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Fachkräftemangel – Stadt versucht kleineres, aber dennoch zuverlässigeres Betreuungsfenster anzubieten

Laatzen. Auch in Laatzen fehlen pädagogische Fachkräfte, um langfristig und zuverlässig ein breites, bis in die Randzeiten (Früh- und Spätdienst) reichendes Betreuungsangebot machen zu können. Deshalb passt die Stadt Laatzen die garantierten Kernbetreuungszeiten an, um zwar ein kleineres, aber dennoch zuverlässigeres Betreuungsfenster anzubieten..

Durch die Einführung der Kernzeiten bis 14 Uhr kann mit dem vorhandenen Stammpersonal sowohl der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz als auch eine kontinuierliche, verlässliche Bildungsarbeit sichergestellt werden.

Die neue Randzeitbetreuung ermöglicht es darüber hinaus, bedarfsgerechtere Angebote zu machen. In den bisherigen Kernzeitganztagsgruppen bis 16.30 Uhr mussten unabhängig davon, wie lange die Kinder im Einzelnen tatsächlich anwesend waren, immer zwei pädagogische Fachkräfte über die gesamte Betreuungszeit in der Gruppe sein. Bei den geplanten Randzeitgruppen wechseln die Kinder nach der Kernzeit die Gruppe bzw. sind vor der Kernzeit in einer Gruppe, die durch die Zusammenfassung von Kindern aus mehreren Kernzeitgruppen gebildet werden kann. Auch können Kindergartenkinder mit Krippenkindern gemeinsam betreut werden. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass die Eltern bedarfsgerechter anmelden können und daher die Öffnungszeiten bis 16.30 Uhr in weniger Gruppen benötigt werden, was Einfluss auf die insgesamt benötigten Personalstunden hat.

Ziel ist die Verbesserung der Verlässlichkeit der Betreuungszeiten für die Eltern unter Einhaltung der Vorgaben des Niedersächsischen Gesetzes über Kindertagesstätten und Kindertagespflege (NKiTaG). Die Stadt Laatzen folgt damit dem Beispiel zahlreicher anderer Träger, die ähnliche Regelungen bereits eingeführt haben oder dieses planen. Auch die im Stadtgebiet tätigen freien Träger haben bereits signalisiert, dass sie dieses Modell in ihren Einrichtungen ebenfalls einführen werden, sofern die Stadt diese Regelung umsetzt. Grundsätzlich ist selbstverständlich vorgesehen, den Betreuungsumfang wieder auszuweiten, sofern die Personalsituation dies zulässt. Allerdings ist umgekehrt auch nicht auszuschließen, dass die Betreuungszeiten bei größeren Personalausfällen temporär weiter eingeschränkt werden oder ganze Gruppen tageweise geschlossen bleiben müssen.

In den Kindertagesstätten werden die Kinder in festen Gruppen zu folgenden Kernzeiten betreut:

- montags bis freitags von 8.00 bis 12.00 Uhr

- montags bis freitags von 8.00 bis 13.00 Uhr

- montags bis freitags von 8.00 bis 14.00 Uhr

Es fehlt schlichtweg Personal

Laut der Stadtverwaltung Laatzen sind derzeit zehn Vollzeitstellen unbesetzt: https://www.laatzen.de/de/datei/anzeigen/id/167870,1191/Uebersicht_der_zu_besetzenden_stellen_in_den_staedtischen_kindertagesstaetten.pdf

Doch es gibt Möglichkeiten für Eltern, ihre Kinder über die Randzeitbetreuung (früher Früh- und Spätdienst) betreuen zu lassen. In den städtischen Kitas werden ab dem Kita-Jahr 2024/25 folgende Randzeiten angeboten:

- montags bis freitags vormittags von 7.00 bis 8.00 Uhr

- montags bis freitags vormittags von 7.30 bis 8.00 Uhr

- montags bis freitags nachmittags von 14.00 bis 15.00 Uhr

- montags bis donnerstags 14.00 bis 15.30 Uhr und freitags von 14.00 bis 15.00 Uhr

- montags bis donnerstags 14.00 bis 16.00 Uhr und freitags von 14.00 bis 15.00 Uhr

- montags bis freitags 14.00 bis 16.00 Uhr (Kita Sudewiesenstraße)

- montags bis donnerstags von 14.00 bis 16.30 Uhr und freitags von 14.00 bis 15.00 Uhr

