Barsinghausen.
Am Sonntag, 28. Oktober, haben sich nahezu 20 Rosenliebhaber im Garten von Annemarie Flügge eingefunden, um sich in einem Rosenschnittlehrgang von der Gartenfachberaterin Maritta Hemmann in die GeheimÂnisse des Rosenschnittes einführen zu lassen. Der Lehrgang wurde vom Deister-Obst- und Gartenbauverein Barsinghausen veranstaltet. Die Kursleiterin stellte zunächst heraus, dass es weltweit eine unübersehbare Vielzahl von Rosenformen (Rosenarten und -sorten, Hybriden) gibt, die zum großen Teil nur noch von Fachleuten unterschieden werden können, und jedes Jahr kommen Neuzüchtungen dazu. Nach dem äußeren ErscheinungsÂbild kann man die Rosenformen in Gruppen zusammenÂfassen, zum Beispiel die Gruppen der großÂblumiÂgen Buschrosen (Teehybriden), der büÂschelÂblütigen BuschÂrosen (Floribunda, Polyantha), ZwergÂÂbuschrosen und Miniatur-BuschÂrosen, BodenÂdeckerrosen, Strauchrosen, StammÂrosen, Kletterrosen und Schlingrosen. „Unterschiedliche Wuchsformen erfordern beim Rosenschnitt meistens auch unterschiedÂliche Schnittmaßnahmen. Kletterrosen sind anders zu behandeln als Zwergbuschrosen, und Strauchrosen anders als Stammrosen,“ betonte die Expertin. Trotz aller Unterschiede bei den Rosenformen gibt es einige grundlegende Schnittregeln, die für alle Rosen gelten. Ausführlich demonstrierte und erklärte die Kursleiterin die allgemeine Regel, wie man RosenÂtriebe kürzt. „Man schneidet einen Rosentrieb mit einer scharfen Schere wenige Millimeter oberÂhalb einer Knospe (eines „Auges“) ab. Die Knospe sollte nach außen geÂrichÂtet sein, damit der Trieb nach außen und nicht in eine andere Richtung wächst. Die Schnittfläche sollte glatt sein, damit sie sich schnell schließt. Sie sollte mögÂlichst klein sein, dann können Pilze und Erreger nicht so leicht in den Trieb einÂdringen. Sie sollte schwach geneigt sein, dann kann das Regenwasser ablaufen. Schneidet man in einem zu großen AbÂstand oberhalb einer Knospe, so stirbt der stehenÂgebliebene Teil zwischen der Knospe und der Schnittstelle ab, weil er zu wenig NährÂstofÂfe erhält, und wird dann von KrankÂheitsÂerregern befallen,“ so die Kursleiterin. Weitere Schnittmaßnahmen, die man bei allen Rosenarten durchführt, sind das EntÂfernen abgestorbener, dünner, schwacher, verletzter und nach innen wachsender Triebe, das ZuÂrückschneiden kranker oder hohler Triebe bis in das gesunde Gewebe hinein, das AusÂlichten zu dicht stehender Triebe. Darüber hinaus stand auf dem Lehrgangsprogramm, wie man spezielle WuchsÂformen, zum Beispiel ZwergÂbuschÂrosen, Buschrosen, Strauchrosen und KletterÂrosen schneiÂÂÂdet und daÂbei zugleich die Rosen verjüngen kann. Die Kursleiterin erklärte leicht verständlich, wie man KletterÂrosen und Schlingrosen durch passenÂdes Umlegen von SeitenÂtrieben in die gewünschte Form bringen kann. Die Rosenfreunde waren ganz anÂgetan davon, auf wie einfache Art man niederliegende BodendeckerÂrosen durch Emporrichten der Triebe und Befestigen an Stützen in eine nach oben wachsende beeindruckende WuchsÂform mit impoÂsanten Bögen verÂwandeln kann. Ganz nebenbei vermittelte die Kursleiterin den Anwesenden eine geÂhöÂrige Portion an nützÂlichem Wissen über die Rosenpflege. Die aufmerksamen Teilnehmer erhielten wertÂvolle RatÂschläge zur Überwinterung von Rosen. Sehr lehrreich war es zu erfahren, was man beim Ausgraben und Neuanpflanzen von Rosen beachten muss. Auch über das DünÂgen von Rosen gab es wissenswerte Informationen. Immer wieder streute die KursÂleiterin kleine Tipps ein, zum Beispiel, wie man wilde AusÂtriebe dauerhaft entfernt.
Die Veranstaltung fand großen Anklang. Die Teilnehmer wurden motivierend und methodisch wohlüberlegt in den Rosenschnitt eingeführt. Sie bekamen hilfreiche Anregungen für die RosenÂpfleÂge im eigenen Garten.