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Gespaltene Meinungen zu Bürgerwindrad

Symbolfoto.

Gehrden. Auf die Initiative der Energo zum Bürgerwindrad reagieren nun die FDP Gehrden und die Grünen aus Gehrden und Wennigsen. Während die Grünen Windräder bei Redderse begrüßen, sieht die FDP den Bau der großen Anlagen kritisch. .

Sowohl Vorstand und Ratsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen Wennigsen als auch der Grünen Gehrden begrüßen das Anliegen der Energiegenossenschaft Calenberger Land Energo, mindestens eine Windkraftanlage in Bürgerhand  zu errichten. Die direkte Beteiligung „fördert“ laut Axel Lambrecht, Fraktionsvorstand der Grünen Wennigsen „die Akzeptanz, wobei die Bürger im direkten Umfeld der Windräder Vorrang haben sollten.“ Dem stimmte Lisa- Maria Benda vom Vorstand der Gehrdener Grünen zu. Die Grünen Wennigsen erinnern daran, dass im Frühjahr letzten Jahres ein Bürgerwindrad von vielen Bürgern im Rahmen einer Petition gefordert wurde. Die Grünen haben bereits in der Vergangenheit betont, dass die Nutzung der Windkraft ein notwendiger Bestandteil der Energiewende ist, ohne die es nicht möglich ist schnellstmöglich klimaneutral zu werden. Hierbei sollen die vorhandenen Flächen optimal genutzt werden.

Die FDP Gehrden sieht sich hingegen in der kritischen Haltung zur Windkraft bestätigt. „In einem Offenen Brief hat die Energo die Forderung nach einem Bürgerwindrad formuliert. Die Bürger seien negativ betroffen durch Schall und Schattenwurf und das harmonische Landschaftsbild des Vor-Deisterraumes würde belastet. 'In diesem Punkt gebe ich Energo recht, weil Windräder von 250 m Höhe einfach zu hoch sind“, meint der Gehrdener Ratsherr Rudi Locher, „Aber es ist höchst kritisch, die Zustimmung mit dem finanziellen Anreiz eines Bürgerwindrades einzukaufen.“ Es könnte, oder wollte, sich nicht jeder unbedingt an einem solchen Projekt beteiligen und die notwendige Investition dafür aufbringen. Die Errichtung von Windrädern bräuchten eine breite Zustimmung in der Bevölkerung, unabhängig von finanziellen Vorteilen, so die FDP weiter. „Und es wäre schon sehr seltsam, wenn nur der kapitalkräftige Teil der Bevölkerung einen Ausgleich bekommt. Ein Bürgerwindrad klingt sozial, ist es aber nicht“, findet Locher.

Dem Eingriff in die Landschaft steht für die Gemeinden mit der Ertragsbeteiligung ein „Lastenausgleich“ gegenüber, argumentieren die Grünen, der eine sechsstellige Einnahmequelle Jahr für Jahr umfasst, die allen Bürgern zugute komme. Zudem wurde der Wennigser Bürgermeister vom Rat auf Antrag der Grünen beauftragt, in Verhandlungen mit wpd und den Grundstückseigentümern eine weitere „finanzielle Teilhabe der Gemeinde Wennigsen und somit aller Bürger an den Windenergieanlagen vor Ort zu ermöglichen und vertraglich abzusichern“. Die Grünen Wennigsen und Gehrden würden es sehr begrüßen, wenn die Kommunen sich mit 10-20 Prozent direkt an den Windrädern beteiligen würden.

Die Zustimmung zur Errichtung und Nutzung der Windkraftanlagen sei hierbei Teil der Klimapolitik der Kommunen, wobei die Einnahmen aus diesen Beteiligungen das Stadtsäckel entlasten könnten. „Andere Kommunen wie Uetze, Neustadt und Wedemark in der Region Hannover machen es seit Jahren vor, wie Umwelt- und Wirtschaftspolitik zum Nutzen der Kommune ineinander greifen“, erklärt Heinz Strassmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen Gehrden, „Die Grünen Wennigsen und Gehrden fordern die Verwaltungen auf, die Planungen für die Flächennutzungspläne Wind zügig weiter zu führen und schnellstmöglich zum Abschluss zu bringen. Wir brauchen einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien, wobei Windkraft die Hauptlast tragen wird.“

„Die von den Windrädern ausgehenden Emissionen sind zu prüfen, genau wie Gefahren von ihnen auf Vögel, Fledermäuse und Insekten. Tonnen von Stahl und Beton werden gebraucht und die Fundamente zerschneiden tief den gewachsenen Boden und beeinträchtigen den Wasserhaushalt. Die FDP wird sich weiter intensiv in die Diskussionen einbringen und favoriert gegenwärtig den Ausbau von Photovoltaik, Erdwärme, Biogas und Grünem Wasserstoff“, stellt Rudi Locher fest, der sich eine offene und breite Diskussion zum Thema Windenergie im Calenberger Land wünscht.     


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