Anzeige
Anzeige
Anzeige

Recken schlagen Kiel und träumen von Europa

Hannover.

Es waren unbeschreibliche Szenen, die sich nach dem Abpfiff des Bundesliga-Spitzenspiels der TSV Hannover-Burgdorf gegen den THW Kiel in der TUI-Arena abspielten. Die Welle schwappte durchs weite Rund, während die Zebras in ihre Kabine flüchteten. Sekunden zuvor stockte den 9163 Fans trotz 28:27-Führung ihrer Recken der Atem. Morten Olsen traf nur das Gebälk und Kiel hatte die Chance auf den Ausgleich. Noch 18 Sekunden - Auszeit Kiel. Statt den Angriff klar auszuspielen, jagte Christian Dissinger die Kugel unmotiviert Richtung Arena-Dach. Dann war Schluss und die Recken tollten über das Feld. „Ein geiles Gefühl“, jubelte Evgeni Pevnov zu.

Schon Mitte der ersten Hälfte wurde die Halle zum Tollhaus. In einer mit hoher Intensität geführten Partie lag Kiel zunächst von 5:3 (9.) vorn. Wie so oft brachte die Abwehr die Recken ins Spiel und ähnlich wie im Pokalspiel im Oktober spielte sich Burgdorf mit einem 7:0-Lauf in einen Rausch. Nach einem Gegenstoß feuerte Evgeni Pevnov die Kugel am entnervten Niklas Landin im Zebra-Tor vorbei zum 10:5 (17.) in den Winkel.

Kiels Trainer Alfred Gislason brachte Andi Wollf ins Tor und stellte Domagoj Duvnjak auf die Spitze der 5:1-Deckung. Der Schwung im Recken-Angriff war dahin und Pech kam dazu: Ein Wurf an den Pfosten von Nikola Bilyk prallte von Ziemers Rücken ins Tor. Sechzig Sekunden vor dem Wechsel glich der THW zum 13:13 aus. Wichtig aus Sicht der Recken, dass sich Morten Olsen um Duvnjak drehte und mit der Sirene zum 14:13 traf.

Nach der Pause erhöhte Casper Mortensen auf 15:13, dann übernahm Kiel die Regie und war bei 17:16 (36.) das erste Mal vorn. In der Folge sahen die Zuschauer ein geiles Spiel mit Tempo und tollen Toren. Der mittlerweile eingewechselte Malte Semisch verhinderte zweimal den Zwei-Tore-Rückstand der Recken und mit purem Willen traf Mait Patrail zur 23:22-Führung (45.). 

Kiels Nerven lagen blank. Pevnov erhöhte auf 26:24 (52.) und Lukas Nilsson bekam wegen Meckern zwei Minuten. Gislason und Duvnjak tobten. Die Recken blieben indes eiskalt. Mortensen fing einen Gegenstoßpass auf Niklas Ekberg ab und traf per Siebenmeter zum 28:25 (57.). Die Fans standen längst auf den Rängen. Dann begann das große Zittern und der Puls der Recken-Fans ging in die Höhe. Am Ende jubelten zum dritten Mal in dieser Saison die Gastgeber und träumen jetzt von Europa.


Anzeige