Die Angebote in den einzelnen Einrichtungen richten sich nach dem Bedarf der Familien und nach dem vorhandenen Personal. Für die Randzeitbetreuung ist eine gesonderte Anmeldung erforderlich. Mit der Anmeldung sind Nachweise über den Bedarf vorzulegen (besondere soziale Situation des Kindes und seiner Personensorgeberechtigten, Kinder von alleinerziehenden Berufstätigen, Berufstätigkeit beider personensorgeberechtigter Elternteile). Die Mindestteilnehmerzahl für die Randzeitbetreuung beträgt 11 Kinder pro Gruppe. Sollte diese unterschritten werden, kann die Stadt Laatzen die Randzeitgruppe schließen. Nach dem bis 31.07.2021 gültigen NKiTaG durfte eine päd. Fachkraft bis zu 10 Kinder allein betreuen. Seit Inkrafttreten des neuen NKiTaG ab 1.8.2021 muss bereits ab Betreuung des 1. Kindes eine zweite päd. Fachkraft anwesend sein. Daher soll insbesondere im Hinblick auf den bestehenden Fachkräftemangel und aus wirtschaftlichen Erwägungen auf Gruppen, die kleiner als 11 Kinder sind, verzichtet werden.

Welche Maßnahmen unternimmt die Verwaltung, um den Personalmangel zu beheben?

Attraktivität der Laatzener Kindertagesstätten als Arbeitgeber sichtbar machen:

Am Freitag, 23. Februar 2024 haben wir von 15:30 bis 18:30 Uhr zum Tag der offenen Tür für pädagogische Fachkräfte eingeladen. Im Leinelino (im Leine-Center, untere Etage) haben Interessierte einen genauen Überblick über die Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten in den Kindertagesstätten der Stadt Laatzen erhalten. Verschiedene Träger (DRK, AWO, Johanniter, Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt, Ev.-Luth. Kindertagesstättenverband Calenberger Land, Caritas, Stadt Laatzen) haben dort ihre Infostände angeboten. Auch das Jobcenter hat über die Möglichkeit informiert, mit Hilfe von Bildungsgutscheinen in die Ausbildung einzusteigen. Auch geflüchtete Bürgerinnen und Bürger aus Laatzen konnten Informationen über die Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt bekommen.

Darüber hinaus nimmt die Stadt an verschiedenen Fach – und Berufsmessen teil, die z.B. in den Fachschulen für Sozialpädagogik, den Hochschulen oder im Jobcenter stattfinden. Es finden Berufsorientierungsangebote in den allgemeinbildenden Schulen in Laatzen statt, bei denen immer auch für das Arbeitsfeld Kita geworben wird.  Die Ausbildungsleiterin informiert auf Instagram regelmäßig über die Aktivitäten und Angebote im Bereich der Ausbildung.

Zusätzlicher Pool aus Betreuungskräften:

Im Sommer 2023 haben wir damit begonnen, einen Pool aus „Laien“ aufzubauen, die bei Bedarf spontan in der Randzeitenbetreuung einspringen können, um einen kurzfristigen Ausfall der Betreuung zu verhindern. Diese Hilfs-Betreuerinnen und -betreuer arbeiten jeweils mit einer pädagogischen Fachkraft zusammen. Trotz der schwierigen Haushaltslage der Stadt finanzieren wir die Betreuungskräfte aus eigenen Haushaltsmitteln, weil die Sicherstellung der Betreuung von Krippen und Kindergarten-Kindern bei uns Priorität hat.

Kita-Akademie: Bedarfsorientierte Fort- und Weiterbildungen für unsere Fachkräfte:

Als Arbeitgeberin legen wir großen Wert auf die regelmäßige Qualifikation und Fortbildung unserer pädagogischen Fachkräfte. Bereits innerhalb der ersten Monate gibt es eine Einführungsveranstaltung. Neben vier hausinternen Studientagen pro Jahr in allen Kindertagesstätten fördern wir auch individuelle Fortbildungen aller pädagogischen Kräfte. Über die KiTa-Akademie der Stadt Laatzen werden zielgerichtet entsprechend dem Bedarf Fort- und Weiterbildungen angeboten. Gleichzeitig werden aber auch Fortbildungsangebote anderer Anbieter genutzt.

Ausbildung in Teilzeit möglich:

Wir bieten die Ausbildungen zu zum/zur staatlich anerkannten Erzieher/in (m/w/d) und zur sozialpädagogischen Assistenz auch in Teilzeit an. So haben die angehenden pädagogischen Fachkräfte die Möglichkeit, neben der schulischen Ausbildung bereits in einer Kita zu arbeiten und sich den Lebensunterhalt zu finanzieren. In jeder Kita stehen zwei Ausbildungsplätze im Rahmen der berufsbegleitenden Teilzeitausbildung zur Verfügung. Die Stadt Laatzen finanziert die Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher in der berufsbegleitenden Ausbildung aus eigenen Haushaltsmitteln, weil es für diese Ausbildung keine Finanzhilfe des Landes gibt.

Allerdings liegen nicht alle Einflussmöglichkeiten bei der Stadtverwaltung. Land und Bund können durch ein Aufstocken der Schulplätze für Erzieherinnen und Erzieher dem Personalmangel gegensteuern.


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