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Radikalisierung verhindern: Film "Chris und Lea" zeigt Verlauf eines Radikalisierungsprozesses auf

Region. Die Polizei Niedersachsen zeigt in den Sozialen Medien mit einem interaktiven Film der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes auf, wie antisemitische Verschwörungsmythen in rechtsextremer Gewalt münden können..

Im vergangenen Jahr wurden in Niedersachsen 4.768 (2021: 5.371) politisch motivierte Straftaten verzeichnet. Dies ist ein Rückgang um etwa elf Prozent. Was mit Verschwörungsideologien und -mythen beginnt, kann in politisch motivierten Straftaten enden. Auch wenn sich Verschwörungsmythen nicht immer eindeutig und ausschließlich dem rechten Spektrum zuordnen lassen, sind antisemitische und andere menschenfeindliche Anschauungen oftmals zentrales Element.

"Verschwörungsmythen können einen starken Sog entfalten, weil sie menschliche Bedürfnisse nach Kontrolle, Eindeutigkeit und positiver Selbstwahrnehmung adressieren. Letztere fußt jedoch meist auf der Abwertung anderer. Verschwörungserzählungen dürfen daher nicht verharmlost werden. Es ist wichtig, sich entschlossen gegen diese Narrative zu stellen. Das gilt im Internet ebenso wie im Offline-Leben. Dabei kommt es auf jeden Einzelnen an, allzu einfache Erklärung für komplexe Zusammenhänge zu hinterfragen, Fakten zu checken und Widersprüche aufzuzeigen", sagt Lisa Borchardt, Leiterin der Präventionsstelle Politisch Motivierte Kiminalität (PPMK).

Mit dem Präventionsfilm der Zivilen Helden möchte die Polizei Niedersachsen auf die Gefahren im Zusammenhang mit Verschwörungsmythen hinweisen und gerade jungen Menschen Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, um sich diesen Mythen im Netz entgegenzustellen. Der interaktive Film "Chris und Lea" fordert die Zuschauenden auf, in das Filmgeschehen einzugreifen. Die Userinnen und User müssen sich hierbei gezielt mit Verschwörungsmythen auseinandersetzen und handeln.

Was sind eigentlich Verschwörungsmythen?

Verschwörungsmythen sind Erzählungen, in denen einer Gruppe von Menschen geheime Absprachen zum Machterhalt oder -erwerb vorgeworfen werden. Durch die Unterstellung von Täuschungsabsicht und Böswilligkeit wird den markierten Gruppen Moral und Integrität abgesprochen. Sie werden zu Feindbildern stilisiert und können damit zur Projektionsfläche für Wut und Hass werden.

Tipps der Polizei für den Umgang mit Verschwörungserzählungen:

Texte und Überschriften kritisch betrachten: Falschmeldungen locken oft mit reißerischen Überschriften und sogenannten Clickbaits ("Klickködern"), die Emotionen ansprechen. Hier ist Vorsicht geboten: Wenn schockierende Behauptungen in einer Überschrift unglaubwürdig klingen, sind sie es vermutlich auch.

Quellen genau prüfen: Wo kommt die Information her, ist der Absender vertrauenswürdig? Wenn überhaupt keine Quelle angegeben wird oder auf einer Website gar das Impressum fehlt, ist Vorsicht geboten.

Fakten checken: Sind die Informationen wirklich korrekt? Wurde noch in anderen Medien, Zeitungen, Internetseiten darüber berichtet? Dabei helfen auch seriöse Faktenchecker-Seiten.

Auf Verschwörungserzählungen hinweisen: Den Urheber der Meldung darauf hinweisen, dass er möglicherweise auf eine Verschwörungserzählung gestoßen ist bzw. eine solche verbreitet. Korrekte Quellenangaben fordern und dabei stets respektvoll sein.

Problematische Inhalte melden: Inhalte, die Fake News oder Verschwörungsmythen enthalten, kann man direkt beim jeweiligen Onlinedienst als solche melden, damit sie gelöscht werden. Bei strafbaren Aussagen sollte die Polizei informiert werden.

Den Film Chris und Lea der Zivilen Helden finden Sie hier: 

www.zivile-helden.de/verschwoerungsmythen/

Informationen

zu Verschwörungsmythen: www.zivile-helden.de/verschwoerungsmythen/verschwoerungstheorien-aufbau-entwicklung/

Tipps

für den Umgang mit Verschwörungsmythen: www.zivile-helden.de/verschwoerungsmythen/tipps-fuer-den-umgang-mit-verschwoerungstheorien/


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