Barsinghausen. Nach 28 Jahren als Hausmeister der Wilhelm-Stedler-Schule heißt es für Frank Marks Abschied nehmen von dem alten Schulgebäude, das auch er über die Jahre geprägt hat. Die bevorstehenden Abrissarbeiten lassen ihn mit Wehmut zurückblicken. "Es fühlt sich fast so an, als sei ich ein bisschen mit der Schule verwachsen", gesteht der heute 62-Jährige im Interview..
Frank Marks begann seine Tätigkeit als Hausmeister am 1. November 1995 und wurde zum unverzichtbaren Teil des Schulalltags. Seine Identifikation mit der Wilhelm-Stedler-Schule war dabei stets spürbar. Ende 2024 wird Marks in Rente gehen. Die Einweihung des Neubaus wird er aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr im Dienst erleben. Dieser Umstand trägt zu einem komplexen Gefühl bei: einerseits Freude über den Bau einer neuen Vorzeigeschule, andererseits das Bewusstsein, dass ihm eine enge Verbundenheit fehlen wird.
Rückblickend auf seine Zeit an der Schule gibt es für Marks kein einzelnes Ereignis, welches er als das Schönste bezeichnen würde. Vielmehr sind es die vielen kleinen Alltagssituationen, die ihm in Erinnerung geblieben sind. Besonders berührt haben ihn persönliche Gesten der Schüler, wie gemeinsame Gesänge und selbstgebastelte Geburtstagsgeschenke. Für Marks war es stets wichtig, ein Vertrauensverhältnis mit den Schülern aufzubauen und eine respektvolle Person für sie zu sein.
Die Beziehung zu ehemaligen Schülern ist ebenfalls von großer Bedeutung für Marks. Ab und zu besuchen sie ihn in der Schule, tauschen Erinnerungen aus und berichten über ihr Leben nach der Schulzeit. Einige sind mittlerweile selbst Eltern, deren Kinder die Wilhelm-Stedler-Schule besuchen.
Der Berufsalltag als Schulhausmeister habe sich in den vergangenen Jahrzehnten spürbar verändert. Technische und rechtliche Anforderungen haben zugenommen, ebenso wie der Kontakt zu beauftragten Unternehmen, erklärt Marks. Das Finden eines Kompromisses zwischen den verschiedenen Interessengruppen und das Fingerspitzengefühl bei Entscheidungen stellen große Herausforderungen dar. Möglicherweise wäre laut Marks eine eigenständige Ausbildung zum Schulhausmeister sinnvoll, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Zum Abschluss des Interviews gibt Frank Marks seinem Nachfolger einen wichtigen Ratschlag mit auf den Weg: Es gilt, Vertrauen aufzubauen – sowohl zu den Schülern als auch zu allen anderen Beteiligten im schulischen Umfeld. Die Tätigkeit als Hausmeister mag oft wie das Dasein als Einzelkämpfer wirken, doch in Wirklichkeit besteht ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Kollegen sowie den verschiedenen Institutionen, die mit dem Schulgebäude in Verbindung stehen.