Barsinghausen. Am 20. Oktober fand die jährliche Stolpersteinputzaktion der Jusos Barsinghausen statt. In diesem Jahr wurden etwa 50 Stolpersteine im Stadtgebiet gereinigt. Diese Stolpersteine erinnern an jüdische Bürger und andere Opfergruppen des Nationalsozialismus, die in Barsinghausen gelebt haben..
Die Aktion begann mit einem Vortrag von Eckard Steigerwald, dem ehemaligen Stadtarchivar der Stadt Barsinghausen. In seiner Funktion hat er unter anderem die Geschichte der Opfer des Nationalsozialismus sorgfältig recherchiert und uns wertvolle Informationen bereitgestellt. Ein besonderer Schwerpunkt des Vortrags lag auf Bertha David, geb. Hirschberg, und Samuel Hirschberg. Sie gehörten zu den zwei, möglicherweise auch drei jüdischen Familien, die in Winninghausen lebten.
Bertha David, ihre Tochter, Hanna, und ihr Ehemann wurden am 23. Juli 1942 nach Theresienstadt und anschließend nach Auschwitz deportiert. Am 28. Oktober 1944 wurden sie vermutlich in Auschwitz ermordet. Samuel Hirschberg wurde aus einem jüdischen Altersheim im nordrheinischen Rheydt nach Theresienstadt deportiert und verstarb dort am 3. November 1942.
Aaron Täger, der Vorsitzende der Juso-AG, betonte: „Vor dem Hintergrund von Vandalismus- Vorfällen an Stolpersteinen, wie kürzlich in Seelze, ist es wichtig, die Erinnerungskultur an die grausamen Verbrechen der Nazis weiterhin mit lebendigem Engagement aufrechtzuerhalten.“ „Es kommt auf jeden von uns in der Gesellschaft an, Antisemitismus und Rassismus die rote Karte zu zeigen.“, ergänzte Dennis Knorn, der stellvertretende Vorsitzende der Juso-AG.