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Seelze in Aufruhr: Deutsche Bahn überrascht mit neuen Trassenplänen

Symbolfoto. Quelle: pixabay.

Seelze. Die Stadt Seelze ist von der überraschenden Veröffentlichung der Trassenvarianten für das Bahnprojekt Hannover-Bielefeld durch die Deutsche Bahn tief irritiert. Bürgermeister Alexander Masthoff äußert sein Unverständnis über die Art und Weise der Informationspolitik der Deutschen Bahn, die für erhebliche Unruhe in den betroffenen Stadtteilen Lohnde und Dedensen gesorgt hat..

„Hier werden die Bürgerinnen und Bürger völlig überrumpelt. Die Umsetzung des Projektes bedeutet Einschnitte in das Leben der Menschen vor Ort, die bis in die Ewigkeit wirken“, so Alexander Masthoff weiter. Im September 2023 lud die Deutsche Bahn zu einem Dialogforum in Bad Nenndorf ein, bei dem die  betroffenen Städte und Gemeinden – darunter auch Vertreter der Stadt Seelze – über den aktuellen Stand der Planungen informiert wurden. Diese Veranstaltung diente zugleich als Vorbereitung auf eine öffentliche Informationsveranstaltung, die am 9. Oktober 2023 in Seelze stattfand.

Die Stadt Seelze hat sich hier entsprechend eingebracht. Seitdem hat die Stadt keine weiteren Informationen von der Deutschen Bahn erhalten. Die aktuelle Veröffentlichung kam daher völlig unerwartet, was bei der Stadtverwaltung und insbesondere bei Bürgermeister Alexander Masthoff zu großer Irritation geführt hat. Bürgermeister Alexander Masthoff zeigt sich auch verärgert darüber, dass Bundestags- und Landtagsabgeordnete zwar die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Videokonferenz mit der Deutschen Bahn erhielten, die örtlich betroffenen Bürgermeister jedoch nicht in diesen Dialog einbezogen wurden. „Gerade die Bürgermeister sind die direkten Ansprechpartner vor Ort und sollten in solche Entscheidungsprozesse eingebunden werden,“ so Bürgermeister Alexander Masthoff.

Es sei zudem befremdlich, dass der stellvertretende Ortsbürgermeister von Lohnde, Jörg Mahnke, der Stadtverwaltung mangelnde Transparenz vorwirft. Die Stadt könne nur Informationen weitergeben, die sie selbst vom Planungsträger Deutsche Bahn erhält, betont Alexander Masthoff. Maßgeblich habe er sich für eine gesonderte Informationsrunde mit den Fraktionsvorsitzenden, den Ortsbürgermeistern und der Bahn eingesetzt, die im Vorfeld der öffentlichen Veranstaltung am 27. September 2023 in Seelze stattgefunden hat. Daher seien die Vorwürfe des stellvertretenden Ortsbürgermeisters von Lohnde unbegründet. Für die Stadt sei es wichtig, dass alle politisch verantwortlichen und betroffenen Personen an einem Strang ziehen und nicht nicht zielführende Scharmützel eröffnen sollten. „Bisher habe ich den Eindruck gehabt, dass wir vereint das Projekt begleiten. Darauf sollten wir uns weiter konzentrieren und nicht unbegründete Aussagen in den Raum stellen“, stellt der Bürgermeister fest.

Die Stadt Seelze plädiert weiterhin für einen trassennahen Ausbau der bestehenden Bahnstrecke und hinterfragt die Notwendigkeit des 31-Minuten-Dogmas für die Verbindung zwischen Hannover und Bielefeld. Bürgermeister Alexander Masthoff hebt hervor: „Seelze ist bereits heute durch eine Vielzahl von Großprojekten stark belastet. Neben den geplanten Stromtrassen, die unser Stadtgebiet queren sollen, stellt dieses Vorhaben eine weitere erhebliche Belastung für unsere Stadt dar.“

Vor dem Hintergrund, dass die Deutsche Bahn in den kommenden zehn Jahren 100 Milliarden Euro für die Instandsetzung eines maroden Schienennetzes investieren muss, stelle sich für die Stadt Seelze die Frage nach der Prioritätensetzung bei der aktuellen Planung. Die Sinnhaftigkeit der derzeitigen Priorisierung des Projekts Hannover-Bielefeld sei angesichts dieser finanziellen Herausforderungen schwer nachvollziehbar.

Auf Basis der nunmehr vorliegenden Informationen plant die Stadtverwaltung, diese für die nächste Sitzung des Ausschusses für Bauen und Umwelt am Mittwoch, 4. September, zusammenzutragen.

Die Stadt Seelze werde sich auch weiterhin aktiv in die Diskussion um die Trassenführung einbringen und fordere die Deutsche Bahn auf, in Zukunft eine transparentere und offenere Informationspolitik zu betreiben, die alle betroffenen Akteure – insbesondere die direkt betroffenen Kommunen – umfassend einbezieht, betont Bürgermeister Alexander Massthoff.


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