen liegt der der Verdienstunterschied bis zu über 700 Euro pro Monat. Aber besonders ausländische Beschäftigte verdienen häufig weniger als ihre deutschen Kolleg*innen.

Mit dem aktuellen Bericht aus der Reihe IMPULS Sozialplanung stellt die Region Hannover den Kommunen eine umfassende Sozialberichterstattung zur Verfügung, die eine Analyse der Einkommenssituation vor Ort bietet. „Diese Berichte verdeutlichen nicht nur aktuelle Entwicklungen, sondern dienen den lokalen Verwaltungen auch als soziales Warnsystem: Für die Sozialplaner*innen und Entscheider*innen vor Ort sind die Berichte ein gutes Instrument, um die eigenen Sozialdaten im Blick zu behalten und so zu Beispiel gezielt Maßnahmen zur Armutsbekämpfung zu ergreifen“, sagt die zuständige Sozialdezernentin der Region Hannover, Dr. Andrea Hanke.

Das Sozialmonitoring erfasst regelmäßig, mehrdimensional und langfristig soziale Entwicklungen in der Region Hannover und den regionsangehörigen Kommunen. Die Daten liegen ab dem Jahr 2012, teilweise bereits seit 2010 vor und werden regelmäßig aktualisiert. Weitere Informationen sowie den aktuellen Bericht IMPULS Sozialplanung gibt es im Internet unter hannover.de/sozialplanung-impuls-rh. Das Sozialmonitoring ist hier hinterlegt: www.hannover.de/sozialmonitoring.


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