Ronnenberg. Über 2.000 Menschen haben sich an der Umfrage zur Kalihalde Ronnenberg beteiligt. Die Bürgerinitiative Ronnenberg Bauschuttdeponie – NEIN DANKE! (BI) hat in den letzten Tag eine eigene Umfrage zur Zukunft der Kalihalde Ronnenberg durchgeführt. Dazu wurden von der BI an die Haushalte in der Stadt Ronnenberg inklusive der Ortsteile entsprechende Feedback-Karten verteilt. Auf den Karten waren Informationen zum aktuellen Diskussions- und Sachstand sowie mehrere technisch umsetzbare Alternativen für die Halde Ronnenberg in der Folgezeit aufgeführt, die sich an den Ergebnissen des Runden Tisches und an der Bewertungsmatrix orientieren. Diese konnten von den Bürgern angekreuzt werden. Auch an ein Freifeld für eigene Ideen, Hinweise und Anregungen der Bevölkerung zur Zukunftsperspektive der Halde wurde gedacht. Bis einschließlich zum 22. Juli lief die Stimmabgabe per Brief, per Email oder per Einwurf in dafür eigens aufgestellte BI-Postboxen. Das Ergebnis der Umfrage steht jetzt fest: .
Es haben 2.151 Menschen mitgemacht und ihre Meinung durch Stimmabgabe kundgetan. Das Votum ist wie folgt ausgefallen: Die Mehrheit der Menschen in Ronnenberg erwartet nach der repräsentativen BI-Umfrage die Abtragung der Resthalde. Für diese Variante haben sich 922 Bürger entschieden (Stimmanteil: 42,86%). Es folgt direkt dahinter mit einem Stimmenanteil von 35,70% bzw. 768 Stimmen der Wunsch, dass die Halde mit entsprechenden Schutz-/Sicherungsmaßnahmen so bleibt wie sie ist. Die Menke-Variante, die vorsieht den Haldenstumpf mit belastetem Bauschutt bis zu einer Höhe von 35-40 Metern über 15 oder mehr Jahre abzudecken und später zu begrünen, kommt auf einen Stimmenanteil von 1,35% bzw. 29 Stimmen. Auch eine kleine Abdeckung der Halde findet mit 19,53% bzw. 420 Stimmen nur eine geringe Zustimmung in der Bevölkerung (siehe auch angehängte Grafik und Tabelle).
Die BI zeigt sich mit der hohen Resonanz und dem Ergebnis der Umfrage insgesamt zufrieden. „Wir sind ein Stück weit überwältigt. Eine so rege Wahlbeteiligung aus allen Ortsteilen von Ronnenberg haben wir nicht erwartet, zeigt aber die Bedeutung des Themas in der gesamten Stadt. Das Ergebnis ist sehr eindeutig und ein klarer Auftrag an die Landesregierung und den Haldeneigentümer Horizon Immobilien GmbH. Abtrag der Halde ja, Abdeckung nach dem Menke-Plan nein. Dieser Plan ist abgewählt", zieht Marc Bierhance, Vorsitzender der BI, sein Fazit nach der Umfrage. Die Vertreter der BI werden in den nächsten Tagen mit weiteren Regions- und Landespolitikern zusammentreffen. Im Rahmen eines Treffens an der Kalihalde mit der Landtagsabgeordneten Kerstin Liebelt (SPD) und dem Regionspräsidentenkandidaten Steffen Krach (SPD) am letzten Samstag wurde bekannt, dass Ministerpräsident Stefan Weil aller Voraussicht nach Anfang September zu einem Besuch in der Sache nach Ronnenberg kommt. „Der klare Bürgerwille hier vor Ort sollte sehr ernst genommen werden. Die Landesregierung ist nun gefordert. Sie muss im Sinne der Menschen und der Umwelt handeln und eine verträgliche Lösung vorprägen", betont Bierhance im Vorfeld der Zusammenkunft. Ergebnis BI-Umfrage Kalihalde Ronnenberg:
Variante | Stimmanteil in Prozent und Anzahl |
|
Ist-Zustand | 35,7 | 768 |
Abtragung | 42,86 | 922 |
Kleine Abdeckung | 19,53 | 420 |
Menke-Variante | 1,35 | 29 |
Sonstiges* | 0,56 | 12 |
Gesamt: | 100 | 2151 |
Auswertung: 23.07.2021, 11.00 Uhr * z. B. Montage Solarmodule, Halde gezielt abspülen, Mountainbike-Parcour