Barsinghausen.
Heute jährt sich die Reichspogromnacht zum 80. Mal. Auch in Barsinghausen wurde mit einem Gottesdienst, anschließender Kranzniederlegung sowie der Enthüllung einer neuen Gedenktafel an die Ereignisse des 9. Novembers 1938 erinnert.
Die rund 200 Teilnehmer machten sich auf den Weg in die Markstraße, wo in der Nähe der ehemaligen Synagoge eine neue Gedenktafel aufgestellt wurde. Bürgermeister Marc Lahmann legte in Gedenken an die Opfer einen Kranz nieder. In seiner Rede dankte er insbesondere den Schülern für ihr Engagement beim Gottesdienst und erinnerte an die Gräueltaten, die auch in Barsinghausen stattgefunden haben. „Diese Gedenktafel soll ein Mahnmal sein“, so Lahmann. Zum Ende der Gedenkfeier legten viele Besucher nach jüdischem Brauch Steine an der Gedenktafel nieder. Die Gestaltung des Gottesdienstes, der die Veranstaltung einleitete, übernahm Pastorin Uta Junginger gemeinsam mit Schülern des Hannah-Arendt-Gymnasiums, der Lisa-Tetzner-Schule, der KGS-Goetheschule, der Bert-Brecht-Schule und den Hauptkonfirmanden der Mariengemeinde. Musikalisch begleitet wurde der Gedenkgottesdienst von Ulrich Behler an der Orgel. Im Anschluss an den ökumenischen Gottesdienst in der Klosterkirche wurden die Namen der jüdischen Opfer aus Barsinghausen von Bernd Steger, vom Vorstand der Siegfried-Lehmann-Stiftung.
In der Nacht des 9. November 1938 wurden in Deutschland Tausende von Juden geschlagen, verhaftet und ermordet. In fast jeder Stadt brannten die Synagogen, die Judenverfolgung während der NS-Zeit erreichte eine neue Dimension und gipfelte später im Holocaust, bei dem Millionen von Juden ihr Leben verloren. Alljährlich wird am 9. November deutschlandweit an diese schrecklichen Ereignisse mit Kranzniederlegungen und Gedenkgottesdiensten erinnert.