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Ehemaliges C&A Gebäude: Die Gerüchteküche kocht - "Alle genannten Mietinteressenten sind reine Spekulation"

Ehemaliges C&A Gebäude in der Innenstadt von Barsinghausen.

Barsinghausen. Nach 17 Jahren hat C&A im Oktober 2023 seine Türen in Barsinghausen endgültig geschlossen. Seitdem steht der große Komplex in der Innenstadt leer. Konkretes ist nicht bekannt, auch wenn die Gerüchteküche in den Medien befeuert wird. Im Hintergrund laufen alle Gespräche und Verhandlungen noch. Kurzfristig sei mit keinen großen Veränderungen, oder Eröffnungen zu rechnen, teilt die Zuständige Immobilienverwaltung mit.  .

Ein Leerstand dürfte weder für die Vermieter noch für die Stadtverwaltung, oder für die Bürger wünschenswert sein, leiden die Innenstädte allgemein am immer stärker werdenden Online-Handel. In der jüngsten Vergangenheit hatten die Stadt und der Stadtmarketingverein mit dem Förderprogramm „Perspektive Innenstadt“ versucht, nach Corona die Innenstadt zu beleben. Doch verhaltenes Kaufverhalten aufgrund diverser Preissteigerungen und Fachkräftemangel setzen den Geschäften zu. Die Stadtverwaltung siedelte jüngst die Stadtbibliothek (gegenüber von C&A) und das neue Tourismusbüro in der Marktstraße an.

Um das ehemalige C&A-Gebäude einer Nachnutzung zuzuführen, laufen im Hintergrund intensive Gespräche. Details konnte die Stadtverwaltung derzeit nicht bekannt geben, bestätigt auf Nachfrage jedoch, dass sie in engem Kontakt mit dem Vermieter stehe. „Die Wirtschaftsförderung und der Bürgermeister sind darüber hinaus in direktem Kontakt mit potenziellen Nachnutzern. Aus Gründen der Diskretion können wir leider keine weiteren Details nennen“, so ein Sprecher aus dem Rathaus.

Was wird aus dem alten C&A Gebäude?

Vermarktet wird die Immobilie mit 4.075,00 m² von der JURAG Haus- und Immobilienverwaltungs GmbH & Co. KG aus Berlin. Auf Nachfrage heißt es dort: „Der Eigentümer möchte nach Rücksprache nicht namentlich genannt werden und sich auch nicht zu laufenden Verhandlungen mit möglichen Mietinteressenten äußern oder diese benennen. Wie in der Immobilienbranche üblich, werden derzeit Gespräche mit mehreren Interessenten geführt, doch bisher ist noch nichts in Stein gemeißelt und es kann sich noch viel ändern.“

Immobilienverwaltung zeigt sich verwundert über Berichterstattung und Vermutungen

Verwundert zeigt sich die JURAG über die jüngsten Zeitungsberichte zum ehemaligen C&A Gebäude. „Jede Behauptung, dass bereits Umbaumaßnahmen stattfinden, sind falsch. Es wurden auch keine weiteren Mietverträge unterzeichnet. Alle genannten, möglichen Mietinteressenten, sind reine Spekulation. Es fanden bisher keine Umbaumaßnahmen und keine Vertragsunterzeichnung statt. Lediglich die C&A-Fläche wurde vom Mieter geräumt, aber das geschah kurz nach der Schließung“, so ein Sprecher des Unternehmens auf Nachfrage von Con-nect.de. Der Sprecher stellt gegenüber Con-nect.de weiter klar, dass der Geschäftsführer in der Vergangenheit anderen Medien gegenüber von „mehreren Mietinteressenten“ gesprochen habe, die sich für die ehemalige C&A-Fläche interessieren, „es sei aber noch nichts spruchreif. Es wurden keine Namen genannt.“ „In einem Nebensatz erwähnte unser Geschäftsführer, dass wir nur an einem langfristigen Mietvertrag mit potenziellen Mietern interessiert sind“, so der Sprecher weiter, „Dies wurde offenbar in einen anderen Kontext gesetzt und verdreht, um dem Artikel etwas mehr Schlagkraft zu verleihen.“

Ärztezentrum wird konkret – Alles andere noch nicht

Der Sprecher erklärt zum Objekt, dass derzeit noch viele Besichtigungen von Interessenten durchgeführt werden. Geplant ist eine Trennung von Ober- und Untergeschoss. Im Untergeschoß soll der Fokus auf ein Einzelhandelsgeschäft (möglich seien verschiedene Discounter) gelegt werden. Im Obergeschoss soll ein Ärztezentrum entstehen. „Die Planung des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) ist in vollem Gange. Im 1. OG der großen und zentralen Gewerbeimmobilie, welche Barsinghäuser noch als das „alte Ballin-Kaufhaus“ kennen, wird ein Zentrum mit verschiedenen medizinischen Fachrichtungen entstehen. Verhandlungen mit mehreren Ärzten laufen bereits, versichert der Unternehmenssprecher.

Das MVZ sei von der Fußgängerzone (Marktstraße) aus barrierefrei zu erreichen, was insbesondere für ältere oder eingeschränkte Menschen von Vorteil sein soll. Zusätzlich biete das Ärztezentrum direkten Zugang zu einem zweigeschossigen Parkhaus, welches direkt in das 1. OG übergeht. „Aufgrund der attraktiven Lage im Zentrum von Barsinghausen haben wir bereits eine Reihe von Interessenten. Eine Durchmischung der verschiedenen medizinischen Fachrichtungen ist uns dabei ebenso wichtig wie zukunftsorientierte und gut ausgestattete Räumlichkeiten. Außerdem ist geplant, im Medizinischen Versorgungszentrum einen modernen Operationstisch einzurichten. Diese Pläne befinden sich jedoch noch in einem sehr frühen Stadium“, so der Sprecher.

Es wird alles noch lange dauern

Allzu schnell wird in der Immobilie jedoch nichts eröffnet werden, gibt die JURAG zu bedenken. Allein bis Mietverträge geschlossen seien, verginge wohl noch viel Zeit. Dann müssten Rückbauarbeiten (z.B. Treppenhaus und Rolltreppe) begonnen werden. Hier stehe das Unternehmen noch bei den Planungen mit Architekten. Erst dann könnten mögliche Mieter eigene Baumaßnahmen vornehmen. „Vor dem Sommer würde ich keine Eröffnungen erwarten.“

Im Telefongespräch sagt der Unternehmenssprecher: „Wir kennen die Gerüchte und haben Wünsche nach einem speziellen Discounter vernommen. Da wir diesen in anderen Immobilien haben ist der Gedanke vielleicht auch naheliegend – sicher ist mit Stand heute aber nichts.“ Möglich seien im Einzelhandelsbereich auch Supermärkte.


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