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Corona-Pandemie verlangt allen Feuerwehrmitglieder viel ab

Springe. Die teils dynamische, aber auch amplitudenmäßige, Pandemielage fordert hohes Maß an Flexibilität und Einsatzbereitschaft. Allen Einsatzkräften, insbesondere den Funktionsträgern, den Ehrenbeamten der Stadtfeuerwehr Springe, sowie den Ausbildern der Truppmannausbildung ist es zu verdanken, dass trotz der erheblichen Einschränkungen die übernommene Pflichtaufgabe, „Sicherstellung des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung“, jederzeit sichergestellt war.

Ihrem motivierten Engagement ist es zu verdanken, dass laufende und aber auch neue Projekte vorangebracht wurden. Die Pandemie verlangt allen Mitgliedern der Feuerwehren viel ab. Einsatzbereitschaft unter Coronabedingungen mit teilweisem Stillstand der Übungstätigkeit immer sicher zu stellen, ist nicht einfach. Mit guten Hygienekonzepten, Online-Veranstaltungen und einer ausnahmslosen guten Inneren Überzeugung, Menschen aus größter Not, zu retten, konnten alle zwölf Ortsfeuerwehren der Stadtfeuerwehr uneingeschränkte Einsatzbereitschaft melden. So haben die Feuerwehren in beispielhafter Manier Impfaktionen selbst organisiert und die Pflege der Kameradschaft, sowie die Teilnahme an dem anderen gesellschaftlichen Leben, konnte bedingt durch Corona nicht so stattfinden, wie zu früheren Zeiten. Sehr viele Mitglieder der Feuerwehren haben mit kreativen Ideen, das Zusammengehörigkeitsgefühl erhalten..

Die Mitgliederstärke in den beiden Musikzügen ist von 93 auf 92 gesunken. Durch Corona durften keine Auftritte mehr stattfinden und da Übungsabende in der Regel auch im Feuerwehrhaus stattfinden waren hohe Hygieneauflagen einzuhalten. Besondere Problematik ist auch, dass einige wenige Einsatzkräfte auch musizieren. Da die Einsatzbereitschaft auch in der Pandemie sichergestellt werden muss, ist es gegenüber musizierenden Vereinen, die diese Pflichtaufgabe für den Bürger nicht innehaben, eine hohe Hürde. Der Verlust von elf Musizierenden ist aber auch immer Schwankungen unterworfen, da durch Studium und Ausbildung immer auch junge Menschen den Wohnort wechseln. Sehr viel kommen nach erfolgreicher Ausbildung wieder in die Gemeinschaft der Feuerwehrmusikzüge zurück, so die Erfahrung der letzten Jahre.

In 2021 hat sich die Anzahl der Kinderfeuerwehren von acht auf neun erhöht. 123 Kinder werden in diesen zehn Kinderfeuerwehren spielerisch auf die Feuerwehrarbeit und auf den Brandschutz im Allgemeinen vorbereitet. Gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von zwölf kleinen Brandschützern zu erhalten, ist eine sehr schöne Entwicklung.

Jede der zwölf Ortsfeuerwehren hat eine Jugendfeuerwehr. Insgesamt 140 Jugendfeuerwehrmitglieder werden in Feuerwehrtechnik und Einsatzbrandbekämpfung geschult. Aber auch Spiel und Spaß kommen nicht zu kurz. Gegenüber 2020 sind es zwar vier Jugendliche weniger, aber das ist dem Umstand geschuldet, dass sehr viele Jugendliche in die Einsatzabteilung der Feuerwehr übergeben wurden. Dieses Vorgehen, von der Kinderfeuerwehr in die Jugendfeuerwehr und dann in die Einsatzabteilung, sichert in Springe in erheblichen Maß den Fortbestand der Einsatzkräfte.

Die Einsatzabteilung der Stadtfeuerwehr Springe ist von 500 auf 510 Einsatzkräfte angewachsen. Zuwachs ist vor allem aus den Jugendfeuerwehren gekommen, aber auch Seiteneinsteiger haben den Weg in die Feuerwehr gefunden. Es kostet zwar einen enormen Energieaufwand, neben Familie und Beruf, sich immer wieder selbst für dieses Ehrenamt zu motivieren, aber wenn man einmal in der „Familie“ Feuerwehr aufgenommen wurde, bleiben sehr viele ihr ganzes Leben dabei. Dank einer sehr guten Zusammenarbeit im Einsatz mit einer hervorragenden Führungsmannschaft wurde 2021 ein erfolgreiches Jahr. Danke an alle Funktionsträger der Stadtfeuerwehr Springe, die zu diesem Erfolg beigetragen haben.

