Barsinghausen. Den aktuellen Stand der erneuerbaren Stromerzeugung in Barsinghausen zeigt der Energiemonitor von Avacon. Zurzeit werden ca. 30 Prozent des Stromverbrauchs in Barsinghausen erneuerbar erzeugt. Den größten Anteil haben die Windenergie- und die Solarenergienutzung mit 59,7% bzw. 33,4%; die übrigen Energieträger Biogas und Wasserkraft spielen in Barsinghausen nur eine sehr untergeordnete Rolle..
Man kann im Energiemonitor gut erkennen, dass die Windenergieerzeugung vor allem im Winterhalbjahr und die Solarenergieerzeugung im Sommerhalbjahr dominieren. Der Jahresstromverbrauch von Industrie, Gewerbe, Verwaltung und Bürgern lag in den letzten Jahren bei ca. 150 GWh; im Jahr 2023 betrug er nur noch ca. 140 GWh. Ein Verbrauchsrückgang, der nur durch den Rückgang bei einem industriellen Großverbraucher zu erklären ist. Die Entwicklung des Verbrauchs im Jahresverlauf zeigt überdies starke Unterschiede zwischen Werktagen und den Wochenenden.
Der Blick zurück
Der Zubau der Solarenergie ist in Barsinghausen in den zurückliegenden beiden Jahrzehnten eher mäßig gewesen. Die Anzahl der neugebauten Anlagen steigerte sich erst seit dem Jahr 2019. Das Gleiche gilt für die in diesen Jahren installierte Leistung; Ausnahme war allerdings das Jahr 2012, in dem alleine durch den Bau der PV-Freiflächenanlage in Groß Munzel die installierte Leistung punktuell ganz deutlich erhöht wurde.
Erfreulich ist dann die Entwicklung der letzten beiden Jahre, in welchen sowohl die Anzahl der PV-Anlagen als auch die Anlagenleistung alleine durch den Zubau von sehr vielen kleineren Anlagen auf Ein-/Zwei-Familienhäusern erfolgte.
Im Jahr 2022 begann offenbar die bundesweite Debatte um die Importunabhängigkeit der Energieversorgung durch Erneuerbare sowie der neue gesetzliche Gestaltungsrahmen mit der Anhebung der Vergütungssätze zu wirken. Seit Anfang des Jahres 2023 ist „Basche erneuerbar“ in der Öffentlichkeit aktiv gewesen. „Wir freuen uns sehr darüber, dass das offenbar viele Bürgerinnen und Bürger angesprochen hat“, freuen sich die Mitglieder. In der Zeit sind auch viele Balkonkraftwerke entstanden, allerdings kaum in Mehrfamilienhäusern. Die Analyse der installierten Anlagen nach Größenklassen zeigt, dass insbesondere Anlagen mit bis zu 10 kW gebaut worden sind. Für Balkonsolaranlagen waren im Haushalt der Stadt Barsinghausen Fördermittel bereitgestellt worden.
Der Blick nach vorn
Der Anteil der Erneuerbaren am Stromverbrauch liegt zurzeit bei ca. 31%. Immerhin wurde damit im letzten Jahr die Quote von 17,6% (Ende 2022) um über 12% gesteigert. Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass im Jahr 2023 der Windenergieertrag deutlich über dem des Jahres 2022 lag. Das zeigt aber auch, dass eine bilanziell 100%ige erneuerbare Erzeugung den Ausbau der Windenergienutzung sowie von PV-Freiflächenanlagen benötigt. Es wäre schon ein Riesenerfolg, wenn der Bau von Dachanlagen auf dem jetzt erreichten hohen Niveau stabilisiert werden und auch weitere Anlagen bei gewerblichen Großverbrauchern sowie auf Parkplätzen initiiert werden könnten. „Basche erneuerbar“ wird sich diesen Herausforderungen gemeinsam mit Politik und Verwaltung sowie allen zukunftsgerichteten Kräften in Barsinghausen annehmen. Zurzeit werden die Möglichkeiten für den Bau von PV-Freiflächenanlagen geprüft und es gibt einige Projektierer von Windenergieanlagen, die in Barsinghausen aktiv werden wollen.
Kommende Veranstaltungen
25. Januar - Vortrag zur „Energetischen Modernisierung“ mit Markt der Möglichkeiten in der Krawatte um 18Uhr
04. März - Basche Quo vadis - mit H.J. Fell, dem Botschafter für 100% Erneuerbare und Bürgermeister Henning Schünhof in der Krawatte um 18 Uhr