Barsinghausen. Bürgermeister Henning Schünhof und Lilli Bischoff, Vorsitzende des Vereins Kinderhilfe Ukraine, zeigen sich zufrieden, dass am Pfingstmontag ein weiterer Hilfstransport Kovel erreicht hat. „Die Menschen in unserer Partnerstadt leiden bereits seit 15 Monaten unter den Folgen des russischen Angriffs, auch wenn Kovel selbst zum Glück noch nicht das Ziel von direkten Kampfhandlungen geworden ist“, sagt Henning Schünhof. Der aktuelle Transport umfasst außer Möbeln und medizinischem Gerät auch Tische und Stühle zur Ausstattung von Klassenzimmern. Der jüngste Hilfstransport umfasst damit Hilfsgüter mit einem Gewicht von rund neun Tonnen..
„Infolge der Neuausstattung unserer Schulen mit neuen Tischen und Stühlen vor zwei Jahren haben wir ein großes Kontingent an solchen Gegenständen“, fügt der Verwaltungschef an. Es sei bereits im Herbst 2021 vereinbart worden, dieses Mobiliar an die Partnerstadt Kovel abzugeben. „Die Ereignisse haben unsere Planungen und Vorbereitungen jedoch über den Haufen geworfen, sodass wir uns nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine auf die Lieferung von Lebensmittel und Medizinprodukten konzentriert haben“.
In der jüngsten Videokonferenz habe sein Amtskollege in Kovel, Igor Chaika, jedoch einen großen Bedarf an dem Schulmobiliar geäußert. „Die Umgebung unserer Partnerstadt ist seit mehreren Monaten das Ziel russischer Luftangriffe. In der Folge wird in der Regel für den ganzen Bezirk Luftalarm ausgelöst, sodass die Menschen in die Schutzräume flüchten“, erklärt Henning Schünhof. Um in dort den Unterricht fortsetzen zu können, werden zusätzliche Tische und Stühle in Kovel benötigt.
Erfreuliche Meldungen gibt es Henning Schünhof zufolge auch bei der Spende der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. „Die GIZ hat uns mitgeteilt, dass in den kommenden Wochen die einzelnen Geräte und Fahrzeuge an uns ausgeliefert werden sollen. Wir hoffen, dass bis zur geplanten Übergabe Mitte Juli alle Teile des Hilfspaketes bei uns angekommen sind“, blickt der Bürgermeister voraus. Im Anschluss an die vorgesehene Übergabe am „Tag des Fußballs“ am 15. Juli sollen die Fahrzeuge und Hilfslieferungen nach Kovel gebracht werden.
Mit der jetzigen Lieferung hat die Barsinghäuser Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Verein Kinderhilfe Ukraine und weiteren Institutionen rund 225 Tonnen an Hilfsgütern in die Ukraine geschickt. Dazu zählen außer den beiden Feuerwehrfahrzeugen, die im März vergangenen Jahres an die Stadt Kovel übergeben worden sind auch Lebensmittel, medizinische Produkte, Bekleidung und Ausrüstungsgegenstände für den Katastrophenschutz. „Wir haben zur Betreuung der Binnenflüchtlinge in der Ukraine auch solche Dinge wie Spiele, Puzzle und Kinderbücher auf Ukrainisch mit auf die Reise gegeben“, so Henning Schünhof weiter.
Die Stadt Barsinghausen hat für die Kovel-Hilfe zu Kriegsbeginn ein spezielles Spendenkonto mit der IBAN DE29 2515 1270 0000 2686 49 eingerichtet. Das auf dieses Konto eingezahlte Geld für unter anderem für die Logistik und die Beschaffung von Hilfsgütern wie gut lagerfähigen Lebensmitteln, medizinischen Produkten und Medikamenten und Bekleidung eingesetzt. Darüber hinaus werden mit dem Spendengeld auch besondere Waren eingekauft, beispielweise Bücher auf Ukrainisch, Spielsachen und Sportartikel, um die nach Kovel geflüchteten Kinder aus anderen Landesteilen dort betreuen zu können. Für Fragen zur Kovel-Hilfe stehen die Mitarbeiter unter der Telefonnummer 0152-26361235 zur Verfügung.