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So gelingt der friedliche Umgang mit Wespe & Co.

Region.

Sommerzeit ist Wespenzeit – wenn die Temperaturen in den nĂ€chsten Tagen wieder steigen, dauert es nicht lange, bis beim Genuss von Kuchen, Saft und Eis unter freiem Himmel die gelb-schwarzen Flieger angelockt werden. Doch gerade beim Essen können Wespen lĂ€stig werden. Von den acht einheimischen sozialen Wespenarten trifft dies allerdings nur auf zwei Arten zu: die Deutsche und die Gemeine Wespe.

Viele Menschen sind verunsichert, wie am besten mit den Insekten umzugehen ist. Doch die Begegnung mit den ungebetenen GÀsten ist noch lÀngst kein Grund zur Panik. Der NABU Niedersachsen erklÀrt, wie der friedliche Umgang mit Wespe & Co. gelingt und was nach einem eventuellen Stich zu beachten ist.

So vermeiden Sie Stiche

Die wichtigste Verhaltensregel: „Keine hektischen Bewegungen“, so Matthias Freter vom NABU Niedersachsen. Wer von den gelb-schwarz-gestreiften Insekten umschwirrt wird, sollte stets Ruhe bewahren, nicht um sich schlagen und auf keinen Fall die Wespen anpusten. Denn das im Atem enthaltene Kohlendioxid gilt als Alarmsignal fĂŒr die Tiere und versetzt sie in Angriffshaltung. Normalerweise reagieren Wespen bei ihrer Nahrungssuche nicht aggressiv. Sie wehren sich erst, wenn sie um ihr Leben bangen. „Falls sich Wespen nĂ€hern, sollte man die Tiere nur sanft wegschieben“, empfiehlt Matthias Freter. Auch ein Abdecken von Speisen und GetrĂ€nken ist sinnvoll, sowie beim Trinken einen Strohhalm zu benutzen.

Umgang mit Wespen- und Hornissennestern

Ein wichtiger Aspekt geht bei den Vorurteilen gerne verloren: Wespen sind nicht nur lĂ€stige Störenfriede, sondern auch außerordentlich nĂŒtzlich. Die Brummer sind ein wichtiger Bestandteil der Natur. Sie verfĂŒttern eine Unmenge anderer Insekten wie MĂŒcken, Fliegen und Bremsen an Ihre Brut und tragen so zum ökologischen Gleichgewicht bei. Hornissen z.B. ernĂ€hren sich wiederum von kleineren Wespenarten und zahlreichen Insekten, die bei GĂ€rtnern, Landwirten und Förstern wenig beliebt sind.

Auch Wespen- oder Hornissennester im eigenen Garten sind nicht gleich ein Grund zur Sorge. Matthias Freter rĂ€t: „Bevor ein Wespennest professionell umgesiedelt werden soll, sollte man sich ĂŒberlegen, ob nicht doch ein Miteinander von Mensch und Wespenstaat möglich ist. Denn Wespen sind niemals grundlos aggressiv, sondern stechen nur zur Verteidigung des Nestes und ihres eigenen Lebens.“ Ist eine Umsiedlung oder Beseitigung unumgĂ€nglich, z.B. bei Allergikern, in der NĂ€he von KinderspielplĂ€tzen oder an hĂ€ufig genutzten DurchgĂ€ngen, sollte dies nur von sachkundigen Fachleuten durchgefĂŒhrt werden. Hierzu ist eine Genehmigung der örtlichen Unteren Naturschutzbehörde erforderlich. Denn Wespen sind laut Bundesnaturschutzgesetz – wie alle wildlebenden Tiere – geschĂŒtzt. Hornissen gelten sogar als besonders geschĂŒtzt. Deshalb darf weder den Tieren Schaden zugefĂŒgt werden, noch dĂŒrfen die Nester ohne besonderen Grund entfernt oder zerstört werden.

Was tun bei einem Wespenstich?

Generell gilt: die Stiche sind unangenehm, aber auch von Hornissen nicht viel gefĂ€hrlicher als die der Bienen und Wespen. „Wenn man doch einmal von einer Wespe gestochen worden ist“, so Matthias Freter, „sollte man Ruhe bewahren und den Stich schnell kĂŒhlen.“ Bei normalgesunden Menschen fĂŒhren Wespenstiche zu einer etwa zwei Tage lang druckempfindlichen Hautschwellung an der Einstichstelle und einem anfangs ziehenden Schmerz, bedeuteten aber keine weiteren GesundheitsschĂ€den.

Bei Allergieverdacht oder Stichen im Mund-Rachen-Bereich sollte dagegen umgehend Ă€rztliche Hilfe geholt werden. Eine Allergie, die drei bis fĂŒnf Prozent der Bevölkerung betreffe, Ă€ußere sich in Symptomen wie Ohnmacht, Schwindel oder Übelkeit. Matthias Freter: „Personen mit bekanntermaßen allergischen Reaktionen gegenĂŒber Wespenstichen erhalten Erste-Hilfe-AusrĂŒstungen und Medikamente von ihrem Arzt. Eine Wespenallergie lĂ€sst sich auch erfolgreich behandeln.“

Alle Interessierten können die BroschĂŒre ‚Bienen, Wespen und Hornissen‘ gegen Einsendung von vier 80 Cent-Briefmarken beim NABU Niedersachsen, Stichwort ‚Wespen‘, Alleestr. 36, 30167 Hannover, anfordern.

Insektensommer 2020

Um mehr Menschen fĂŒr die BedĂŒrfnisse von Insekten zu sensibilisieren ruft der NABU auch dieses Jahr zur bundesweiten InsektenzĂ€hlaktion auf. Vom 31. Juli bis zum 9. August können die Sechsbeiner erneut unter www.insektensommer.de gemeldet werden. Beobachten und zĂ€hlen kann man fast ĂŒberall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Es braucht nicht viel mehr als eine Stunde Zeit, einen Stift und Zettel oder die praktische ZĂ€hlhilfe mit den hĂ€ufigsten Arten, die auf der NABU-Website runtergeladen und ausgedruckt werden kann.


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