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Lesermeinung: Schwalbe in Not

Barsinghausen.

 Con-nect-Leserin Hannelore Owens engagiert sich seit Langem im Naturschutz. Sie beobachtete in Barsinghausen Rauchschwalben, die vergeblich ihre angestammten Nistplätze zu erreichen versuchten. Bei dem Versuch zu helfen, stieß sie auf bürokratische Hürden, die in ihrem Leserbrief beschreibt.

"Seit Donnerstagvormittag sind die ersten Rauchschwalben, die in einem gewerblich genutzten Gebäude in Barsinghausen seit Jahrzehnten ihre Brutstätte hatten, aus Afrika wieder zurück. Und sie versuchen vergeblich zu ihren angestammten Nestern zu gelangen, denn der gewohnte Zugang zum Gebäudeinneren bleibt ihnen jetzt verwehrt.

Immer wieder kreisen die Schwalben um das Gebäude und nehmen vergeblich Anflug auf ihren gewohnten Einlass. Ich selbst habe die Vögel und ihre Brutstätten seit einigen Jahren begleitet und dieser Anblick schmerzt sehr! Die Rauchschwalben sind bei uns nur noch selten anzutreffen. Sie stehen auf der Roten Liste als gefährdet.

Eine Antwort auf meine bereits am 6. Februar an die Stadtverwaltung gerichtete Anfrage, ob sie hier unterstützend tätig werden könnte, blieb bis heute unbeantwortet. Zudem haben zuvor unterschiedliche Auslegungen des Bundesnaturschutzgesetzes (§44) nicht nur bei mir für Irritationen gesorgt. Anscheinend wurden zwischenzeitlich ein paar Kunstnester in einer nicht allzu weit entfernten offenen Scheune der Stadt Barsinghausen angebracht.

Meine heutige Anfrage, ob ich auf dem Gelände eine persönlich angefertigte Vogelstimmen-CD der Rauchschwalbe (nicht auf dem Markt erhältlich) zum Anlocken der eingetroffenen Vögel abspielen darf, konnte so kurzfristig leider nicht genehmigt werden.

Es ist schon sehr frustrierend als Bürger die Natur unterstützend privat unterwegs zu sein und auf so viele bürokratische Hürden zu stoßen.

Da lob' ich mir ein hiesiges, dem Gebäude mit den Kunstnestern benachbartes Busunternehmen, das mir spontan das Betreten ihres Grundstücks und Abspielen einer Vogelstimmen-CD der Rauchschwalbe erlaubte. Es kamen auch nach einiger Zeit ein paar Rauchschwalben herübergeflogen und erkundeten die Scheune. Ob die Kunstnester jedoch bei dem durch die Säge und andere Maschinen vor der Scheune verursachten Lärm angenommen werden, ist eine andere Frage.

Wer also eine Halle oder ein anderes Gebäude im Bunsengewerbegebiet hat, wo die Vögel brüten können, stelle sie bitte den Rauchschwalben zur Verfügung.

Dem ehemaligen Pächter des gewerblich genutzten Gebäudes, der über Jahrzehnte hinweg große Rücksichtnahme auf die Vögel genommen hat, möchte ich an dieser Stelle ein Lob aussprechen. Ein solches Verhalten sucht seinesgleichen; das war vorbildlich!"

Hannelore Owens

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Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Nicht alle Zuschriften können veröffentlicht werden.


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