Hannover.
(uw). Ein absolut geiles Handballspiel erlebten heute 4338 Fans in der TUI-Arena. Vor allem aufgrund einer überragenden ersten Halbzeit entzauberte die TSV Hannover-Burgdorf den Meisterschaftsfavoriten SG Flensburg/Handewitt mit 32:29 (20:13).
Flensburg hatte Anwurf, doch nur 120 Sekunden später führten die Recken mit 2:0. Nach einem Monsterblock von Sven Sören Christophersen netzte Casper Mortensen en folgenden Tempogegenstoß zum 1:0 und wenig später erhöhte Morten Olsen. Die hannoverschen Fans rieben sich in der Folge die Augen. Eine Negativserie von 2:30 Punkten hatte ihre Recken in 2017 hingelegt und spielte jetzt Zauberhandball.
Über die Mitte der Deckung gab es kein Durchkommen und nach Ballgewinn ging die Post ab. Die Recken spielten den Flensburger Hochgeschwindigkeitshandball und erhöhten auf 10:7 (14.). Fast jeder Wurf war ein Treffer und nachdem Evgeni Pevnov die Kugel ins verwaiste Flensburger Tor beförderte, leuchtete eine 18:11-Führung (24.) vom neu installierten Video-Würfel.
Flensburg wirkte entnervt und Hannover blieb gnadenlos. Mit einem Doppelschlag erhöhten Kapitän Kai Häfner und Mait Patrail nach Wiederanpfiff auf 22:13 (32.). Kreisläufer Ilja Brozovic hätte dem Favoriten Sekunden später schon den KO-Schlag versetzen können. Er scheiterte und beim 22:16 (36.) war die SG wieder im Spiel. Doch die Recken blieben ruhig. Immer wenn es hätte knapp werden können, hielt die Deckung dicht und vorne wurden mit stoischer Ruhe die Angriffe gespielt, so dass Flensburg nicht zu seinem gefürchteten Gegenstoßspiel kam und sich nie dichter als auf fünf Treffer heranrobbte. Nach dem 30:23 (53.) von Fabian Böhm, standen die Fans auf ihren Plätzen und feierten den Sieg, der beim 31:24 vier Minuten vor Schluss perfekt war.
Das Ergebnis ist ein Paukenschlag, der die Recken von Europa träumen lässt und Flensburg vor dem Spitzenspiel am Sonntag gegen die Rhein-Necker-Löwen unter einen wahnsinnigen Druck setzt.