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Feuerwehr Bredenbeck, ein Jahr voller Veränderungen

Fotos: Freiwillige Feuerwehr Bredenbeck

Bredenbeck.

Die Corona Pandemie hat zu Veränderungen im gesamten Land, auf allen Kontinenten und auch bei den Feuerwehren geführt. Es waren schnelle und zeitgleich bedachte Entscheidungen zu treffen, um die Sicherheit für alle Bürger auf demselben Niveau aufrecht zu erhalten. Durch eine gute Teamleistung konnten sich die Bürger von Bredenbeck auf ihre Ortsfeuerwehr verlassen. Die Einsatzbereitschaft war zu keinem Zeitpunkt gefährdet und wird es in Zukunft auch nicht sein.

Ein einfaches Jahr ist etwas Anderes, so könnte der vorgezogene Jahresrückblick der Bredenbecker Feuerwehr zusammengefasst werden. Doch gleichzeitig blicken die Kameraden auch mit Stolz auf das zurück, was sie geschafft haben.

Als im März der „Lockdown“ kam, war dies für die Brandschützer nicht unerwartet. Schon im Februar hat sich das Führungs- und Ausbildungsteam um Ortsbrandmeister Sven Sachse Gedanken dazu gemacht, wie der Ausbildungsdienst gestaltet werden kann, wenn Kontaktbeschränkungen ausgesprochen werden. Schneller als erwartet war es dann auch soweit. Bei den Feuerwehren wurden mit sofortiger Wirkung alle Übungsdienste mit Präsenz untersagt. Doch dies störte den Ausbildungsablauf bei den Bredenbecker Brandschützern nur wenig, sie hatten vorgesorgt. Alle Dienste fanden nun über eine Online-Plattform statt. Hier war es dem Ausbildungsteam wichtig, dass die Kameraden mit einbezogen wurden. Dieses gelang durch verschiedene Elemente. Neben eingespielten Fragen, Präsentation und kleinen selbst erstellten Tutorials, wurden auch Elemente im „Live-Stream“ gezeigt. So konnte auch weiterhin Ausbildung an den eigenen Fahrzeugen und Gerätschaften der Bredenbecker erfolgen. Hierzu waren eine, maximal zwei Personen des Ausbildungsteams im Feuerwehrhaus erforderlich, natürlich mit Mund-Nasen-Schutzmaske und Abstand. Unterstützt wurden die Ausbilder immer von weiteren Ausbildern, die sich in ihren eigenen vier Wänden Zuhause befanden. Alle Kameraden konnten sich von Zuhause aus dazu schalten. Feuerwehrdienst mal vom Sofa aus, eine ganz neue Erfahrung für alle.

Zusätzlich zu den Online-Diensten wurde ein Feuerwehrquiz über eine Quiz-App initiiert. Schließlich sollte auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Doch alles kann halt nicht online kompensiert werden, daher wurden frühzeitig Vorbereitungen getroffen, um schnellstmöglich den praktischen Ausbildungsdienst wieder aufnehmen zu können. Vorher gab es noch ein Schmankerl. Da schon so viele Aktionen durch die Pandemie ausgefallen waren, wollten die Kameraden den traditionellen Maibockanstich nicht ausfallen lassen. Warum wurde gerade an diesem Event festgehalten? Zum Maibockanstich sind nicht nur die Kameraden der Einsatzabteilung eingeladen, sondern auch die Altersabteilung und alle fördernden Mitglieder. Hier präsentiert die Einsatzabteilung neue Gerätschaften und/oder Neuerungen die Einzug bei der Feuerwehr erhalten haben. Dieses Jahr war dieses nicht wie gewohnt möglich, aber die Ideenschmiede hatte auch dafür eine Lösung parat. Es wurden Einladungen an alle Mitglieder der Bredenbecker Feuerwehr verteilt, daraufhin konnten diese sich per Mail zum Maibockanstich anmelden. Ein paar Stunden vor dem Event haben alle Mitglieder, die sich angemeldet hatten, eine Flasche Bockbier nach Hause geliefert bekommen und die Zugangsdaten, da auch dieses Event virtuell durchgeführt wurde. Aus dem Feuerwehrhaus wurden dann Live die neuen Gerätschaften vorgestellt und deren funktionsweise erklärt und gezeigt.

Im Juni konnte der praktische Ausbildungsdienst wieder aufgenommen werden. Ein hierfür notwendiges Hygienekonzept war bereits im Mai fertiggestellt worden. Allerdings war die Teilnehmerzahl noch auf zehn Personen begrenzt, inklusive Ausbilder. Um allen gerecht zu werden, wurde die Einsatzabteilung in mehrere Gruppen aufgeteilt, die nicht gemischt werden durften. Damit für jede Gruppe nicht nur einmal im Monat ein Dienst stattfand, hat das Führungs- und Ausbildungsteam es geschafft, zwei Dienste pro Woche durchzuführen. Alle Teilnehmenden haben sich natürlich mit einer Mund-Nasen-Abdeckung bei den Diensten geschützt. Dies ist auch nie unterbrochen worden und im Einsatzfall wird ebenfalls an die MundNasen-Abdeckung gedacht. Diese Maßnahme minimiert möglich Ansteckungsgefahren und gewährleistet so die Einsatzbereitschaft. Außerdem soll sich niemand beim Dienst versehentlich anstecken oder im Einsatzfall, wo die Ansteckungsgefahr definitiv höher ist.

