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„Habibi, ich küss eure Augen.“ - KGS verabschiedet emotional fast 200 Schüler

Barsinghausen. Am Freitagnachmittag, 1. Juli, hat die KGS Goetheschule Barsinghausen fast 200 Schüler aus den 9. Und 10. Jahrgängen verabschiedet. Die Feierlichkeiten in der Sporthalle wurden noch durch Corona bestimmt. Die Zeugnisse wurden in den Klassenräumen übergeben und auf Gruppenfotos wurde verzichtet. Doch trotz einer gewissen Distanz, schien gerade den Lehrern der Abschied nahe zu gehen. .

„Die Coronazeit ist und war für euch eine große Herausforderung, doch nun erhaltet ihr eure Zeugnisse, um damit eure nächsten Schritte im Leben zu gehen“, begrüßten Kristina Weiland, Realschulzweigleiterin und Diana Frenkel, Gymnasialzweigleiterin, Schüler, Eltern und Gäste. Es sei kein Ende, sondern ein neuer Abschnitt in ihrem Leben. Die Schüler hätten viel Unterstützung durch Lehrer und Schule bekommen, aber auch von den Eltern, nun beginne ein Lebensabschnitt, bei dem mehr Verantwortung in den eigenen Händen liegen wird. „Wir vermissen euch aber jetzt schon“, so die beiden Lehrerinnen. Heidi Weber-Kamalanathan, Hauptschulzweigleitung, konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein, schrieb aber einen Brief an die Absolventen, der verlesen wurde. So hätten nicht nur die Schüler viel gelernt, sondern auch die Lehrer hätten vieles von den Schülern gelernt. Gerade die vielen schönen Momente, bei denen auch mal Regeln außen vor blieben, würden ihr liebevoll in Erinnerung bleiben. Zur Begeisterung der Schüler beendete Weber-Kamalanathan ihren Brief mit den eigenen Worten der Schüler: „Habibi, ich küss eure Augen.“

Weiland erinnerte sich an die Zeit, als die Schüler als Kinder an die KGS kamen und nun viel reifer und fast erwachsen die nächsten Schritte in ihrem Leben gehen werden, aber mit mehr Verantwortung für sich selbst. Max Matthiesen, stellvertretender Bürgermeister, erinnerte in seiner Rede noch einmal an den Fachkräftemangel. Leider hätten sich auch in diesem Jahr weniger als 40 Prozent für eine Ausbildung entschieden. „Dies ist eure Stunde, wir brauchen Nachwuchskräfte, auch hier vor Ort in Barsinghausen. Von euren Entscheidungen hängt unsere Gesellschaft ab und ob sie auch morgen noch so gut funktioniert wie heute.“ Er bat darum, dass die Schüler vorurteilsfrei auf das Thema Ausbildung schauten und erinnerte noch einmal an das Videoprojekt von Stadt, VHS und pro regio zum Thema Ausbildung, an dem auch Schüler der KGS teilnahmen.

Die Schülersprecherinnen Charlotte Arlt und Franziska Beins verzichteten bewusst auf tolle Zitate, von tollen Leuten, die aber schon lange verstorben seien. „Wir alle haben an der KGS Freunde gefunden, Erfahrungen gemacht und auch wenn es uncool ist, möchten wir unseren Lehrern danken. Diese Lehrer haben uns viel gelehrt, was uns hoffentlich auch später im Leben noch hilfreich sein wird.“ Ganz ohne ein Zitat konnten die beiden die Bühne dann doch nicht verlassen. Kein toller Mensch, aber ein beliebter Elefant (Benjamin Blümchen) habe mal gesagt: „Nichts, was Spaß macht, ist unnütz.“ Außerdem fügten sie hinzu: „Wir haben Corona mit deutschem Internet überstanden, wir schaffen alles andere auch.“

Schulleiter René Ehrhardt überreichte anschließend noch einigen Schülern Ehrenurkunden für besondere Verdienste Der beste Notendurchschnitt im Jahrgang lag bei 1,13.

Ehrhardt dankte den Eltern und auch allen Beteiligten, die bei der Abschlussfeier unterstützten. Die Situation der Welt sei aktuell nicht die Beste. Corona habe vieles verändert und der Krieg sei zurück in Europa. Die Klimakrise mache sich bemerkbar und die Digitalisierung schaffe viele neue Möglichkeiten und habe die Welt stark verändert. Gerade der Arbeitsmarkt spüre aber diese Digitalisierung deutlich. Viele Berufe verschwinden und/oder bilden sich neu. Die Herausforderungen für die nächsten Generationen seien vielfältig und wiegen schwer. „Wie heißt es so schön?“, beendete der Schulleiter die Veranstaltung, „Das Leben ist kein Ponyhof. Aber ihr werden das schaffen und ich vermisse euch jetzt schon.“

Für die Schüler ging es dann in die Klassenräume, wo sie von ihren Klassenlehrern die Zeugnisse erhielten. Auf Gruppenbilder wurde wegen Corona verzichtet, außerdem seien viele Schüler krankheitsbedingt nicht anwesend gewesen.


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