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Hochwasserschutz: Gemeinde plant naturnahes Regenstaubecken am Bredenbecker Klosterkamp

Angeschlossen: Das neue Regenrückhaltebecken in der Bredenbecker Ortsmitte am Bachwinkel.

Bredenbeck. Für einen effektiven Hochwasserschutz in Bredenbeck hält die Gemeinde Wennigsen am Bau eines weiteren Regenrückhaltebeckens im Bereich des Klosterkamps fest. Allerdings arbeiten die Planer derzeit daran, die ursprünglich als rein technisches Bauwerk konzipierte Anlage naturnah zu gestalten - um damit einer Forderung der Region Hannover nachzukommen. Wolfgang Wilde vom Wennigser Tiefbauamt kündigte jetzt im Ortsrat Bredenbeck einen Baubeginn voraussichtlich für 2025 an. Allerdings regten sich im Ortsrat auch Zweifel an der Notwendigkeit dieses zusätzlichen Staubeckens..

Bei Starkregen steigen in den tiefer gelegenen Ortslagen Bredenbecks die Wasserpegel gefährlich an und drohen ganze Straßenzüge zu fluten. "Solche enormen Regenfälle nehmen immer mehr zu. Von vielen Leute im Ort höre ich immer wieder: Wann kommt denn nun endlich das neue Rückhaltebecken", sagte Ortsbürgermeisterin Marianne Kügler in der Ortsratssitzung. Nach einem Gespräch mit Gemeindebürgermeister Ingo Klokemann und mit Bauamtsleiterin Annette Lerch habe sie jüngst die Zusage für den Bau eines naturnahen Beckens am Klosterkamp erhalten.

Vor rund zwei Jahren stoppte die Region als Aufsichtsbehörde die damaligen Planungen, nachdem die Untere Naturschutz- und die Untere Wasserbehörde ihre Kritik an dem rein technischen Bauwerk angemeldet hatten. Diese Kritik werde nun aufgenommen und die Planung auf ein naturnahes Becken ausgerichtet, erläuterte Wolfgang Wilde, der von einem Baubeginn im kommenden Jahr ausgeht.

Grundlage der Planungen für das Staubecken am östlichen Ortsrand Bredenbecks sei ein Einzugsgebiet von rund 250 Hektar Forst- und landwirtschaftlicher Fläche. "Das Wasser kommt über diese Ackerflächen auf den Ort zu", betonte Wilde. An diesen Berechnungen der Fachleute orientiere sich die Gemeinde und forciere den Hochwasserschutz. "Wir wollen nicht abwarten, bis Bredenbeck richtig abgesoffen ist", machte der Mitarbeiter aus dem Tiefbauamt deutlich.

Als weitere Elemente des Hochwasserschutzes hat die Gemeinde bereits das Wehr an der Bredenbecker Beeke vergrößern, den Mühlteich als zusätzliches Staubecken ausbaggern sowie ein neues Regenrückhaltebecken in der Ortsmitte zwischen Deister- und Lavesstraße sowie dem Bachwinkel anlegen lassen. Dieses Becken mit verschiedenen Speicherstufen und einer Aufnahmekapazität von 5000 Kubikmetern sei mittlerweile an den erneuerten Regenwasserkanal angeschlossen. Jedoch müsse das Auslaufbauwerk noch fertiggestellt werden.

Derzeit sei das Grundstück mit dem Becken noch mit einem Bauzaun gesichert. In Zusammenarbeit mit dem TÜV prüfe die Gemeindeverwaltung, ob Sicherheitsgründe eine dauerhafte Einzäunung des Geländes erforderlich machen. Zudem sei geplant, das Areal im Herbst zu bepflanzen.

Während der Ortsratssitzung wurden im Publikum allerdings auch Zweifel an der Notwendigkeit eines zusätzlichen Regenrückhaltebeckens am Klosterkamp laut. Anstatt mit hohen Investitionen ein neues Bauwerk zu errichten, solle die Gemeinde nach Einschätzung der Bredenbecker Fritz und Eckhard Seemann die vorhandenen Anlagen  besser pflegen und somit deren Funktion für den Hochwasserschutz gewährleisten. Als Beispiel nannte Eckhard Seemann den zugewachsenen Ãœberlauf an der Beeke in den Mühlteich. "Wenn der Ãœberlauf nicht freigeschnitten wird, dann staut sich das Wasser in den Ort zurück", kritisierte Seemann.

Wolfgang Wilde und Ortsbürgermeisterin Marianne Kügler boten den Skeptikern, die ein weiteres Staubecken am Klosterkamp anzweifeln, Informationsgespräche in der Gemeindeverwaltung an. "Dann können wir über Zahlen und über die Grundlagen für die Entscheidung zu einem Regenrückhaltebecken reden", kündigte Wilde an.


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