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Barrierefreiheit – In Springe liegt noch einiges im Argen

Springe. Der Ortsverband der Grünen Springe hat zu einem inklusiven Stadtspaziergang eingeladen. Mit dabei waren auch Antje Retzlaff, Bürgermeisterkandidatin der Grünen, und Bundestagskandidatin Simone Meyer. Vom Bahnhof bis zum Alten Rathaus hat Springe beim Thema Barrierefreiheit noch viele Aufgaben vor sich. .

„Es ist immer am besten, wenn es vor Ort jemanden gibt, der sich um solche Themen kümmern kann“, findet Simone Meyer. Der inklusive Stadtspaziergang begann am Springer Bahnhof. Allein der Weg von den Behindertenparkplätzen bis zum Bahnhof sei nicht durchdacht. Der Parkplatz sei zwar neu angelegt worden, inklusive abgesenkter Bordsteine, doch schon auf der anderen Straßenseite war das Projekt beendet und die Bordsteine nicht mehr abgesenkt. Auch ein durchgängiges Blindenleitsystem auf dem Boden fehlt am gesamten Bahnhof. Weder von den Parkplätzen zum Bahnhof noch von den Bahnsteigen bis zu den Bussen gibt es Hilfestellungen für Blinde. Auch das der einzige Fahrstuhl nicht funktioniere, ist ein großes Problem. Auch das der Bahnhof zwischen den Gleisen liegt und nicht an jeder Seite ein Bahnsteig ist, findet Meyer fragwürdig.

Schade findet Meyer auch, dass der Gehweg vom Altenheim bis zum Bahnhof teilweise nicht befestigt sei. „Es sind nur etwa 20 Meter die unbefestigt sind, aber das würde den älteren Menschen schon sehr helfen“, so Antje Retzlaff, „Immerhin ist das der Weg nach Springe rein.“

Der Gehweg an der Fünfhausenstraße sei auch problematisch, findet die Bundestagskandidatin Meyer. Hier sei es die Aufgabe der Stadt, die Verkehrssicherungspflicht einzuhalten. Viele kaputte Steine im Gehweg sind selbst für „normale“ Menschen schon Stolperfallen. Das erste Blindenleitsystem in Richtung Innenstadt findet sich an der Kreuzung Fünfhausenstraße/Rosenstraße. An der Bushaltestelle Fünfhausenstraße gibt es ein Leitsystem, aber auch nur an der Bushaltestelle. „Solche Dinge merkt man als Betroffener fast gar nicht mehr“, bedauert Ursula Schulz-Debor, „Es gibt am Tag 1.000 Dinge, die nicht gut sind.“

Am Alten Rathaus kritisiert Meyer, dass die Auffahrt zur Rampe schon uneben ist und für Rollstuhlfahrer, oder Menschen mit Rollator, schwierig zu passieren sei. Die Tür sei nur sehr schwer nach außen zu öffnen, hier fehle ein Schalter und eine automatische Tür. Auch das die Treppe genau gegenüber der Tür sei, könne für Rollstuhlfahrer gefährlich sein.

An der Polizeistation in Springe gibt es keine Rampe, die Rampe am Schwimmbad sei mangelhaft und die Rampe am Rathaus nur am Eingang B und schlecht ausgeschildert. „Es ist klar, dass die Stadt nicht genug Geld hat, um alle Probleme zu beseitigen“, so Meyer, „Jedoch muss es Personen in einer Stadt geben, die diese Probleme bei Planungen ansprechen und gefragt werden.“ Dies könne niemand ehrenamtlich leisten, findet auch Schulz-Debor: „Es ist ein grundsätzliches Problem. Da reichen nicht nur betroffene Ratsmitglieder. Es muss eine bezahlte Stelle geben, die diese Probleme dann immer ins Bewusstsein bringt.“ Derzeit gibt es aber bei der Stadt Springe keinen Behindertenbeauftragten, so Meyer abschließend.


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