Barsinghausen.
Zum Artikel "Überschuss im Millionenbereich" erreichte die Redaktion folgender Leserbrief, den wir hier veröffentlichen:
"Laut Herrn Lahmann ist der Haushalt der Stadt Barsinghausen eine absolute Erfolgsstory mit einem Überschuss von 5,4 Millionen Euro als Jahresergebnis. Dies ist nicht allein der Verdienst von Herrn Lahmann, sondern vom Rat der Stadt Barsinghausen, der für die Konsolidierung gesorgt hat.
Es gibt dafür Bereiche mit einem Rückstau, zum Beispiel im Gebäudemanagement, in denen die Stadt Barsinghausen nahezu handlungsunfähig ist und bereits bestehende Ratsbeschlüsse für bauliche Lösungen nicht umsetzt werden, wie bei der Wilhelm-Stedler-Schule (WSS).
Seit 2009 liegt der Verwaltung und Politik das Gutachten zum maroden baulichen Zustand der WSS vor. Die Untätigkeit von Verwaltung und Politik wurde erst nach einem Schwelbrand im Februar 2013 ein wenig in Bewegung gesetzt. Seit dem werden ständig neue Gutachten, Hochrechnungen für Schülerzahlen und Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt. Im Sommer 2014 wurde der Ratsbeschluss für eine Neubauvariante gefasst. Untätig vergehen Jahre nahezu ein Jahrzehnt. Es ist an der Zeit, dass nicht ständig geplant und wieder neu diskutiert wird, sondern dass gültige Ratsbeschlüsse umgesetzt werden und gebaut wird.
Die Kostenentwicklung schreitet voran und die Gebäude verfallen. Wann wird es konkret? Kein Wunder das Geld angehäuft wird, notwendige Investitionen in die Infrastruktur unterbleiben. Generationen erleben den Verfall. Das Gebäude der WSS wird weder erhalten, noch wird neu gebaut. Der Zustand der WSS ist marode und bereits gefährlich. Es regnet hinein, es schimmelt, der Putz bröckelt ab und die technischen Baustandards werden in keinster Weise erfüllt. Dies wurde bereits mit dem Gutachten von 2009 festgestellt. Muss erst der Brandschutz oder das Gesundheitsamt aktiv werden, um die Verzögerungstaktiken der Verwaltung unter der Leitung des Bürgermeisters zu beenden?
Die Baukosten für die WSS bei dem Gutachten lagen 2014 bei über sieben Millionen und dürften inzwischen um einiges gestiegen sein, so dass von dem erwirtschafteten Überschuss nichts übrig bleiben würde. Außerdem ist die WSS in der Stadt Barsinghausen kein Einzelfall mit immensen Rückstau im Gebäudemanagement. Wenn Entscheidungen immer nur aufgeschoben werden und nicht umgesetzt, spart dies auf lange Sicht kein Geld. Insofern kann Herr Lahmann nicht stolz auf das Haushaltsergebnis sein.
Als Bürgerin fordere ich daher die Verwaltung auf, ihre Verpflichtungen wahrzunehmen, damit wir in unserer Stadt auch vernünftig leben können und jetzt nicht plötzlich im Gießkannenprinzip, das Geld für unnütze Dinge ausgegeben wird. Sobald der Bürgermeister suggeriert, dass wir Überschüsse haben, stehen bereits die ersten Schlange, um an dieses Geld zu kommen, was die Stadt eigentlich gar nicht hat. Es scheint, als ob der Wahlkampf bereits eröffnet worden ist mit Ortsbegehungen und Überschüssen."
Dagmar Täger
(Barsinghausen)
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