In 2021 wurde für Feuerwehreinsatzkräfte Führerscheinausbildungen durchgeführt. Ehrenbeamte (Ortsbrandmeister und Stellvertreter) wurden in einem ganztätigen Seminar zu Verwaltungsvollzugbeamten ausgebildet und durch den Bürgermeister zu Verwaltungsvollzugsbeamten berufen. Ein Webseminar über Photovoltaik wurde durchgeführt. Die Leistungsnachweise für die Atemschutzgeräteträger durften aufgrund von Corona nicht in den Feuerwehrtechnischen Zentralen stattfinden. Stattdessen wurden nach Freigabe die Leistungsnachweise durch den Stadtatemschutzwart auf Stadtebene absolviert. Drehleitermaschinisten der Ortsfeuerwehr Springe wurden an einem Wochenende speziell im Umgang mit dem Rettungsgerät Drehleiter fortgebildet. Eine Truppmannausbildung I, für Mitglieder die aus der Jugendfeuerwehr und für Quereinsteiger in die aktive Einsatzabteilung eintreten ein Pflichtlehrgang, wurde eigenständig auf Stadtebene durch den Stadtausbildungsleiter organisiert und durchgeführt.

Die offene digitale Alarmierung der Stadtfeuerwehr Springe ist Geschichte. Die Umstellung zur verschlüsselten digitalen Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgte problemlos. Eine neue Drehleiter wurde in den Dienst gestellt und konnte bereits mehrfach, bis zur Menschenrettung aus höchster Not, mit Ihrer Technik beweisen, wie wichtig dieses Rettungsgerät ist. Das Projekt im Atemschutz von Normaldruck auf Überdruck wird konsequent weiter ausgebaut. Diverse Kleingeräte, wie z.B. Tauchpumpen, Rohrdichtkissen, Messgeräte, Beleuchtungen im Aufwand und etliche Beschaffungen im Investiven wie beispielhaft Multifunktionsanhänger, Rettungssägen, Wärmebildkameras und weiteres technisches Gerät wurden Dank der sehr guten Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und dem guten Miteinander der Politik beschafft. Des Weiteren konnte das erfolgreiche Projekt, die Einsatzkräfte mit der neuen sandfarbenen Schutzausrüstung auszustatten, weiter fortgeführt werden. Beschaffungen für das Hygienekonzept und die Einsatzverpflegungskomponente konnten eingeleitet werden. Kinder- und Jugendfeuerwehren konnten Dank finanzieller Mittel aus dem Attraktivitätsprogramm unterstützt werden.

In 2021 wurden sehr viele zeitintensive Abstimmungs- und Planungsgespräche zu den Neubauten der Feuerwehrhäuser der Ortsfeuerwehren Eldagsen und Altenhagen I geführt. Die Mitglieder der Feuerwehren sind aber immer noch zuversichtlich, soll doch die Genehmigungsplanung im Frühjahr 2022 erfolgen.

Die Einsatzkräfte der Stadtfeuerwehr Springe wurde in 2021 zu insgesamt 263 Einsätzen alarmiert. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 52 Einsätzen. Die Einsätze gliedern sich wie folgt auf:

(Vorjahr) Brandeinsätze 78 (77)

Technische Hilfeleistungen 185 (134)

Besondere herausfordernde und zeitintensive Brandeinsätze waren u.a. die Großbrände in Springe und Eldagsen. Sowohl in Brünninghausen (Coppenbrügge) und in Schulenburg (Pattensen) wurde Nachbarliche Löschhilfe geleistet. Etliche schwere Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen, besonders im Bereich Gestorf, Eldagsen und Bennigsen, forderten die Einsatzkräfte. Drei verunfallte (umgekippte) LKW in einem Jahr kommen auch im Stadtgebiet Springe nicht so oft vor. Tierrettungen von der Katze bis zum Kutschenpferd waren Teile des Einsatzgeschehens. Einsätze mit Gefahrgut konnte mit hoher fachlicher Unterstützung des Gefahrgutzuges und der Messkomponente der Stadtfeuerwehr sehr gut bewältigt werden. Umweltschäden konnten durch den kompetenten sorgfältigen Einsatz somit vermieden werden.

Das Gesamtfazit des Stadtbrandmeisters für das Jahr 2021 ist trotz Corona positiv, weil von den Mitgliedern der Feuerwehren niemand ernsthaft erkrankte, die Feuerwehren weiterhin volle Einsatzbereitschaft gewährleisteten konnten, sowie Projekte und Beschaffungen erfolgreich umgesetzt wurden.

Für das Jahr 2022 stehen weitere Beschaffungen und Projekte auf der Agenda. Die Hoffnung, dass die Einschränkungen der Übungsdienste und der kameradschaftlichen Pflege wieder aufgehoben, bzw. gelockert werden, ist hoch.


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