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Grüne kritisieren Corona-Politik für Kinder

Wennigsen. Die Grünen Wennigsen kritisieren die Corona-Politik der Landesregierung für Kinder und Jugendliche in Niedersachsen..

Die zum 10. Mai geplanten Lockerungen für Kinder und Jugendliche greifen zu kurz und erst unter einem Inzidenzwert von 100. Jetzt müssen sich Land und Bund mehr um die psychische Stabilität und Gesundheit der Kinder und Jugendlichen kümmern, auch mit Sonderregelungen.

„Nach 14 Monaten Corona- Lockdown Einschränkungen haben die Kinder und Jugendlichen besonders stark unter den Bedingungen der sozialen Isolation zu leiden. Sie verzichten seit Monaten und leisten einen enormen Beitrag in der Pandemiebekämpfung. Sehr auffällig ist eine vermehrte Traurigkeit – bis hin zu depressiven Verstimmungen. Viele Kinder und Jugendliche können sich nicht mehr motivieren, etwas für die Schule zu tun, sie haben Angst um ihre Gesundheit, sie fragen sich sehr ernsthaft, wie das mit ihrem Leben weitergeht“, erläutert Gun Wittrien, Fraktionssprecherin der GRÜNEN.

Steigende Zahlen in den Praxen der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind ein Alarmzeichen, ohne dass die Politik handelt, kritisieren die GRÜNEN. In der Region Hannover müssen Eltern wochenlang auf einen Termin warten und die stationären Einrichtungen sind vollkommen überlastet und ausgelastet. Hier droht ein bisher noch nicht politisch wahrgenommener Kollaps. Die GRÜNEN Wennigsen sehen hier einen akuten Handlungsbedarf und fordern Sonderregelungen.

„Jetzt ist es an der Zeit, sich um unsere Kinder und Jugendlichen zu kümmern! Kinder und Jugendliche benötigen soziale Kontakte zu Gleichaltrigen außerhalb der Familie. Sport und aktive Freizeitaktivitäten an der frischen Luft in festen Gruppen auch über einem Inzidenzwert von 100 sind eine gute Kompensation, um aus der depressiven Spirale heraus zu kommen“, betont Barbara Krüger, Mitglied im Präventionsrat. Zur Zeit erlaubt: „Nur kontaktloser Individualsport bleibt erlaubt, den man allein, zu zweit oder mit Angehörigen des eigenen Hausstands ausüben kann. Für Berufs- und Leistungssportler gibt es Ausnahmen. Für Kinder im Alter bis 14 Jahren soll kontaktloser Sport in Gruppen bis maximal fünf Personen möglich sein.“ Das gilt aber nicht für Niedersachsen, das bei einer Inzidenz von mehr als 100 keine Sonderregelung für Kinder und Jugendliche vorweist.

Vorher konnten sich feste Gruppen bis zu 20 Personen unter den Corona- Hygienestandards treffen. Die Forderungen der Sportvereine und Elterninitiativen nach Lockerungen bleiben bisher politisch unerhört. Kein normaler Sportbetrieb in Schule und Sportvereinen ist möglich, ebenfalls sind die engagierten Jugendfeuerwehraktivitäten auf Null gesetzt.

Selbst wenn die hoch gesteckten Ziele der Landesregierung einer 70 Prozent Impfung der Bevölkerung im nächsten Halbjahr erreicht werden sollten, ist das Virus nicht verschwunden. Der Inzidenzwert in der Region liegt bei 122 (Stand 4. Mai). Führende Aerosolforscher haben kürzlich in einem offenen Brief an die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten deutlich gemacht, dass eine Übertragung der SARS-CoV-2 Viren fast ausnahmslos in Innenräumen stattfindet. Übertragungen im Freien sind äußerst selten und führen nie zu 'Clusterinfektionen', wie das in Innenräumen zu beobachten ist. Das Robert-Koch-Institut kommt in dem epidemiologischen Steckbrief zu SARS-CoV-2 und COVID-19 (Stand: 18.3.2021) zu dem Ergebnis: "Bei Wahrung des Mindestabstandes ist die Übertragungswahrscheinlichkeit im Außenbereich aufgrund der Luftbewegung sehr gering“.

Leider sieht die Landesregierung hier bisher keinen Handlungsbedarf. Die Grünen Wennigsen werden deshalb jetzt mit einem Antrag an die Verwaltung politisch selbst aktiv. Für die Grünen ist es jetzt wichtig, in Wennigsen ein Jahres-Konzept für „Draußen-Sport-Angebote / Outdoorangebote“ mit den entsprechenden Institutionen zu entwickeln, zu koordinieren, zu finanzieren und die Umsetzung zu unterstütze.


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