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Schulalltag unter Corona - Von Woche zu Woche

Schulleiter René Ehrhardt und Ines Zemkalis, Didaktische Leiterin.

Barsinghausen.

Die Goetheschule – KGS Barsinghausen gewährt einen Einblick in das Schulleben unter Corona. Lehrkräfte und Schüler müssen einen erheblichen Mehraufwand betreiben, damit der Unterricht gelingt.

„Es sind spannende Zeiten, aber alle wollen, dass unsere Schule weiter funktioniert“, erklärt Schulleiter René Ehrhardt. Abstandsregelungen, Maskenpflicht und ständiges Lüften lassen den Unterricht auf ganz besondere Weise stattfinden. Die Masken lassen die Mimik von Schülern und Lehrern verschwinden und alle müssen durch den Mund-Nasen-Schutz lauter sprechen, damit alle in der Klasse etwas verstehen. „Ich bin stolz, dass unsere Schüler das so gut mitmachen“, freut sich der Schulleiter über die hohe Disziplin der Schüler, „Ich bewundere aber auch die Kollegen hier und im ganzen Land, dass diese Belastung mitgetragen wird.“ Schüler werden vor dem Unterricht vom Schulhof abgeholt und zur Klasse gebracht. Ist das Wetter schlecht, müssen die Lehrer die Schüler in der Klasse beaufsichtigen. Da kommen laut Schulleiter oft weniger als 30 Minuten Pause an einem Arbeitstag für die Lehrer zusammen.

Auch die Schule nutzt das Homeoffice. Sowohl Lehrkräfte als auch Schüler, die zur Risikogruppe gehören, bleiben zuhause. Hier müssen die Lehrkräfte dann den digitalen Weg für den Unterricht nutzen. Fünf Lehrer sind aktuell im Homeoffice. „Es fällt wegen Homeoffice kein Unterricht für die Schüler aus“, betont Ehrhardt. Eltern mussten nun einen Fragebogen ausfüllen, wie das Lernen zuhause, oder über das Internet im Lockdown funktioniert hat. Die Schule möchte wissen, wie sie die Schüler unterstützen kann. „Nicht alle Haushalte haben Wlan, oder digitale Endgeräte. Hier versuchen wir, wenn wir das wissen, Geräte zur Verfügung zu stellen, oder die Kinder doch hier analog in der Schule zu betreuen.“ Der Anteil der Kinder, die komplett offline sind, sei aber gering. Die Mehrarbeit für die Lehrkräfte aber enorm. Teilweise werden Schüler per Videochat am Nachmittag begleitet. Aufgaben werden vom Homeoffice in den Unterricht gereicht, die Klasse vor Ort muss aber trotzdem von einem Vertretungslehrer beaufsichtigt werden. „Digital sind wir in der KGS gut aufgestellt, aber es wäre schön zu wissen, wann wir schnelleres Internet bekommen, oder mal Geld vom Digitalpakt hier ankommt“, erklärt Ehrhard. 90 Prozent der Schule seien per Wlan abgedeckt und es gibt PC´s und Ipad´s für die Schüler. Schüler und Lehrkräfte sind durch den Iserv- Dienst online verbunden.

Die Schule bereitet sich auf das Szenario B vor. Dies bedeutet, dass die Klassen geteilt werden und wechselschichtig unterrichtet werden. Ob das Szenario B kommt werden das Gesundheitsamt, oder das Land treffen, nicht die Schule. Aktuell sieht es aber so aus, als solle das Szenario A weitergeführt werden. „Es ist schwierig für uns alle, dass wir nicht planen können, sondern von Woche zu Woche gucken müssen, wie es an der Schule weitergehen kann“, sinniert der Schulleiter. Die Vorbereitungen für den Fall der Fälle laufen aber bereits. Es wird ein Lerntagebuch geben, in dem Nachweise zum Lernstoff dokumentiert werden, aber auch der Kontakt zum Elternhaus gehalten werden soll, damit alle Hilfen und Kontakte sichergestellt sind. „Schon vor Corona kam es beim Lernverhalten auch auf das Elternhaus an, es wird sicherlich Kinder geben, die ganz besonders unter dem Ausfall des Unterrichts leiden würden“, findet Ines Zemkalis, Didaktische Leitung. Darauf möchte die Schule vorbereitet sein, damit auch im Härtefall Hilfe da ist.

Die Leitung der KGS schaut zuversichtlich in die Zukunft, doch keiner weiß, wie sich die Lage über Weihnachten entwickeln wird. René Ehrhardt ist froh, dass alle an einem Strang ziehen: „Wir haben hier keine Coronaleugner, weder unter den Schülern noch im Kollegium. Das macht es sehr angenehm mit dieser Situation angemessen umzugehen“. Durch die Maßnahmen und die aufmerksamen Eltern, die Kinder mit Erkältungssymptomen zuhause behalten, sei eine Infektion innerhalb der Schule sehr gering. Aktuell sei ein Schuler mit Corona infiziert und mit Familie in Quarantäne. Seit dem Ausbruch von Corona mussten zwei Mal zwei komplette Klassen in Quarantäne geschickt werden.


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