Barsinghausen. Nach einem spannenden Vortrag am Samstagvormittag, 15. Juli im Hohenbosteler Gemeindehaus zur Bedeutung des Totholzes für die Artenvielfalt schritt der GRÜNE Ortsverband zur Tat. Gemeinsam mit der Naturbloggerin und Autorin Farina Graßmann wurde am Rande einer städtischen Blühwiese am Deister eine Käferburg gebaut..
In ihrem Vortrag war Farina Graßmann auch auf die großen Schäden durch den Borkenkäfer im Nationalpark Harz eingegangen. Im Nationalpark hat man sich entschieden, die abgestorbenen Bäume nicht zu entfernen, sondern der Natur ihren Lauf zu lassen. Bereits jetzt zeigt sich, dass dies ein großer Schritt zu einem klimaresistenten Mischwald ist und sich in den früheren Fichten-Monokulturen viele Laubbaumarten entwickeln.
Auch in bewirtschafteten Wäldern ist es wichtig, mehr Totholz und alte Bäume mit einem Totholzanteil und Baumhöhlen als Lebensraum für Eulen, Spechte und viele anderen Tiere zu erhalten. Artenreiche Mischwälder haben aber noch weitere Funktionen: So wird dort nicht nur deutlich mehr CO2 gespeichert, auch die Grundwasserneubildung ist deutlich höher als unter reinen Nadelholzbeständen.
Für die anschließende Aktion hatte GRÜNEN-Ratsherr Frank Telega bereits im Vorfeld alte Äste, kleine Baumstämme und Baumscheiben gesammelt. Zunächst wurde ein tiefes Loch gegraben, rund halb so tief wie die größten Stämme, ringsherum wurden die kleineren Äste angeordnet und die Zwischenräume mit Holzschnitzeln gefüllt. Auf der Blühwiese zeigen sich auch heute schon zahlreiche Bienen, Hummeln und Schmetterlinge auf der bunt blühenden Fläche. Die Insektenhotels des NABU sind fast bis auf das letzte Bohrloch belegt. „Dieses kleine Biotop zwischen Deister, mit schönem Blick ins Calenberger Land, zeigt dass solche Ausgleichsflächen ein wirklicher Gewinn für Natur und Landschaftsbild sein können.“ Einige Teilnehmer der Aktion haben bereits angekündigt, in nächster Zeit im Blick zu behalten, welche Bewohner in die neue Käferburg einziehen werden.