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Jesiden im Unterschied zum Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus

Barsinghausen.

Im Blickpunkt: Eine besonders verfolgte Religionsgemeinschaft – die Jesiden. Im Unterschied zu Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus ist die monotheistische Religion der Jesiden keine Buchreligion: Es gibt keine Schriften, in denen Regeln, Verpflichtungen, Strafen, Heilsverkündigungen etc. festgehalten sind - allein die mündliche Überlieferung gilt für gläubige Jesiden, die aber relativ frei ihren Tag gestalten. In seinem Vortrag erläuterte Herr Khodeida die wesentlichen Elemente dieser Naturreligion mit einem Gott als Quelle allen Guten und Bösen und der Sonne als heiliges Element -  ein Glaubensrichtung, deren Ursprünge in den verschiedenen religiösen Strömungen in Mesopotamien vor drei Jahrtausenden liegen. Erstmals im 11. Jahrhundert wurde von Scheich Adi, den die Jesiden als Erneuerer und Reinkarnation des Erzengels verehren, ein bis heute gültiges Gesamtkonzept der religiösen Symbolik und Handlungen aufgestellt – mit kultischen Feierlichkeiten, Begegnungen, Regelungen des Lebens in der Gemeinschaft. Jeside kann man nur durch Geburt werden, ein Übertritt aus anderen Religionen ist nicht möglich. In der sich anschließenden Aussprache ging es dann um die festgelegte Kastenstruktur mit zugeordneten Aufgaben, um das Heiratsverbot zwischen den Kasten und mit Andersgläubigen und um den geschichtlichen Hintergrund solcher Regeln. Zwar gehören die Jesiden zur ethnischen Volksgruppe der Kurden, die aber fast alle Moslems sind. Wegen der brutalen Verfolgung durch Moslems (Kurden, Türken,..) in den Jahrhunderten verstehen sich Jesiden oftmals nicht als Kurden.

Über diese bei uns eher unbekannten Vorgänge der Massenmorde an Jesiden vom Mittelalter bis in die Neuzeit und deren Folgen bis heute wird am Sonntag, den 10. März ab 15 Uhr berichtet. HORIZONTE e.V. Müllerweg 8, 30890 Barsinghausen. Der Eintritt ist frei.


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