Barsinghausen.
Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU Stadtverband Barsinghausen unter dem Vorsitz von Nina Schwindling hat sich zum Ziel gesetzt, attraktive Angebote anzubieten. Eines dieser Angebote sah nun einen Besuch bei Lyreco vor.
Zum Start wurde die 13-köpfige Besucherrunde von Marc Gebauer, Managing Director, begrüßt. Zum Erstaunen aller bietet der Anbieter für Büro- und Arbeitsplatzlösungen rund 8.800 Artikel an und macht weltweit circa zwei Milliarden Euro Umsatz. Die Hauptverwaltung in Barsinghausen gibt es seit 2009. Bereits 2003 wurde das erste Logistikzentrum erbaut und 2007 erweitert. Ein dritter Anbau wird wohl in zwei Jahren folgen.
Viele der Kunden von Lyreco bestellen online (70 Prozent), zur Ermunterung der Besucher gibt es aber auch noch Faxbestellungen (sieben Prozent) und sogar noch einige wenige Kunden, die per Brief bestellen. Die Besucher interessiert, warum wurde Barsinghausen als Standort gewählt. Laut Gebauer wurde diese Entscheidung in der Zentrale in Stuttgart gefällt. Ausschlaggebend war die gute Verkehrsanbindung, welche den gesamten norddeutschen Bereich abdeckt. Im Anschluss daran war es nur logisch, die Hauptverwaltung ebenfalls hier zu erbauen.
Steffen Hochhaus, Supply Chain Director Lyreco, erzählt aus seinem Tagesgeschäft. 170 Mitarbeiter sorgen in der Logistik für den reibungslosen Ablauf, damit die vielen verschiedenen Produkte den Weg zu den Kunden finden. Lyreco beliefert die meisten Kunden noch selbst. Die Angebotspalette reicht von Bürobedarf über Schutzkleidung, bis zu Kaffee und auch einer eigenen Toilettenpapiermarke.
Anschließend dürfen sich die Gäste das Logistikzentrum anschauen. Es wird gezeigt, wie die Waren das Lager erreichen und anschließend für die Kunden kommissioniert wird. Mitarbeiter bemängelten den hohen Plastikverbrauch bei der Verpackung. Daraufhin entschloss sich Lyreco, so gut es geht auf Füllmaterial und Plastik zu verzichten. Die Firma konnte so, laut eigenen Angaben, 70 Prozent Plastik einsparen.
Viele Arbeitsbereich werden technisch unterstützt. Arbeitsplätze sind so eingerichtet, dass Kartons nicht vom Boden gehoben werden oder weite Wege zurückgelegt werden müssen. Das schont laut Steffen Hochhaus die Mitarbeiter, spart aber auch Zeit und Geld. Besonders interessant findet die Besuchergruppe die Maschinen, die die Kartons automatisch zusammenfalten oder auch passend zur Füllhöhe abschneiden und anschließend verschließen.
Zurück im Besprechungsraum wird bei Kaffee und Kuchen noch ein Blick in die Zukunft gewagt. Brexit, papierlose Büros, Digitalisierung. All das sind Themen, die Lyreco über kurz oder lang zu schaffen machen könnten. Die Auswirkungen des Brexits spürt das Unternehmen bereits. Einige Kunden nehmen Einsparungen vor, die auch Lyreco betreffen. Papierlose Büros wirken sich direkt auf das Kerngeschäft aus. „Wenn Sie sich überlegen, dass Digitalisierung auch Dematerialisierung bedeutet, können Sie sich vorstellen, dass das Thema uns beschäftigt“, erklärt Gebauer und schwenkt um zu den Möglichkeiten.
Lyreco hat ein Startup gekauft, welches eine App entwickelt hat, mit der Mitarbeiter Meetingräume buchen können. Lyreco möchte dies erweitern und helfen, dass Mitarbeiter ihren Schreibtisch finden. Nicht weil Büros immer größer werden, sondern in Zeiten, in denen viele Homeoffice betreiben, der Trend in die Richtung geht, dass Mitarbeiter keinen festen Arbeitsplatz im Büro haben. Die App solle helfen, diese Mitarbeiter zu einem freien Arbeitsplatz zu führen oder ihn zu buchen. Dies kann noch erweitert werden. Wenn materielle Güter in Zukunft digital ersetzt werden, dann will Lyreco schon jetzt Lösungen für digitale Büros finden. Dieser Service könnte später Kunden gegen Bezahlung zur Verfügung gestellt werden.
Nachdem Kaffee und Kuchen sich nicht digitalisiert, aber doch dematerialisiert haben, verabschiedet sich die MIT Gruppe der CDU und bedankte sich für den interessanten Nachmittag.