Barsinghausen.
Der Finanzausschuss wird am 26. November den 1. Nachtragshaushalt fĂŒr das Jahr 2020 beraten. Es ist geplant, dass er vom Rat in dessen letzter Sitzung in diesem Jahr am 3. Dezember beschlossen wird.
Auch die Stadt Barsinghausen musste bedingt durch die Corona-Pandemie deutliche ErtragseinbrĂŒche hinnehmen. Da die Situation sich im Laufe des Jahres aber stĂ€ndig verĂ€ndert hat, waren verlĂ€ssliche Aussagen ĂŒber die tatsĂ€chliche Höhe lange Zeit nicht möglich, berichtete BĂŒrgermeister Marc Lahmann. âIch hatte daher entscheiden, den in diesen FĂ€llen gesetzlich vorgeschriebenen Nachtragshaushalt erst zum spĂ€test möglichen Termin dem Rat zur Beschlussfassung vorzulegen, um eine möglichst hohe Genauigkeit zu erreichen.â
âZwischenzeitlich steht fest, dass uns bei unserer wichtigsten Ertragsquelle, dem Anteil der Stadt an den Einkommensteuern, eine Million Euro fehlen werden. Noch dramatischer fĂ€llt allerdings der Einbruch bei den GewerbesteuerertrĂ€gen aus. Dort fehlen uns 2,5 Millionen Euro. Hier erwarten wir allerdings eine bedeutende Ausgleiszahlung des Landes. Die endgĂŒltige Höhe steht noch nicht fest. Ich gehe allerdings von einem fast vollstĂ€ndigen Ausgleich ausâ, ergĂ€nzte Stabsleiter Stefan MĂŒller.
âTatsĂ€chlich muss ich das Land hier loben. Es hat sich in dieser Krise bisher sehr kommunalfreundlich verhaltenâ, so Marc Lahmann weiter. Die Stadt erhalte nĂ€mlich nicht nur einen Ausgleich fĂŒr die GewerbesteuerausfĂ€lle, sondern auch fĂŒr die sonstigen pandemiebedingten Mehraufwendungen und ErtragsausfĂ€lle. âHierfĂŒr haben wir bereits im September rund 400.000 Euro erhaltenâ, freute sich der Verwaltungschef.
Neben diesen Ănderungen enthĂ€lt der Nachtragshauhalt noch Anpassungen bei den Personalaufwendungen. âHier konnten wir leider einige Stellen nicht besetzten. Der Personaletat wurde daher entsprechend gekĂŒrzt. Dies ist natĂŒrlich ein zweischneidiges Schwert: FĂŒr die Finanzlage zwar positiv, fĂŒr die Arbeitsbelastung und die Umsetzung anstehender Projekte aber negativ. Ich hĂ€tte auf diese Einsparungen lieber verzichtetâ, bekundete der BĂŒrgermeister.
HaushaltsmĂ€Ăig abgesichert wurde noch der Corona-Hilfsfond aus dem mittlerweile rund 260.000 Euro ausgezahlt wurden. âUnd, was mir besonders am Herzen liegt: die Ersatzbeschaffung von Feuerwehrbekleidung.â Bedingt durch eine Vielzahl von SondereinsĂ€tzen im ersten Halbjahr sei hier Einiges abgĂ€ngig. âDie Kameradinnen und Kameraden leisten einen unschĂ€tzbar wichtigen Dienst fĂŒr die Gemeinschaft und mĂŒssen daher auch entsprechend ausgerĂŒstet seinâ, betonte der BĂŒrgermeister.
Insgesamt schlieĂt der 1. Nachtragshauhalt trotz der Krise mit einem Ăberschuss ab. âEs ist uns sogar gelungen, diesen von rund 630.000 Euro auf rund 1,3 Millionen Euro zu steigernâ, zeigten sich der Stabsleiter und der Rathauschef zufrieden.
âIch bin schon stolz, dass nunmehr auch mein letzter Haushalt mehr als ausgeglichen ist. Seit 2014 waren in Barsinghausen alle Haushalte im Plan ausgeglichen und haben jeweils mit deutlichen ĂberschĂŒssen abgeschlossen. Die ĂberschussrĂŒcklage betrĂ€gt zurzeit rund 33,1 Millionen Euro. Daneben haben wir in dieser Zeit einen Vermögenszuwachs von rund 48 Millionen Euro verbuchen könnenâ, schloss BĂŒrgermeister Marc Lahmann.
Froh ĂŒber die hohe ĂberschussrĂŒcklage zeigte sich Stefan MĂŒller. âSie gibt uns einen gewissen Handlungsspielraum. Denn aktuell sehe ich in den nĂ€chsten Jahren groĂe finanzielle Probleme auf die Stadt zukommen. Allerdings ist derzeit vieles im Fluss. Wichtige Rahmendaten fehlen. Es ist daher gut, dass der Rat beschlossen hat, einen Nachtragshaushalt fĂŒr 2021 erst im Laufe des kommenden Jahres zu beraten. Man kann nur an Bund und Land appellieren, den Kommunen auch in den kommenden Jahren finanziell unter die Arme zu greifen, um die finanziellen Folgen der Pandemie auszugleichenâ, fĂŒhrte der Stabsleiter abschlieĂend aus.