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Barsinghausens Innenstadt bleibt dieses Jahr trocken – Wasserspiel am Thie bleibt aus

Sitzen auf dem Trockenen, Kerstin Wölki und Ben Eggert, FDP-Fraktion im Rat der Stadt Barsinghausen.

Barsinghausen. Die Sonne lacht und die Bürger besuchen die Barsinghäuser Innenstadt. Familien mit Kindern freuen sich über ein Eis – nur der Thie spielt dieses Jahr nicht mit. Das Wasserspiel, oft Anziehungspunkt für die Menschen und Ort der Abkühlung, ist aus und wird es wohl auch bleiben. Ein Ratsbeschluss, der zur Energieeinsparung getroffen wurde, hatte das Aus beschlossen und lässt sich wohl nicht so schnell rückgängig machen. Die FDP versucht nun mit einem Antrag Abhilfe zu schaffen. Doch wann sprudelt das Wasser wieder?.

Am 26. Januar beschloss der Rat der Stadt Barsinghausen ein umfangreiches Paket mit Maßnahmen, um aufgrund der Energiekrise Einsparungen vorzunehmen. Aufgrund des Krieges in der Ukraine stiegen die Gas- und Strompreise stetig weiter an. Die Liste der Maßnahmen war umfangreich, darunter auch der Punkt, dass das Wasserspiel bis auf Weiteres abgeschaltet werden sollte. Zum Zeitpunkt der Entscheidung war das Wasserspiel abgeschaltet und wurde zum Frühjahr auch nicht wieder eingeschaltet. Die Verwaltung schlug diesen Schritt vor, um auch aus symbolischem Charakter heraus keine Verschwendung zu betreiben.

Die Einsparung ist jedoch gering. Der Verbrauch liegt bei etwa 8.300kWh pro Jahr und die Aufwendungen damit bei etwa 2.500 Euro. „Wir, die FDP, halten die Abschaltung des Brunnens für nicht zielführend. Der Brunnen ist ein wesentlicher Bestandteil des Thies und der Aufenthaltsqualität“, erklären Kerstin Wölki und Ben Eggert, FDP-Fraktion im Rat der Stadt Barsinghausen, „Er stellt eine Attraktion da und kühlt auch die Umgebung. Besonders an heißen Tagen beeinflusst er das Klima auf dem Platz positiv.“

Viele Fördergelder flossen in die Innenstadtbelebung und Geld für Gutachten wurden erstellt, um die Innenstadt ansprechender zu gestalten. „Die Einsparungen stehen in keinem Verhältnis zu der Aufwertung der Innenstadt“, findet Eggert. Der Brunnen wird laut FDP zwar mit Trinkwasser befüllt, laufe dann aber in einem Kreislauf und müsste nur minimal nachgefüllt werden. „Bei besonders heißen Tagen könnten der Bürgermeister, oder durch Anordnung der Region, eine Abschaltung angeordnet werden, um gezielt eine Einsparung vorzunehmen“, so Wölkie.  

Die FDP-Fraktion hat einen Antrag auf Wiederinbetriebnahme des Brunnens gestellt. „Leider kann dieser Antrag laut Geschäftsordnung des Rates erst sechs Monaten nach dem Beschluss wieder aufgerufen werden“, erklärt Wölki die Situation für diesen Sommer, „Das ist leider erst im September der Fall.“ Der Antrag habe bereits für Zustimmung bei den meisten anderen Fraktionen gesorgt, dass das Wasserspiel jedoch noch dieses Jahr wieder eingeschaltet wird, ist eher unrealistisch. Als ungünstig wirkt sich hier die Situation aus, dass die Ratssitzung im Dezember 2022 ausfiel, da die Öffentlichkeit nicht ordnungsgemäß geladen wurde, sich die Sitzung bis in den Januar verschob und dort dann über 100 Beschlüsse neu gefasst wurden. Mit der sechsmonatigen Sperre scheint eine Inbetriebnahme vor dem Herbst als unwahrscheinlich.

„Andere Städte, wie Bad Nenndorf, Wunstorf oder Stadthagen sind da weit aus flexibler und unterhalten teilweise mehrere Wasserspiele“, so Eggert und Wölki abschließend, „Gespräche mit Bürgern und dem Stadtmarketingverein haben gezeigt, dass der Brunnen wieder eingeschaltet werden muss.“

Eine Möglichkeit wäre laut FDP noch, wenn sich Sponsoren für die Kosten finden würden. Die Fraktion will prüfen lassen, ob eine durch Sponsoren finanzierte Inbetriebnahme des Brunnens noch für diesen Sommer rechtlich möglich wäre. Ansonsten bleibt die Innenstadt in diesem Sommer trocken.

Die Verwaltung hat auf Nachfragen zum Wasserspiel und ob eine Inbetriebnahme im Sinne der Aufenthaltsqualität der Bürger möglich wäre, nicht reagiert.


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