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Nabu Barsinghausen fordert Maßnahmen gegen Schottergärten

Schottergarten

Barsinghausen.

Der Nabu Barsinghausen hat mit seiner Broschüre "Vorgärten in Barsinghausen", die im Frühjahr 2019 erschien, laut eigenen Angaben unerwartet große Erfolge verzeichnet: "Aus allen Richtungen gab es sehr viel Lob, die Pflanz- und Pflegetipps wurden als überaus hilfreich empfunden. Die positive Ausrichtung animiert dazu, artenreiche und trotzdem pflegeleichte Vorgärten zu schaffen, die einen schönen Anblick und einen Lebensraum für Gartenvögel und Insekten darstellen," heißt es von Seiten des Nabu.

Die Foto-Ausstellung "Blütenparadiese statt Schotterwüsten" sei bereits fünf Mal ausgeliehen worden, drei Fernseh- und zwei Radiosender hätten den Nabu in Barsinghausen besucht und Fotos und Interviews zum Thema "Versteinerung unserer Wohngebiete" veröffentlicht, auch mehrere Zeitschriftenverlage hätten auf die Kampagne hingewiesen.

18 NABU-Gruppen und Kommunen hätten sich die Broschüren zur Anregung zuschicken lassen, 14 NABU-Gruppen und 10 Städte aus ganz Deutschland die  Broschüre auf eigene Kosten nachdrucken lassen, mit entsprechenden Veränderungen der Ortsbezeichnungen. Auch größere Orte wie Burgdorf oder Wolfsburg seien dabei, die Herausgabe der Broschüre über die Region Hannover sei in Vorbereitung.

Aber: "Mit Sorge beobachten wir, dass die Verschotterungen unserer Vorgärten weiterhin unvermindert zunehmen. Viele Neubaubesitzer wissen anscheinend mit ihren Vorgärten nichts anzufangen, haben den Bezug zur Natur verloren oder wollen keine Arbeit haben, also werden die Gartenflächen mit Folien ausgelegt und Steinen zugeschüttet.  Oder es wird gleich alles zugepflastert. Auch ältere ehemals grüne Vorgärten werden vernichtet und neu verschottert. Bei Mehrfamilienhäusern sind Schotterflächen schon fast die Regel und auch bei öffentlichen Bauten oder in Gewerbegebieten nehmen die naturfeindlichen Steinwüstenflächen zu. Diese Entwicklung verschärft das Artensterben und den Klimawandel."

Es stelle sich daher die Frage, ob Broschüren oder Appelle genügen, oder ob nicht auch in Barsinghausen (wie in anderen Kommunen) klare, rechtliche bußgeldbewehrte Regelungen erlassen und ihre Einhaltung zumindest stichprobenartig überprüft werden müssten. Die Landesbauverordnung gibt vor: Zuwegungen, Einfahrten und Abstellplätze dürfen versiegelt werden, alles andere aber ist als Grünfläche zu bepflanzen und zu erhalten. "Nur umgesetzt wird diese Vorgabe nicht." Zu diesem Thema empfiehlt der Nabu Barsinghausen das Buch und die Facebook-Präsentation "Gärten des Grauens" von Ulf Soltau und verweist auf Wildblumen wie die Taubnessel, die auch im Winter blühen und Farbe in graue, öde Gärten brächten.


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