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Fehlen in Wennigsen 100 Kitaplätze?

Viele Fragen bleiben offen, bei der Frage nach Kitaplätzen in Wennigsen.

Wennigsen.

Am Montagabend hat im Bürgersaal die Ausschusssitzung für Bildung, Kinderbetreuung und Sport stattgefunden, in der ausschließlich über Kinderbetreuung diskutiert wurde. Viele besorgte Eltern waren anwesend, denn die Situation, ob es genug Kitaplätze in der Gemeinde gibt, bewegt Verwaltung und Eltern gleichermaßen.

Die große Angst der Eltern, dass rund 100 Kitaplätze fehlen, wurde von der Verwaltung erst einmal heruntergeschraubt. Es fehlen derzeit rund 90 Plätze, aber auf das gesamte Kitajahr 2020/21 gesehen. Durch die flexiblen Regeln, mit denen die Kinder in die Kita kommen können, verteilt sich diese Zahl. Aber zum 1. August fehlen derzeit definitiv elf Kitaplätze und acht Krippenplätze. „Alle Kinder werden ein Dach über dem Kopf haben und in den Kindergarten gehen“, sagte Bürgermeister Christoph Meineke. Doch wie dies genau umgesetzt werden soll ist derzeit immer noch unklar. Es ist zwar die neue AWO-Kita am ´Langes Feld` geplant, die 80 Plätze bringen soll. Doch die wird selbst mit viel Optimismus nicht vor Herbst 2020 fertig. Der Bebauungsplan für die Albert-Einstein-Straße wurde vergangenes Jahr geändert, so das auch hier eine Kita mit zwölf Krippen und 25 Kitaplätzen entstehen soll. Doch hier steht noch eine Besichtigung mit dem Kultusministerium an, ob es genutzt werden kann. In Holtensen besteht die Möglichkeit eine Außenstelle mit 25 Plätzen einzurichten, sollte es 2021 zu einer Knappheit kommen.  Auch über Containerlösungen und die Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen denkt die Stadt Wennigsen nach.

Inwieweit hilft das nun den besorgten Eltern? Erst einmal gar nicht und das dürfte viele Eltern weiter verunsichern und damit steigen in einigen Familien auch Existenzängste. Denn wer sein Kind Zuhause betreuen muss, der kann selbst nicht zur Arbeit, was sich auf die finanzielle Sicherheit auswirkt. „Klagen sie“, rät Fabienne Kaliske vom Gemeindeelternrat den Eltern,“ Das ist nicht schön, aber das letzte Mittel. Dann ist ein finanzieller Schadensersatz durch die Kommune möglich, denn der rechtliche Anspruch auf einen Kitaplatz ist nun mal da.“

Die Unsicherheit auf Seiten der Eltern wird vorerst bis zum 27. Februar warten müssen. Dann soll wieder eine Informationsveranstaltung um 18.30 Uhr im Bürgersaal stattfinden. Dort kann die Verwaltung dann möglicherweise schon mehr Fragen beatworten, ob die Kinder zum 1. August untergebracht werden können, oder auch ob der Bauantrag für die AWO-Kita nun gestellt wurde.

Für die Stadt bleibt die Situation laut Fachdienstleiterin Barbara Zunker schwierig. Durch die Flexi-Kinder ist die Planung überaus komplex, durch mehrfach Anmeldungen bei mehreren Kitas teilweise unübersichtlich. So können sichere Zusagen für einen Kitaplatz zum 1. August erst gegen März gemacht werden.

Räumlichkeiten sind ein Problem, doch Ingo Klokemann, SPD, spricht in der Sitzung auch die Personalfrage an. Woher soll das für die Notlösungen kommen? Denn wie attraktiv ist eine Arbeitsstelle in einem Container, wenn in der gesamten Region händeringend nach Kita-Personal gesucht wird? Die Stadt sucht laut Verwaltung stetig nach Personal, mehr kann derzeit nicht gesagt werden.

„Wir werden beim Bau der AWO-Kita den Zeitplan ausquetschen wie es geht, damit diese schnell fertig wird. Bis jetzt haben wir es immer geschafft, genug Plätze anzubieten, darauf vertraue ich auch dieses Jahr“, vertröstet Bürgermeister Meineke die Eltern vorerst auf den 27. Februar.


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