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Online-Talk mit Quest und Onay - An die eigene Nase fassen

Bürgermeisterkandidatin Nadin Quest und Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay.

Barsinghausen.

Im ASB-Bahnhof haben die Grünen ihre Diskussionsrunde mit Bürgermeisterkandidatin Nadin Quest und Oberbürgermeister Belit Onay abgehalten. Außerdem war der Talk online zu sehen. Knapp 30 Interessierte loggten sich in den Chat ein.

Geplant war die Diskussionsrunde der Grünen als Town-Hall-Meeting im Zechensaal. Da aber Informationen und keine Viren geteilt werden sollten, entschieden sich die Grünen für einen Online-Talk. Zu Gast war Oberbürgermeister Belit Onay, der sich zusammen mit Nadin Quest den Fragen aus dem Online-Chat und aus den Reihen der Grünen stellte.

Warum braucht Barsinghausen eine grüne Bürgermeisterin, war die Eröffnungsfrage. „Weil es Zeit wird“, antwortet Quest. Ein Bürgermeister entscheidet nichts allein, jedoch sei die Zeit reif, dass endlich mal eine Frau an die Verwaltungsspitze kommt, erklärte die Bürgermeisterkandidatin. Daraus würde aber auch eine der größten Herausforderungen entstehen. Es gibt keine grüne Mehrheit im Rat, daher müssten die Ratsleute überzeugt werden und es bedarf einer guten Zusammenarbeit. Ebenfalls wird Corona weiterhin eine große Herausforderung bleiben, auch für den neuen Bürgermeister. „Daher müssen wir den Sport, die Kultur und auch das Ehrenamt weiter stärken, damit uns das erhalten bleibt“, so Quest. Die Stadt biete bereits einige Förderprogramme, aber viele Sportvereine und auch die Stadtbibliothek hätten kreativ auf die Coronakrise reagiert und Angebote ins Internet verschoben. „Zum Thema Kultur freuen wir uns in Hannover darauf, dass morgen die Entscheidung zur Kulturhauptstadt 2025 fällt. Diese Entscheidung fällt eine Jury, aber jede Stadt entscheidet selbst, ob sie eine Stadt mit Kultur sein will“, klinkt Onay sich in das Thema ein.

Auch Verkehr wurde zum Thema. Belit Onay hätte gerne eine autofreie Innenstadt in Hannover, aber es ist auch eine Klimafrage. „Verkehrspolitik ist auch Klimapolitik. Weniger Verkehr bedeutet ein besseres Klima“, so Onay, „Verkehr muss einfach entzerrt werden, da niemand gerne im Stau steht. Da müssen wir die Innenstadt einfach neu denken und positiv entwickeln.“ Es kam die Frage, ob es mal einen Radschnellweg von Barsinghausen nach Hannover geben werde. „Von mir aus sehr gerne“, freut sich Nadin Quest. Steingärten sind laut der Bürgermeisterkandidat schlicht hässlich, darüber hinaus schlicht schädlich für das Klima. Generell möchte Quest, dass in Barsinghausen weniger über Klimaschutz diskutiert wird: „Wir sollten nicht bei jedem Projekt neu anfangen zu diskutieren ob wir energetisch bauen, oder nicht. Wir brauchen ein einheitliches Konzept für Neubauten, um Klimaneutral zu werden.“ Onays Erfahrungen aus Hannover sind da ähnlich: „Es geht sehr sehr langsam. Eigentlich haben wir diese Zeit nicht mehr. Die Industrie muss schneller reagieren, da ist noch viel Potential nach oben.“

Ein weiteres Thema war unter anderem, wie Politikverdrossenheit entgegengewirkt werden kann. „Man muss echt sein“, findet Quest, „Gegenüber den Bürgern und auch den Mitarbeitern, Auf deren Fachwissen ist man als Bürgermeister angewiesen. Eine Person allein kann nicht alles wissen.“ Dieses echte sollte auch bei Bauprojekten gelebt werden. Bürger sollten von Anfang an mitgenommen werden, Verzögerungen müssten benannt werden. „Wir sind in der Verwaltung sehr nah dran an den Problemen und diese können sehr komplex sein, aber da müssen wir und die Politik sich aber an die eigene Nase fassen und uns Zeit nehmen, um dieses den Bürgern auch zu erklären.“ Belit Onay sieht dies ebenso: „Man muss sich für die Fragen und Sorgen der Bürger Zeit nehmen. Das mag am Anfang eines Projekts Zeit kosten, doch diese spart man im Laufe eines Projektes wieder, da keine wütenden Bürger nach Erklärungen verlangen, die es zuvor nicht gab.“

Als letzten Tipp für den Endspurt des Wahlkampfes gibt Onay den Rat, mit so vielen Menschen wie möglich zu sprechen, dies würde sich am Wahltag auszahlen, wenn die Bürger ihr Kreuz setzen werden. „Die kreativen Ideen vermitteln und einfach im Gespräch mit den Menschen bleiben“, so Onay.


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