Barsinghausen. Wie kann die Energiewende vor Ort gefördert werden? Welche Möglichkeiten gibt es, Gewinne aus regenerativer Energie aus Sonne und Wind vor Ort zu nutzen? Welche gesetzlichen Änderungen sind zu erwarten, die die Rahmenbedingungen für Flächen-Photovoltaik (PV) und Windenergieanlagen (WEA) verbessern? Das waren Themen eines grünen Frühstücks in Seelze, zu dem die dortige Grüne Ratsfraktion Josef Voß, Kommunalreferent des grünen Landesverbandes und Frank Tegtmeier von der Bürger Energie Genossenschaft Schaumburg eG aus Schaumburg eingeladen hatte..
Viele Interessierte hörten die Vorträge, darunter auch die fast vollständige Ratsfraktion der Grünen aus Barsinghausen und Gerd Köhler von Basche Erneuerbar. In der Schaumburger Energiegenossenschaft können Mitglieder jeweils Anteile von 1.000 Euro kaufen, mit denen schließlich PV-Anlagen auf verschiedenen Schuldächern im Schaumburger Bereich finanziert wurden und auch eine WEA. „Bei der Realisierung von PV-Anlagen gibt es deutlich weniger Widerspruch. Unsere Windkraftanlage wurde beklagt, zum Glück erfolglos. Aber in der Zwischenstand stand das Windrad still und trug leider nicht zur Energiegewinnung bei“, berichtete Frank Tegtmeier. Aufgrund der gestiegenen Energiepreise gehören die Verluste wegen der Verzögerung inzwischen der Vergangenheit an und es können wieder hohe Gewinne für neue Folgeprojekte erwirtschaftet werden. Unter anderem sind auch mehrere WEAs in Rodenberg im Gespräch. Die Genossenschaft arbeitet komplett ehrenamtlich. „Es waren inspirierende Vorträge, aus denen wir sicher viele Ideen mit nach Barsinghausen nehmen. Genossenschaftliche Betriebsformen, die es Bürgern vor Ort ermöglichen, in die Energiewende zu investieren und auch von den Gewinnen zu profitieren, können auch am Deister funktionieren“, sagt Axel Frey von der grünen Ratsfraktion.
Nach der zweistündigen Veranstaltung in Seelze radelten die Ratsmitglieder weiter zum Mühlenberg zwischen Ostermunzel und Dedensen und diskutierten mit Gerd Köhler das Für und Wider eines Repowering der rund 20 Jahre alten WEAs auf dem Mühlenberg. Nach einem Zwischenstopp und Bummel über das Fest von „Lebensgrün“ auf dem Hof der Lebenshilfe in Holtensen ging es für die Fraktion weiter zur neu gestalteten Brücke an der Munzeler Sängerlaube. „Hier ist eine sehr schöne Pausen-Oase für Spaziergängerinnen und Radfahrerinnen entstanden, mit Infotafeln zu den alten Rottekuhlen und ein sehr belebtes Insektenhotel“, lobt Christian Röver.