Barsinghausen.
Mit der Premiere des Edgar-Wallace-Klassikers „Der schwarze Abt“ nach dem Autor Matthias Hahn hat die Deister-Freilicht-Bühne das nächste Stück in die Saison geschickt. Unter der Regie von Annabell Reymann und Timo Karasch ist eine Aufführung entstanden, die mit einer Mischung aus düsterer Spannung und skurrilem Humor aufwartet. Zum Inhalt: Eine verfallene Abtei in der englischen Provinz, ein sagenumwehter Schatz und eine düstere Legende: Als Scotland-Yard-Inspektor Bliss (Frederick Hein) an den Tatort eines Mordes gerufen wird, bekommt er es mit einem Fall voller Abgründe und Geheimnisse zu tun. Und mit einem mordlüsternen Abt, der eigentlich schon seit 700 Jahren tot sein sollte.
Mit den adeligen Zwillingsbrüdern (Thorben Großestrangmann), die beide dasselbe Mädchen (Annica Schweidler) heiraten wollen, einem spielsüchtigen Anwalt (Jürgen Rieß), einer gerissenen Büroangestellten (Nele Balke) sowie einem Hausmädchen (Susann Hoeft), das für manche Überraschung gut ist und die einen Kaffee kocht der wohl Tote zum Leben erwecken kann, gibt es alles, was eine Wallace Adaption ausmacht. Und wie bei vielen Edgar Wallace Stücken darf natürlich die alte Gräfin, gespielt von Irene Hein, nicht fehlen. Nach dem Thriller hat Freilichtbühne ein packendes und bis zum Schluss spannendes Verwirrspiel geschaffen, an dem am Premierentag 283 Besucher teilnahmen. Und pünktlich nach der Pause setzte sogar kurzfristig passend zum Stück leichter englischer Nieselregen ein. Annabell Reymann und Timo Karasch haben zuletzt die „Heiße Ecke“ für Barsinghausen inszeniert und jetzt entlocken sie dem Krimi-Klassiker nicht nur Grusel, sondern auch den für Edgar Wallace typischen skurrilen britischen Humor. „Dieser Wechsel aus Spannung und Komik reizt uns“, sagt Karasch. Ein intelligenter Spaß mit Gänsehaut-Garantie. Besondere Spannung verspricht sicherlich die Nachtvorführung des Stückes am Samstag, 4. August, um 22 Uhr mit Lichtverhältnissen, die eines Wallace-Klassikers würdig sind. Alle weiteren Infos rund um die Bühne, Premieren, Aufführungen, Darsteller und Karten gibt es auf der Homepage der Freilichtbühne.