Ab September durfte dann wieder in normaler Gruppenstärke geübt werden. Dieses hielt allerdings aufgrund der steigenden Infektionszahlen in Deutschland nur bis Mitte Oktober an. Insgesamt konnten von Juni bis Mitte Oktober viele praktische Elemente in den Ausbildungsdiensten trainiert werden. Neben verschiedenen Brandbekämpfungsübungen, wurde auch vermittelt, mit weniger Personal als normal üblich zum gleichen Ziel zu gelangen. Dieses war eine Vorsichtsmaßnahme, falls ein Teil der Einsatzabteilung durch Erkrankung ausfallen würde. Im Vordergrund steht immer, zu jeder Zeit die Sicherheit für die Bürger gewährleisten zu können.

Bei einigen Ãœbungsdiensten waren die Anwohner auch ein wenig überrascht, dass plötzlich die Feuerwehr vor der Tür stand. Das Ausbildungsteam hat sich im Vorfeld Gedanken gemacht und einige Objekte im Einsatzgebiet ins Auge gefasst, die nicht einfach zugänglich waren. Selbstverständlich  wurde vorher mit den Besitzern über die Möglichkeit dort zu üben gesprochen. An dieser Stelle sagt die Feuerwehr Bredenbeck nochmal „Danke“, dass sie überall im Ort so herzlich willkommen waren. Einige Anwohner haben die Ãœbungsdienste auch sehr interessiert verfolgt und dann gesehen, wie schweißtreibend ein Ãœbungsdienst sein kann. Daraufhin wurden bei einigen Anwohnern sogar spontan Erfrischungsgetränke gereicht. Auch dafür noch einmal ein „Danke“.

Nicht nur der Brandschutz wurde ins Visier genommen, auch die technische Hilfeleistung stand auf dem Ausbildungsplan. Neben den Bereichen, wie im Bedarfsfall schnell eine Tür geöffnet, Gegenstände schonend angehoben, Verschüttete gerettet und Abstützungen gebaut werden können, wurden auch wieder verschiedene Rettungstechniken an verunfallten Fahrzeugen geübt. Hierzu möchte die Bredenbecker Feuerwehr ein großes „Dankeschön“ an das Unternehmen Raubinger in Ronnenberg aussprechen. Die Firma Raubinger unterstützte die Bredenbecker Feuerwehr, damit sie ihre Fertigkeiten ausbauen konnte. Auch an Einsatzstellen klappt die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden der Firma Raubinger immer reibungslos. Und wenn es mal technische Fragen zu Fahrzeugen gibt, dann helfen die Mitarbeiter mit ihrem Fachwissen weiter. Ein weiteres „Dankeschön“ gilt dem Bredenbecker Rittergut. Auf einem von ihnen zur Verfügung gestellten Feld durften die Brandschützer sich mit dem Thema „Vegetationsbrandbekämpfung“ auseinandersetzen. Seit Mitte Oktober wurde der Übungsdienst aufgrund der steigenden Infektionszahlen wieder auf die virtuelle Ausbildung umgestellt. Und dies wird bis zum Ende des Jahres auch so bleiben, so die Entscheidung des Führungs- und Ausbildungsteams der Bredenbecker Wehr.

Die diesjährige Weihnachtsfeier wird auch virtuell stattfinden. Somit wird es viele verschiedene Köstlichkeiten geben, die sonst nicht angeboten werden könnten. Nämlich bei jedem Zuhause auf dem Sofa, ganz individuell.

Welchen Ausblick kann die Bredenbecker Wehr für 2021 geben? Der für den 9. Januar 2021 geplante „Knut“-Tag entfällt Pandemie-bedingt leider. Die Feuerwehrkameraden sammeln nun doch keine abgeschmückten Weihnachtsbäume in Bredenbeck und Steinkrug ein, um sie anschließend zu Holzhackschnitzeln Schreddern zu lassen. Die Ortswehr hatte den Publikums-Teil beim Schreddern bereits ausgeschlossen, hat nun aber die gesamte Veranstaltung abgesagt.

Auch eine Pandemie hat in der Bredenbecker Feuerwehr nicht zu einem Stillstand geführt. Und es gibt  viele Ideen, die im nächsten Jahr ausgelebt werden wollen. So wünscht die gesamte Einsatzabteilung der Feuerwehr Bredenbeck eine besinnliche Adventszeit, fröhliche Weihnachten, jetzt schon einen guten Start ins neue Jahr.

 

Anmerkung: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es noch, das Knut-Fest werde stattfinden. Am 20. Dezember um 9.55 Uhr teilte Ortsbrandmeister Sven Sachse der Redaktion nun aber mit, dass die Auflagen die Durchführung der Veranstaltung verhindern.


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