Barsinghausen.
Ausbildung in den sozialen Berufen, insbesondere im Bereich Pflege und Erziehung waren heute die geplanten Themen bei einem Gespräch zwischen der SPD-Landtagskandidatin Claudia Schüßler und dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), vertreten durch den Kreisgeschäftsführer Jens Meier. Allerdings hatte der ASB eine kleine Überraschung für Claudia Schüßler und ihr Wahlkampfteam parat. Rund 20 junge Menschen aus ganz Niedersachsen, die zurzeit ihren Bundesfreiwilligendienst (Bfd) bei den Samaritern ableisten und zu einer Weiterbildung im ASB-Bahnhof in Barsinghausen waren, stellten den Sozialdemokraten ihre vorab ausgearbeiteten Fragen. Diese Fragen hatten allerdings nicht immer nur mit Pflege und Erziehung zu tun. Die Bfd'ler interessierten sich auch für Themen wie bedingungsloses Grundeinkommen, Renteneintrittsalter sowie bezahlbarer Wohnraum. Natürlich waren das teilweise Themen, die ihren Raum mehr in der Bundespolitik finden, aber Claudia Schüßler konnte auch hierzu die eine oder andere befriedigende Antwort geben. So spricht sie sich unter anderem für ein flexibles Renteneintrittsalter, je nach Lebensleistung oder ausgeführtem Beruf oder für eine Steigerung des sozialen Wohnungsbaus aus.
Auch erklärte Schüßler den jungen Menschen, warum die Parteien nach der Wahl so oft nicht das umsetzen, was sie vor der Wahl versprochen haben und sprach von notwendigen Kompromissen, die häufig mit den Koalitionspartnern eingegangen werden müssten. Bezogen auf die sozialen Berufe im Bereich Pflege und Erziehung hält es Schüßler für notwendig, dass die Arbeit in diesen Berufen besser bezahlt wird. Auch müsse berücksichtigt werden, dass manche Berufe, wie zum Beispiel ein Altenpfleger, sicher nicht bis zum derzeit geplanten Renteneintrittsalter von 67 Jahren ausgeübt werden können. Auf die Frage, was Claudia Schüßler auf Landesebene gegen die chronische Unterbesetzung in vielen sozialen Berufen in der Pflege oder in den Kitas tun möchte, sprach sie sich für eine bessere Ausstattung in diesen Bereichen und einem Abweichen von einem reinen wirtschaftlichen Denken in dieser Branche aus. Die Problematik der Pflegedienste besteht vorerst aber darin, die notwendigen neuen Stellen mit entsprechenden Fachkräften zu besetzen und junge Menschen für einen Beruf in der Pflege zu begeistern. ASB-Kreisgeschäftsführer Jens Meier sprach sich für ein Umdenken in der Gesellschaft aus. Laut Meier wird es, wenn sich nichts ändert, in naher Zukunft einen massiven Personalnotstand in den Pflegeberufen geben. Zum Abschied dankte Claudia Schüßler den jungen Menschen für ihre Zeit und freute sich darüber, dass sie sich für den Bundesfreiwilligendienst entschieden haben, um damit soziale Berufe kennenzulernen.